Keine gute Nachrichten zum heutigen Heilbädertag - Energiekosten-Entwicklung dramatisch - „Die größte, politische Katastrophe in der Geschichte der Heilbäder und Kurorte"
Heute ist der Heilbädertag, an dem rund 100 Vertreter aus 48 Heilbädern und Kurorten Bayerns in Bad Aibling teilnehmen. Der Bayerische Heilbäder-Verband hat die Bundesregierung aufgefordert, umgehend detaillierte Lösungen zur Entlastung von Wirtschaft und Verbrauchern in der Energiekrise vorzulegen. „Was wir derzeit erleben, ist die größte politische Katastrophe in der Geschichte der Heilbäder und Kurorte“, sagte der Landrat und BVH-Vorsitzende Peter Berek beim Bayerischen Heilbädertag heute in Bad Aibling.
Berek: „Unsere Kurorte und Heilbäder, die Kurbetriebe und andere Einrichtungen stehen vor massiven Preissteigerungen bei Strom und Gas. Diese werden sie ohne Hilfe nicht bewältigen können, zumal sie bereits durch die Pandemie massiv betroffen sind. Es drohen nicht nur Schließungen von Thermen oder anderen Betrieben.
Es droht die Zerschlagung von gewachsenen Strukturen im ländlichen Bayern, der Verlust von Arbeitsplätzen und letztendlich ein massiver Schaden im Gesundheitswesen, der nicht mehr zu reparieren ist.
Und die Bundesregierung kommt nicht in die Gänge. Wir wissen nicht, welche Strom- oder Gaspreisbremsen für uns genau kommen – und das am Ende des Jahres. Wie sollen unsere Orte, wie sollen unsere Betriebe planen?“
BHV-Geschäftsführer Thomas Jahn (links) und Vorsitzender Peter Berek in der Therme Bad Aibling
BHV-Geschäftsführer Thomas Jahn präsentierte dazu Zahlen aus Franken, Niederbayern und Bad Aibling. „In Bad Königshofen zum Beispiel rechnet man bei der Frankentherme – im günstigsten Fall – mit Preissteigerungen von 350 Prozent beim Strom und von über 104 Prozent beim Gas. Insgesamt werden die Betriebskosten um 130 Prozent steigen.“ Bei der Therme 1 in Bad Füssing wird der Anteil von Strom und Gas an den Gesamtkosten im Jahr 2023 voraussichtlich bei über 52 Prozent liegen. Im Vorjahr waren es noch knapp 23 Prozent.
Auch in Bad Aibling sei die Entwicklung dramatisch, so Jahn weiter. „Die Energiekosten der Therme werden nach derzeitiger Lage um 300 Prozent steigen. Ohne finanzielle Hilfe oder deutliche Änderungen der Bezugskonditionen für Gas und Strom würde der seither profitable Betrieb der Therme ab 1. Januar 2023 hoch defizitär. Die notwendige Konsequenz wäre die Schließung. Solche Preissteigerungen kann niemand auf die Gäste umlegen.“
Berek und Jahn wiesen heute eindringlich darauf hin, dass die Zeit sehr dränge.
„Wir sind am Ende des Monats November“, so Berek. „Es ist unfassbar, wie sehr wir hier im Stich gelassen werden. Wir sind mit diesem Problem beileibe nicht allein. Auch andere Branchen fragen sich, wie sie die gestiegenen Kosten ohne Hilfe stemmen sollen. Anstatt den Menschen nach dem Motto ‚Wir schaffen das schon‘ Sand in die Augen zu streuen, sollten jetzt endlich Lösungen vorliegen. Wir sind jedenfalls fassungslos und spüren, dass die Wertschätzung für unsere Heilbäder und Kurorte als wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung und als Motor im ländlichen Raum völlig fehlt.“
Ein weiteres Damokles-Schwert hängt über den Kurorten und Heilbädern: „Bei einer Gasmangellage droht den Thermen die Schließung, weil sie als ungeschützte Betriebe kategorisiert sind“, so Jahn. „Thermen und andere Kureinrichtungen und -betriebe sind wesentlicher Bestandteil der Prävention in Deutschland. Solche Betriebe als „nicht dringend notwendig“ zu betrachten und zu schließen, wäre fatal und ist für uns nicht hinnehmbar.“
rr
Mit der neuen Regierung geht alles den Bach runter. Es weiß doch kein Betrieb mehr, wie es weiter geht.
