Wasserburgs Nachwuchs-Leichtathleten bei zwei oberbayerischen Titelkämpfen - Daniel Herzog und Severin Anglhuber überragend

In den Sommermonaten von vielen sehnlichst herbeigewünscht, kam er dann schließlich: Der Regen. Grundsätzlich hält ein Regenschauer einen Leichtathleten nicht davon ab, über Hürden zu sprinten oder seine Wurfgeräte in den Himmel zu schmettern. Aber irgendwann soll’s dann auch wieder gut damit sein, dachten sich jene U14-Leichtathleten des TSV 1880 Wasserburg, die zum Saisonende in Aschheim bei München und Ingolstadt bei den Oberbayerischen Meisterschaften antraten.

Immerhin folgte für einige der Buben und Mädchen auf den „echten“ Regen der erhoffte „Medaillenregen“. Eine Bilanz …

Aschheim:

Überragend: Seiner stolzen Medaillensammlung durfte wieder einmal Daniel Herzog (Foto oben) weitere Exemplare hinzufügen. Er siegte nicht nur mit einer Zeit von 9,83sec im 60m-Hürdensprint der männlichen Jugend M13, auch im Diskuswurf (37,62m) sowie im Speerwurf (39,39m) holte er sich die Goldmedaille. Eine weitere Medaille heimste er im Weitsprung mit einer Weite von 4,97m ein und stellte insgesamt durchgehend neue Bestleistungen auf.

Ähnlich wie Daniel müsste auch sein Trainingspartner Severin Anglhuber (Foto – M12) mittlerweile über eine starke Genickmuskulatur verfügen – schließlich fährt er ebenfalls regelmäßig nach Wettkämpfen mit einer Handvoll Medaillen nach Hause, die an seinem Hals baumeln.

Auch diesmal konnte er Erfolge feiern: 10,05sec (PBL) im Hürdensprint und 2,20m (PBL) im Stabhochsprung bedeuteten für ihn zwei weitere Titel für seine beachtliche Sammlung. Silber gewann er im Weitsprung mit 4,82m (PBL) sowie im 3kg-Kugelstoß mit 7,93m. Den kompletten Medaillensatz sicherte er sich dann noch im Diskuswurf mit 24,59m (PBL) mit Bronze.

Anton Rosengart hatte Pech bei seinem Hürdensprint, bei dem er stürzte und den Lauf in Folge verletzt abbrechen musste. Etwas lädiert trat er noch zum Speerwurf der M13 an, bei dem er mit dem 400g-Speer immerhin mit einer guten Weite von 26 Metern Achter von 18 Startern wurde.

 

Neue Oberbayerische Meisterin im Hochsprung der W13 darf sich Laura Dirnecker aus Soyen (Foto) nennen.

Neben ihrem Sieg bei den Südostoberbayerischen Meisterschaften in Bad Endorf vor einer Woche bestätigte sie auch in Aschheim mit blitzsauberen Sprüngen ihre gute Form und feierte bei neuer persönlicher Bestleistung von 1,45m den Titel vor Danner Klara (LG Oberland, 1,40m) und elf weiteren Kontrahentinnen.

„Laura hat sich den Titel mehr als verdient. Sie ist mitunter eine der fleißigsten Athletinnen in der U14 Trainingsgruppe und musste sich diesen Erfolg, ihren bisher größten, über die vergangenen Jahre mit viel Fleiß, Schweiß und Ehrgeiz hart erarbeiten“, freute sich besonders ihr Trainer Marinus Zimmer über die Leistung seines Schützlings.

Eine weitere Top-Hochspringerin ist Mathilde Golla aus Edling, die in diesem Jahr bereits die 1,46m übersprungen hatte. Allerdings musste sie nach ihrem zweiten Rang in Bad Endorf auch diesmal ihrer Teamkollegin Laura den Vortritt lassen, durfte sich immerhin mit 1,35m über einen sechsten Rang freuen – höhengleich mit vier weiteren Springerinnen. Ganz sports(wo-)manlike gratulierte sie Laura und den anderen Teilnehmerinnen zu ihren Leistungen. Im Diskuswurf mit der 750-Gramm-Scheibe erreichte sie mit 17,33m Rang acht, im 60m-Hürdensprint sprintete sie auf einen guten elften Rang bei einer Zeit von 10,72sec vor Laura, die mit 10,87sec den zwölften Platz von 28 gestarteten Sprinterinnen belegte.

Im Stabhochsprung wiederum konnte Mathilde als Fünfte ihre bisherige Bestleistung von 2,10m bestätigen, während Laura ihre eigene um 10cm auf nun 2,20m steigern konnte – sie verpasste das Stockerl dabei lediglich um zehn Zentimeter.

Finja Ott, die in den Tagen zuvor gesundheitlich angeschlagen war und daher einige Trainingstage auslassen musste, zeigte wieder eine starke Performance auf der Sprintstrecke über die 60m-Hürden sowie im Hochsprung der W12. Dabei lief sie bis auf die Hundertstel die identische Zeit wie eine Woche zuvor in Bad Endorf – 10,88sec und sprintete mit Rang 7 von 35 Teilnehmerinnen zu einem Top-Ergebnis. Im Hochsprung sprang sie mit 1,30m eine neue persönliche Bestleistung und durfte sich über Rang 6 freuen. Aufgrund einer höheren Anzahl von Fehlversuchen musste sie hier drei höhengleichen Konkurrentinnen den Vortritt lassen.

