Noch nicht bereit für die Tabellenspitze: EHC Waldkraiburg bekommt von Schongau die Grenzen der Bayernliga aufgezeigt
Vor über 400 Zuschauern trafen die Waldkraiburger EHC-Cracks daheim auf die, zu diesem Zeitpunkt, drittplatzierten Mammuts der EA Schongau. Diese Bayernliga-Partie versprach im Vorfeld spannend zu werden, vielleicht nicht mit Spitzenspiel-Charakter, dennoch ausgeglichener, als es sich letztlich auf dem Feld gestaltete. Zwei große Wehrmutstropfen müssen die Löwen zudem noch verkraften …
Philipp Lode, einer der Leistungsträger im Team des EHC musste verletzt vom Feld, noch ist unklar, ob und wie lange er ausfallen wird.
Nach einer Meinungsverschiedenheit mit einem Gegenspieler handelte sich Sebastian Stanik (Foto) eine große Spieldauerstrafe ein und fehlt demnach im nächsten Spiel.
Die EA Schongau startete ganz im Stile einer Mannschaft ins Spiel, die weiß, dass sie sich heute sogar an die Tabellenspitze kämpfen könnte. Mit Körperspannung und schnellen Füßen begannen sie die Partie gegen müder wirkende Löwen. So verwunderte es kaum, dass nach etwas mehr als zwei Minuten bereits der erste Treffer für die Gäste aus Schongau fiel. Samy Pare, einer der Kanada-Importe der Mammuts durfte sich als Torschütze eintragen.
Nach diesem Weckruf schienen sich die Löwen etwas gefangen zu haben. Von nun an ging die Partie munter hoch und runter mit teilweise guten Chancen auf beiden Seiten, ohne jedoch Zählbares daraus zu machen.
Dann folgen die 68 Sekunden, die das Spiel nicht nur durcheinanderbringen, sondern gleichzeitig auch entschieden haben dürften. Den Anfang macht Schongaus Klein, der nach 16 Minuten und 55 Sekunden in Überzahl das zweite Tor der Mammuts an diesem Abend erzielen.
Paralysiert von diesem Treffer gingen bei den Löwen im Anschluss kollektiv die Lichter aus. Nur 40 Sekunden nach dem 2:0 kann Seelmann das Dritte und nur weitere 28 Sekunden später Höfler das 3:0 und 4:0 erzielen. Bedient von diesem Zwischenstand gingen die Löwen in die erste Pause.
Fast musste man befürchten, dass die Gäste aus Schongau dort weitermachen, wo sie nach dem Ende des ersten Durchgangs aufhörten. Nach nicht einmal zwei Minuten zappelte der Puck nämlich erneut im Kasten hinter Löwen-Keeper Christoph Lode. Samy Paré war es, der sich zum zweiten Mal an diesem Abend auf der Liste der Torschützen verewigen durfte.
Im Anschluss an diesen Treffer nahm die Partie jedoch beim EHC Waldkraiburg etwas mehr Fahrt auf. Doch wie auch in der jüngeren Vergangenheit, hieß das Problem Chancenverwertung. Die Löwen vermochten es nicht aus Ihren teilweise guten Möglichkeiten auch Vorteile in Form von Toren herauszuholen. Bis zur 39. Minute mussten die 418 Zuseher in Waldkraiburg warten, bis sie das erste Mal jubeln durften. Nach einem
Foul an Christian Neuert, der allein in Richtung Tor unterwegs war, gab der Schiedsrichter Penalty. Diesen verwandelte Neuert fast schon zu Präzise unter die Latte.
Der dritte Durchgang lief ähnlich wie auch der Zweite. Die Löwen kämpften und gaben sich augenscheinlich nicht auf, was auch ein Umstand ist, den Trainer Berwanger im Gespräch nach dem Spiel ausdrücklich herauszuheben weiß. In der 51. Minute jedoch erhöht Schongau durch den weiteren Importspieler Gagnon den Spielstand auf 1:6.
Die 57. Minute bringt noch einmal etwas Feuer in die Partie. Sebastian Stanik trägt eine Meinungsverschiedenheit mit Schongaus Florian Seelmann nonverbal und mit den Fäusten aus. Da es sich bei beiden Streithähnen um die blanken Fäuste handelt, fahren beide mit großen Strafen bereits in die Kabine und stehen ihren Vereinen zum nächsten Spiel nicht zur Verfügung.
Im Anschluss an diese Boxeinlage erzielen die Löwen im vier gegen drei zwar noch das 2:6, mehr als Ergebniskorrektur stellt dies jedoch nicht dar.
Coach Berwanger geht indes mit Kopfschmerzen in die neue Woche. So fehlen ihm mit Stanik, Philipp Lode, Leon Decker und Erik Hefke nun eine ganze Reihe an Stürmern. Zudem steht hinter Daniel Schmidt, der bereits gegen Schongau fehlte, noch ein Fragezeichen.
aha
Foto: Paolo del Grosso
Spielstatistik:
EHC Waldkraiburg – EA Schongau 2:6 (0:4, 1:1, 1:1).
EHC Waldkraiburg
Tor: Lode C. (Schmidt R.).
Abwehr: Bernhardt;Lode F.; Schmidt D.; Rott; Selinger; Cejka; Loboda; Seifert.
Angriff: Lode P.; Neuert; Brenninger; Ludwig; Hipetinger; Popelka; Judt; Stanik; Maierhofer; Zimmermann;
Tore: 1:0 (9.) Popelka (Neuert, Cejka); 2:0 (29.) Lode F. (Brenninger, Zimmermann); 3:0 (40.) Popelka (Cejka); 4:0 (45.) Lode P. (Maierhofer, Brenninger – PP1); 5:0 (58.) Lode P. (Maierhofer, Judt); 6:0 (60.) Brenninger (Cejka, Maierhofer – PP1);
Zuschauer: 418
Strafzeiten: Waldkraiburg: 12 + 5 (Stanik) + 20 (Stanik), Schongau: 10 + 5 (Seelmann) + 20 (Seelmann)
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