Die Politik ist nur mit gegenseitiger Schuldzuweisungen beschäftigt, anstatt mal sich zusammenzuraufen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Leider regieren in der Politik Leute, die in ihren Bereichen nie eine Lehre oder ein Studium dafür absolvieren müssen.
Die Welt wird von Politiker/innen regiert, die von ihrer Materie null Ahnung haben.
Wie sollen die regieren, wenn sie keine Ahnung und Erfahrung von ihren zugewiesenen Aufgaben haben? Lieber stellen sie sich hin und beschuldigen ihre Vorgänger, oder sich gegenseitig.
Wer wirklich Schuld hat an dem Debakel, lässt sich, meiner Meinung nach, schwer nachvollziehen. Ausbaden müssen es wir kleinen Bürger.
Ich bin sicher weit davon entfernt mit diesen Ampelakrobaten zu sympathisieren, aber dieses Gejammer kann ich echt nicht mehr hören. Diese Spezialisten spritzen nur noch das Sahnehäubchen drauf.
Die 16 Jahre davor wurden die schweren und stabilen Fundamente der Destruktion des Landes und Zersetzung der Gesellschaft gegossen. Und fast alle sind mehr oder weniger eifrig mitgelaufen (…)
Also jetzt nicht mimimi, Suppe auslöfeln, oder Sachen packen und abhauen.
Ein altes Sprichwort sagt:
„Der Fisch fängt immer am Kopf zum stinken an“.
Seit Jahren wird vom Fachkräftemangel gesprochen und wenig bis gar nichts geschieht dagegen.
Der größte Fachkräftemangel allerdings herrscht bei unseren politischen Eliten in Berlin. Würden diese mit persönlicher Haftung für ihre massiven Fehler einstehen müssen, wären sie bettelarm.
HALT:
Das Bürgergeld täte sie dann retten.
Angefangen von der verkorksten Maut, über die gescheiterte Energiewende bis hin zum jetzigen Dilemma der Murkspolitik auf fast allen Ebenen muss sich der Steuerzahler unter den Bürgern vor Wut schon gewaltig zusammenreißen um nicht zum Wutbürger zu mutieren.
Zumindest ein kleines bisschen Selbstkritik vom Bayerischen Heilbäder-Verband wäre schön gewesen. Es ist ja nicht so, dass die Betreiber von Heilbädern gezwungen wurden, bei ihrer Energieversorgung ausschließlich auf fossile Energieträger und zugekauften Strom zu setzen. Vielmehr ist seit vielen Jahren klar, dass auch Bäderbetriebe nur dann zukunftssicher sein werden, wenn sie in eine kostengünstige und klimaneutrale Energieversorgung investieren.
Möglichkeiten dazu gibt es zahlreiche, gerade auch im ländlichen Raum. Jetzt zu versuchen, für unternehmerische Fehlentscheidungen ferne politische Entscheidungsträger verantwortlich zu machen, ist wohlfeil, aber nicht zielführend.
Ganz ähnlich übrigens die Situation im Badria. Trotz zahlreicher Alternativen (Biomasse, Abwärme, regenerativer Eigenstrom, …) setzen die Stadtwerke noch immer auf (billige) fossile Energien (Erdgas, Heizöl) und zugekauften Strom. Das geht sich längst nicht mehr aus. Das Badria-Defizit wird daher in ungeahnte Höhen schnellen und die Stadt Wasserburg das auf Dauer finanziell nicht stemmen können. Es ist überfällig, dass Bürgermeister und Stadtrat bei Badria und Stadtwerken nun entschieden umsteuern und dabei auch bereit sind, unangenehme Entscheidungen zu treffen.
Wenn Putin einen Krieg anzettelt kann die Regierung doch nichts dafür!
Wenn ich in meinem Unternehmen sehe dass die Zahlen nicht stimmen muß ich zeitig reagieren und nicht hoffen dass es irgendwo aus heiterem Himmel Subventionieren regnet.
Ich würde konsequent Themenbereiche zumachen, Saunen reduzieren und dafür ein wenig mit den Preisen runtergehen.