Eine Silbermedaille konnte Finja im Stabhochsprung (Foto) feiern. Sie war zwar zunächst sichtlich enttäuscht – schließlich hatte sie mehr von sich erwartet, als die übersprungenen 1,80m (beim diesjährigen Altstadtspringen in Wasserburg sprang sie immerhin schon 2,10m hoch). Doch spätestens bei der Siegerehrung konnte sie bereits wieder strahlen – im Gegensatz zum Himmel, der gegen Mittag seine Schleusen öffnete.

Dies wurde Sophia Scheidegger und Sophia-Marie Weber (beide starteten bei der W12) beim Diskuswurf zum Verhängnis. Nachdem beide bei ihren Einwurf-Versuchen aus der Drehung bei trockenen Verhältnissen gut zurechtkamen, war zu Wettkampfbeginn auf nassem Untergrund sprichwörtlich plötzlich der „Wurm drin“.

Trotz der Umstellung auf den Standwurf konnte keine der beiden einen gültigen Versuch für sich verbuchen und sie mussten ohne Weite die Segel streichen. Die Enttäuschung war natürlich groß, aber auch mit Niederlagen muss man umzugehen lernen.

Siehe folgendes Zitat von Basketballlegende Michael Jordan:

To learn to succeed, you must first learn to fail“.

Im Speerwurf waren Beide wieder frohen Mutes und warfen auf 15,83m (Sophia) bzw. 15,06m (Sophia-Marie, neue PBL). Damit belegten sie einen guten achten bzw. zehnten Rang.

Johanna Glienke und Luise Huber (beide Jg. 2009) traten ebenfalls beim Diskus- sowie im Speerwurf an. In der weiblichen Jugend W13 erreichten sie im Diskus Platz 7 (Johanna, 18,12m) bzw. Platz 12 (Luise, 12,74m). Beim Speerwurf wiederum erzielten beide neue persönliche Bestleistungen – Johanna mit 14,79m (Rang 12), Luise mit einer Steigerung um knapp eineinhalb Meter auf 11,38m (Rang 13). Letztere durfte sich zudem mit 1,20m über eine neue Bestleistung im Hochsprung freuen.

Richtig voll wurde es auf der Bahn, als die 22 Staffeln der weiblichen Jugend ihre Vorbereitung auf die Läufe starteten. Gerade, dass sich die Damen mit den spitzen Dornen ihrer Spikes nicht gegenseitig auf die Füße traten … Allein mit sechs Staffeln gingen die Stadtwerke München an den Start. Hier zeigte der TSV Wasserburg wieder einmal, dass dessen U14-Staffeln seit Jahren ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitzureden haben.

Mit neuer Startformation liefen Sophia-Marie, Finja, Laura und Schlussläuferin Mathilde zu einem hervorragenden fünften Platz in 42,82sec. Ihnen fehlte dabei eine knappe Sekunde auf Platz drei.

Leider musste die Staffel der männlichen TSV-Jugend ihren Start absagen, da nach Meldeschluss ein Läufer krankheitsbedingt fehlte und kein Ersatzläufer nachnomminiert werden konnte. Hier wäre eine vordere Platzierung, insbesondere eine Medaille, möglich gewesen.

Ingolstadt:

Aufgrund einer zurückliegenden Platzsperre des Wurfareals mussten die Oberbayerischen Meisterschaften im Diskus- und Hammerwurf der Jugend und der Erwachsenen Anfang Oktober in Ingolstadt nachgeholt werden. Auch hier goss es teilweise wie aus Eimern und die Teilnehmer drängten sich unter den aufgestellten Pavillons, um nicht allzu nass zu werden.

Nach drei ungültigen Versuchen tags zuvor in Aschheim durfte sich Sophia-Marie Weber im Diskusbewerb der W12 mit 19,65m (PBL) über ihre erste Goldmedaille bei Oberbayerischen im Einzel freuen. Und kurze Zeit später sollte noch eine weitere im Hammerwurf (Foto unten) dazukommen (26,11m, PBL).

 

Auch Teamkollegin Jessica Ganterer (Jahrgang 2009) strahlte als sie die Goldmedaille im Hammerwurf der weiblichen Jugend W13 in Empfang nehmen durfte (28,30m, PBL). Ihr Trainer Willy Atzenberger war darüber sichtlich erleichtert, schließlich konnte Jessica zuvor im Diskuswurf (Rang vier, 13,61m) erst in den letzten beiden Versuchen gültige Weiten vorweisen, mit denen sie allerdings nicht an ihre zuvor gezeigten Trainingsleistungen herankam.

Foto: Johanna Glienke warf den Hammer zwei Meter kürzer (26,02m) als Jessica und freute sich über Silber.

 

Im Diskuswurf belegte Johanna Glienke mit 18,81m Rang drei – hinter Mathilde Golla aus Edling (Foto unten), die mit neuer persönlicher Bestleistung die Scheibe auf 20,60m schleuderte.

Mathilde siegte zudem im Speerwurf mit einer Weite von 26,83m (ebenfalls neue PBL) – da diese Disziplin zusammen mit den Kugelstoß-Bewerben nicht als Oberbayerische Meisterschaftsdisziplin deklariert war, blieb ihr hier der Titel jedoch verwehrt.

Lea Mader (Jg. 2009), die im vergangenen Jahr überraschend Oberbayerische Dritte im Diskuswurf W13 wurde, wollte diesmal mehr und startete mit einem starken ersten Versuch von 21,86 Metern in ihren Bewerb (neue PBL). Mit dieser Leistung bestätigte sie ihren Bronzerang vom Vorjahr und konnte somit ähnlich wie die anderen Wasserburger Starterinnen auch eine Medaille mit nach Hause nehmen. Gerade etwas mehr als ein Meter fehlte ihr dabei zum Titelgewinn. Den sicherte sich stattdessen Alyssa Schrödl vom TV Geisenfeld (22,96m).

mz
Fotos: privat