Eishockey-Bayernliga: Das zweite Drittel begann in Schweinfurt mit einem „Hallo Wach“ für Waldkraiburg

Erneut lieferten sich, nachdem am vorangegangenen Spieltag das Spiel gegen Kempten in die Overtime ging, die Löwen am Sonntagabend in der Bayernligapartie gegen Schweinfurt ein Spiel, welches über die reguläre Spielzeit hinaus ging. Entgegen dem Ausgang von Freitag lief es diesmal jedoch mit dem besseren Ende für die Löwen ab und diese konnten sich im Penaltyschießen den Extrapunkt sichern.

Dabei hatte das Spiel alles, was man als Zuseher erwartet. Eine Zwei-Tore-Führung, welche die „Mighty Dogs“ im dritten Durchgang wieder aufholten. Eine Overtime die spannend, aber torlos blieb und ein Penaltyschießen, welches seinerseits auch nochmal in die Verlängerung ging.
Mit Fug und Recht kann also behauptet werden, dass die Fans vor Ort, ebenso wie die vor dem Stream, etwas für ihr Geld geboten bekamen.

Das erste Drittel war, wie auch das gesamte Spiel, sehr ausgeglichen. Wobei die „Mighty Dogs“ etwas zwingender vor das Tor der Löwen kamen, welche im Gegenzug jedoch verteidigten als ginge es um ihr Leben. Hierbei muss auch erwähnt werden, dass Tim Ludwig, seines Zeichens Stürmer bei den Löwen, an diesem Abend als Verteidiger eingesetzt wurde.

Lange Rede, kurzer Sinn: Zusammen mit Partner Lars Bernhardt machte er einen hervorragenden Job und trug einen großen Teil zur hervorragenden Verteidigungsarbeit des EHC Waldkraiburg bei. Nach etwas mehr als acht gespielten Minuten im Durchgang war es dann so weit. Als niemand davon ausgehen konnte, dass die Löwen treffen könnten und die Mighty Dogs sich eher in einer Druckphase befanden, zog Jan Loboda in einem Entlastungsangriff aus dem linken Bullykreis ins kurze Eck und traf die Lücke zwischen Schweinfurts Goalie Roßberg und dem Torpfosten zum 0:1 Pausenstand.

Das zweite Drittel begann mit einem „Hallo Wach“ für den EHC Waldkraiburg.

Gerade mal zwölf Sekunden waren gespielt, als Schweinfurt den Spielstand zu egalisieren wusste. Dylan Hood war es, der auf Zuspiel von Knaup und Sides den Ice Dome und das Löwenherz erschütterte. Nach weiteren sechs Minuten in welchen Fans und Freunde ein flottes Spiel auf beiden Seiten sahen, schlug es das nächste Mal im Tor ein, diesmal wieder hinter Roßberg. Jan Loboda feuerte einen seiner Schüsse von der blauen Linie ab, dieser konnte jedoch noch geblockt werden, fiel ihm aber erneut vor die Füße.

Entzückt von dieser neuen Möglichkeit fasste sich der Slowene erneut ein Herz und feuerte, diesmal aus der Halbposition ein weiteres Mal und traf zum 1:2. Nur zwei Minuten im Anschluss der erneute Treffer für die Industriestädter. Nach einem hervorragenden Solo von Leon Judt, der an diesem Wochenende, ebenso wie in den letzten Wochen, in einer guten Form zu sein scheint, kann dieser den Puck zu Brenninger bringen. Dieser sieht auf der linken Seite Sturmpartner Popelka, bringt einen sauberen Pass auf die andere Seite an und der Tscheche dankt es ihm und dem Team mit einem Tor. Mit dieser vermeintlich komfortable Führung gingen beide Teams dann auch in die Kabinen.

Im dritten Durchgang ging es erneut kurzweilig und ausgeglichen zur Sache. Zwar dauerte es länger als 12 Sekunden bis Schweinfurt den eigenen Treffer markieren konnte, doch erzielen konnten sie ihn. Nach etwas mehr als vier Minuten im Drittel war es Joey Sides der sich das Spielgerät schnappt und Christoph Lode im Tor keine Chance ließ. Etwa fünf Minuten vor Ende des Spiels kassierte sich Florian Maierhofer eine Strafe für Stockschlag. Diese zweiminütige Überzahl nutzten die „Mighty Dogs“ prompt, um durch Lucas Kleider den der Unterfranken herbeigesehnten Ausgleich zu erzielen und letztlich das Spiel in die Overtime zu retten.

Hier spielte erst Waldkraiburg, begünstigt durch eine Überzahl aus der regulären Spielzeit, vor dem Tor der Mighty Dogs, doch ohne zwingend zu werden. Auch Schweinfurt brachte keine Heldentaten zustande und so kam es zum Äußersten, dem Penaltyschießen. Hier erzielte Florian Brenninger, samt seinem langen und kurvenreichen Anlauf, den ersten Treffer der Löwen. Dieser konnte von Schweinfurt noch einmal ausgeglichen werden.

Im vierten Durchgang legten die Löwen mit einem Treffer von Michal Popelka, der vorher bereits einmal an Roßberg scheiterte, vor. Schweinfurt hingegen scheiterte am erneut starken Rückhalt Christoph Lode, welcher der Welt im Anschluss auch zeigte, wie erleichtert er war.
So beendeten die Löwen das Wochenende in Summe mit drei Punkten und derzeit sieben Punkte Entfernung zum rettenden achten Platz.

Diese Woche nun wollen die Löwen bei zwei Heimspielen begeistern. Erst gibt es am Freitag das Rückspiel gegen die Eispiraten aus dem Nachbarlandkreis und einer Möglichkeit auf Revanche, am Sonntag um 17.15 Uhr ist dann das Nachholspiel gegen die Pinguine aus Königsbrunn.

aha

Foto: Paolo del Grosso

ERV Schweinfurt – EHC Waldkraiburg 3:4 n.P. (0:1/1:2/2:0/0:0)

EHC Waldkraiburg

Tor: Schmidt Rudolf (#31); (X) Lode Christoph (#40);

Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Lode Felix (#10); Schmidt Daniel (#17); Cejka Max (#81); Loboda Jan (#90); Seifert Philipp (#96);

Sturm: Lode Philipp (#7); Brenninger Florian (#22); Ludwig Tim (#23); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);

Tore: 0:1 (9.) Loboda (Brenninger, Popelka); 1:1 (21.) Hood (Knaup, Sides); 1:2 (27.) Loboda (Popelka, Brenninger); 1:3 (29.) Popelka (Brenninger, Judt); 2:3 (45.) Sides; 3:3 (57.) Kleider (5 – 4 ÜZ); 3:4 (65.) Popelka (Penalty);
Zuschauer: 424,

Strafen: EHC Waldkraiburg 8 + 10 (C. Lode), ERV Schweinfurt 2