Im Vorraum einer Bank aufgewärmt, dann der Polizei in die Arme gelaufen - Zweiter Einreise-Versuch missglückte innerhalb von nur zwei Tagen - Zurückweisungshaft
Die Bundespolizei hat in der Nacht auf den gestrigen Mittwoch zwei syrische Migranten im Landkreis in Gewahrsam genommen. Sie kamen in Zurückweisungshaft, heißt es am heutigen Donnerstag-Nachmittag von den Beamten.
Offenbar hatten sich die beiden jungen Männer im Vorraum einer Bank in Kiefersfelden gestern Nacht aufgewärmt, nachdem sie längere Zeit durch das Grenzgebiet geirrt waren.
Nach ersten Erkenntnissen hatten sich die 18 und 24 Jahre alten Männer einem Schleuser anvertraut. Der unbekannte Pkw-Fahrer hatte die Beiden wohl schon Stunden zuvor einfach abgesetzt.
Die Beamten haben die Syrer in die Dienststelle nach Rosenheim mitgenommen. Wie sich rasch herausstellte, sind sie dort schon einmal gewesen. Den Ermittlern zufolge kann eine organisierte Schleusungsaktion nicht ausgeschlossen werden.
Etwa eine Stunde nach Mitternacht waren die Bundespolizisten in der Ortsmitte von Kiefersfelden zufällig auf die beiden orientierungslos wirkenden, jungen Männer getroffen. Bei der Kontrolle konnten sie sich den Beamten gegenüber nicht ausweisen. Allerdings führten der 18- und der 24-Jährige Dokumente mit, aus welchen hervorging, dass ihnen die Einreise in die Bundesrepublik erst schon vor Kurzem verweigert worden war.
Wie sich aus den bundespolizeilichen Recherchen ergab, hatten die Beiden bereits vergangenen Montag versucht, mit einem Regionalzug illegal einzureisen. Daher waren die beiden Syrer am Bahnhof in Rosenheim festgenommen und noch am selben Tag nach Österreich zurückgewiesen worden. Von dort aus wäre die Rückreise nach Bulgarien in Betracht gekommen, da sie in diesem Land bereits wegen ihres Asylbegehrens registriert worden waren.
Allerdings sei es ihnen gelungen, mit einem Schleuser in Verbindung zu treten, der sie dann auch mit dem Pkw in Richtung Deutschland mitgenommen habe, so die Migranten. Irgendwann aber mussten sie unvermittelt aussteigen. Der Fahrer habe sie – trotz Kälte und mangelnder Ortskenntnis – sich selbst überlassen.
So kamen sie mitten in der Nacht zu Fuß in Kiefersfelden an.
In der Dienststelle der Bundespolizeiinspektion Rosenheim wurden die syrischen Staatsangehörigen zunächst versorgt und anschließend grenzpolizeilich befragt. Nachdem sie erneut jeweils wegen eines unerlaubten Einreiseversuchs angezeigt worden waren, sind sie auf richterliche Anordnung hin in Zurückweisungshaft genommen worden. Es ist vorgesehen, die beiden Syrer unmittelbar nach Bulgarien zurückzubringen.