Neues Konzept für den Zehentstadel Haag: Verschiebbare Küche ermöglicht vielfältige Nutzung
Neben Filmvorführungen, Lesungen und Konzerten soll es im östlichen Teil des Zehentstadels auch soziale Nutzungsmöglichkeiten wie Seniorennachmittage, Bücherflohmärkte oder Platz für private Feiern und Hochzeiten geben. Um diese zahlreichen Nutzungsszenarien zu ermöglichen, schlug das Büro Rieger Lohmann Architekten in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Haag vor, das geplante Café und den Mehrzweckraum nicht komplett voneinander zu trennen.
Möglich würde dies über einen „Raum im Raum“, eine Bistroküche als bewegliche Box auf Schienen. Sie diene als Raumtrenner und könne die beiden Zonen voneinander abgrenzen, indem sie größtenteils in die alte Turnhalle geschoben wird. Gleichzeitig „nimmt man den Raum immer noch komplett wahr“, erklärte Anna Kragler vom Architekturbüro. Und das, ohne sich dabei in einem viel zu großen Café verloren zu fühlen.
So würden Veranstaltungen parallel oder ergänzend im Café sowie dem Multifunktionsraum möglich, auch ließe sich die Box bei größeren Feiern ins Foyer schieben, um den gesamten Raum nutzen zu können.
Die Förderstelle habe für diese neue Planungsalternative seine Zustimmung gegeben. Architekt Udo Rieger rechnet sogar damit, dass sie förderfähiger sei als die ursprüngliche Idee. Noch dazu habe man im Zehentstadel damit ein Element mit Wiedererkennungswert geschaffen: „Das ist ja da, wo man die Box verschieben kann.“ Zu den Kosten konnte er allerdings noch nichts sagen, prognostizierte aber: „Es wird deutlich günstiger sein als bisher veranschlagt“.
Der Abschied von dem ursprünglich geplanten Kino fiel nicht allen Gemeinderäten leicht. Etwa Josef Hederer (PWG) „war begeistert von der Kino-Idee. Schade, dass es sich nicht umsetzen lässt“. Siegfried Maier (SPD) bedauerte: „Wir beerdigen damit den Traum von einem multifunktionalen Raum mit Kinobestuhlung und verbauen uns damit eine Einzigartigkeit.“
Ganz anders sah das Stefan Högenauer (CSU), der an die langen Diskussionen um das Kino erinnerte. „Es ist bei mir keine Liebesgeschichte geworden“, erklärte er und freute sich über die neue Richtung, in die nun gedacht werde. Auch Dr. Florian Haas (PWG) sprach an, dass das Gremium jahrelang mit dem Kino gehadert habe.
Um einen Eindruck von der neuen Alternative zu bekommen und diese erlebbar zu machen, schlug er einen Ortstermin im Zehentstadel vor. Dort solle man die Entwürfe noch einmal durchgehen, „um ein Gefühl dafür zu kriegen, was sich die Planer vorgestellt haben“.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Entscheidung zu vertagen und die Alternative bei einem Ortstermin durchzudiskutieren.
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