Delegiertenversammlung beim TSV 1880 Wasserburg - Thomas Neuner neuer Finanzverwalter
Der TSV 1880 Wasserburg gehört mit seinen annähernd 2.200 Mitgliedern zu den mitgliederstärksten Vereinen in Wasserburg. Im Badria hielt er seine Delegiertenversammlung ab. Die Delegierten trafen sich in der Badriahalle, wo sonst unter anderem die Basketballerinnen des TSV ihr Können zeigen.
Bürgermeister Michael Kölbl und sein Stellvertreter Werner Gartner wurden vom Vorsitzenden des TSV, Bastian Wernthaler (rechts), begrüßt. Nach der Begrüßung der Ehrenmitglieder und dem Totengedenken wurde Gartner gebeten, die Versammlung zu leiten.
Der Vorsitzende des TSV Wasserburg hielt in seiner Begrüßungsansprache Rückschau auf die vergangenen zwölf Monate und gab auch einen Ausblick. Es sei ein aufregendes, ein hartes Jahr gewesen, er habe viele interessante Menschen kennenlernen dürfen, aber er habe auch gemerkt, wo das Ehrenamt an seine Grenzen stoße. Wernthaler: „In einer Zeit, in der die Sportplätze und die Turnhallen wegen der Covid-19-Pandemie geschlossen werden mussten, galt es vor allem, Informationen weiterzugeben, damit nach der Pandemie das Vereinsleben wieder zu gewohnter Blüte aufsteigen könne.“
Der Vorsitzende erwähnte, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in der Zeit der Corona-Pandemie ungefähr 800.000 Mitglieder verloren habe, was etwa 10 Prozent der Mitgliederzahl bedeute. In Wasserburg habe es zwar auch einen Rückgang gegeben, aber bedeutend geringer, was auf eine starke Bindung des Vereins zu seinen Mitgliedern zurückzuführen sei. Wernthaler betonte, dass die Schließung von Sportstätten kein Rezept sein könne, denn gerade Sportvereine seien auch eine soziale Tankstelle der Gesellschaft. Als Vorsitzender des TSV habe er regen Kontakt zu den Abteilungen gehalten. Und dabei stellte Wernthaler fest, dass die beiden großen Projekte, um die man sich kümmern müsse, der Bau eines Tennis-Allwetter-Courts sei und die Schaffung neuer Trainingsmöglichkeiten für den Fußball. Die Fußballplätze seien in einem schlechten Zustand. Sie seien überspielt und es müsse jetzt dringend gehandelt werden. Mit der Stadt Wasserburg werde es Gespräche geben, wie man dieses Problem lösen könne.
Sportplatz immer wieder Ziel von Vandalismus
Gerade der Sportplatz in der Altstadt sei immer wieder Ziel von Vandalismus. Es müsse dringend etwas getan werden. Er mache sich häufig Gedanken, wie man den Vandalismus am Altstadtfußballplatz verhindern könne. Gerade nachts sei es dringend erforderlich, diesen Platz zu schützen. Im Grunde bedürften alle Fußballplätze einer Grundsanierung. Darüber hinaus benötige Wasserburg einen weiteren Fußballplatz. Wasserburg sei auch Sportstadt, ergänzte Wernthaler mit Blick auf die Stadt Wasserburg, bedankte sich aber auch bei Bürgermeister Kölbl für die stete Unterstützung der Stadt und die gute Zusammenarbeit.
In mehreren Gesprächen mit den Verantwortlichen der Stadt Wasserburg habe es immer eine wertschätzende Atmosphäre gegeben und den Wunsch, die Probleme, mit denen sich der Verein konfrontiert sieht, anzupacken. „Ich weiß, das alles ist nicht selbstverständlich, ich schätze die Hilfe der Stadt ungemein.“ Und er sei überzeugt, dass es auch bei den Fragen der Nachtsperrung des Altstadtplatzes und des zusätzlichen Trainingsplatzes in naher Zukunft zu einer Lösung werde kommen können.
Daneben gelte es, Lagerungsmöglichkeiten im Bereich des Badriastadions zu schaffen und die Basketballabteilung finanziell zu konsolidieren. Gerade die Basketballabteilung bereite ihm große Sorgen, seien doch hier in der Vergangenheit auch Fehler gemacht worden. Es seien hier große Defizite entstanden, die der Hauptverein habe ausgleichen müssen. Er sei aber zufrieden mit der aktuellen Lage, denn es sei wohl mittlerweile gelungen, eine stabile Situation herzustellen.
Die Zusammenarbeit im Vorstand und mit den Abteilungen erfülle ihn großem Stolz. Die Einigkeit, den Zusammenhalt und die Vertraulichkeit zu erleben, die zwischen den Abteilungen bestehe, seien für ihn die schönsten Momente im Vereinsjahr. Er bedankte sich ausdrücklich bei seinen Stellvertretern Norbert Lambacher und Frank Gnerlich für die gute Zusammenarbeit.
Satzung soll erneuert werden
Abschließend wies Wernthaler darauf hin, dass die Satzung des TSV in einigen Teilen veraltet sei. Deshalb regte er eine grundlegende Überarbeitung der Satzung an. Er dankte Gerhard Arnold, der im September 2022 von seinem Amt als Finanzverwalter des Vereins zurückgetreten war. Er sei sehr dankbar, dass Arnold seinen designierten Nachfolger selbst eingearbeitet habe. Schließlich betonte der Vorsitzende des TSV, dass ein Verein ohne die Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle im Grunde handlungsunfähig sei. Deshalb galt sein großer Dank den Damen der Geschäftsstelle. Hier erwähnte er ausdrücklich Nadine Voggenauer, Theresa Neugebauer und Verena Koller.
Wernthaler schloss seine Ausführungen mit der Zuversicht, dass der TSV Wasserburg sich auf eine gute und gesunde Zukunft freuen könne. Mit den Worten: „Zusammen können wir den TSV weiterbringen. Packen wir’s an!“ schloss Wernthaler seine Ansprache.
Bürgermeister Michael Kölbl wandte sich mit seinem Grußwort im Anschluss daran an die Delegierten. Durch die Corona-Pandemie und den im Februar 2022 ausgebrochenen Krieg in der Ukraine liege eine sehr schwierige Zeit hinter dem Verein. Aber der TSV habe der Pandemie getrotzt. Kölbl erwähnte hier auch das Testzentrum, das TSV’ler betreut hätten und die Tatsache, dass Mitglieder des TSV Wasserburg älteren Mitbürgern beim einkaufen in dieser schwierigen Zeit geholfen hätten. Die Fördermittel der Stadt bestünden dauerhaft, betonte Kölbl, der TSV könne sich auf die Stadt verlassen. Die Tennisabteilung erfreue sich großer Beliebtheit, ein zusätzlicher Tennisplatz sei vielleicht möglich. „Wir unterstützen den TSV Wasserburg aus vollem Herzen“, meinte Kölbl abschließend.
Da der Finanzverwalter Gerd Arnold zurückgetreten ist, erstattete Thomas Neuner den Finanzbericht. Im Jahre 2021 sei ein Defizit von 15.000 Euro entstanden, das nun aber deutlich gesenkt werden konnte, für 2022 rechnet Neuner noch mit zirka 3.500 bis 4.000 Euro Defizit. Der Basketballabteilung sei ein Darlehen in Höhe von 24.500 Euro gewährt worden, die Stadt gewährte dem Verein ein Gesamtdarlehen von 170.000 Euro. Damit könne eine Solidität der Finanzen in der Zukunft erreicht werden.
Der gelernte Bankbetriebswirt Thomas Neuner wurde dann anschließend einstimmig zum neuen Finanzverwalter des TSV gewählt.
Bilanz der Abteilungsleiter
Der Delegiertenversammlung erstatteten dann nachfolgend Vertreter der einzelnen Abteilungen Bericht. Insgesamt zwölf Abteilungen stellten ihre jeweilige Sportart im Einzelnen vor. Für die Fußballer lobte Dr. Michael Stürmlinger, dass es zahlreiche Mannschaften gebe, nämlich allein 11 Jugendmannschaften und drei Alte-Herren-Mannschaften. Die erste Herrenmannschaft sei zwar abgestiegen, spiele aber jetzt in der Landesliga-Südost gut mit, sodass man zufrieden sein dürfe. Wasserburg sei DFB-Stützpunkt, sodass immer wieder gute Talente für die DFB-Jugendnationalmannschaft nominiert werden könnten. Allerdings beklagte auch Stürmlinger den „katastrophalen“ Zustand der Plätze. Hier sei dringender Handlungsbedarf, die Plätze müssten saniert werden, darüber hinaus brauche man einen zusätzlichen Platz, damit die Fußballabteilung des TSV ihre Aufgaben erfüllen kann. Auch er forderte eine nächtliche Sperrung des Altstadtplatzes, damit man dem Vandalismus dort Einhalt gebieten könne. Die Zeit dränge, es müsse sofort gehandelt werden.
Für die Basketballabteilung meinte Johanna Retzlaff, die das Amt der Abteilungsleiterin Ende Mai 2022 übernommen hatte, dass es jetzt nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga der Damen darauf ankomme, die Abteilung finanziell auf stabile Füße zu stellen und dass eine erneute Aufbruchsstimmung erzeugt werden könne. Für die Leichtathleten äußerte Walter Kurzbuch, dass 2022 nach zwei Jahren Pandemiekrise endlich wieder ein normaler Betrieb möglich gewesen sei. An den Deutschen Meisterschaften hätten sechs Teilnehmer des TSV mitwirken können. Außerdem hätten 29 Athleten des TSV die Kriterien für die Bayerische Meisterschaft erfüllt.
Für die Stadtgarde sprach Nadine Voggenauer. Es habe wegen der Pandemie wenig Training gegeben, solange der Kontakt hat unterbunden werden müssen, aber beim Inndammfest im August 2022 sei man wieder präsent gewesen. Für die kommenden Monate wies sie darauf hin, dass es beim Christkindlmarkt wieder einen Feuerzangenbowlenstand der Stadtgarde geben werde und dass man beim Badriazzoball am 7. Januar 2023 dabei sein werde. Gemeinsam mit der Stadtkapelle sei eine Ü-30-Party geplant und beim Faschingsumzug wolle man dabei sein. Sie bedankt sich bei der Stadt Wasserburg um der Vereinsführung, weil die Stadtgarde dort immer auf offene Ohren treffe.
Für die Rasenkraftsportler sprach Willy Atzenberger und wies darauf hin, dass die Abteilung bei den südbayerischen Meisterschaften insgesamt 28 Titel erobert habe. Bedenkt man, dass die Abteilung aus 31 Aktiven besteht, sei dies ein beachtlicher Erfolg. Für den 6. Januar 2023 sei ein Neujahrs-Dreikönigswerfen geplant.
Für die Tennisabteilung sei Corona nicht das große Thema gewesen, meinte Daniel Maurer, weil man auch während der Pandemie habe spielen und trainieren können, weil Tennis eben keine Kontaktsportart sei. Es gebe einen großen Zusammenhalt in der Abteilung und dies sei eine wichtige Substanz für die künftige Entwicklung.
Zum Abschluss dankten die Verantwortlichen des TSV erneut der Stadt Wasserburg und Bürgermeister Kölbl, weil die Stadt auch in schwierigen Zeiten mitgeholfen habe, den Verein „am Laufen zu halten“.
Mit diesem zuversichtlich stimmenden Fazit endete die Delegiertenversammlung.
PETER RINK
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