Welche Regeln gibt es für das Aufstellen der Brauchtums-Masten?
Ein toller Brauch, ein sehenswerter Blickfang. Die Hungerbäume bleiben Tradition in der Stadt Wasserburg und im Umland. Schon seit Generationen werden Hungerbäume aufgestellt, die Feste feiern die Beteiligten freilich gern. Nach siebenjähriger Beziehung ohne Hochzeitstermin gibt es für das Paar einen solchen Hungerbaum. Meist ist dieser besonders geschmückt: Von Luftmatratze bis Schlauchboot, von altem Reifen bis Puppe. Auch eine Waschmaschine wurde schon mal angebracht. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Doch wo hören die Grenzen beim Aufstellen eigentlich auf? Was besagt das Baugesetz? Nachgefragt beim Stadtbauamt in Wasserburg heißt es von Mechtild Herrmann: „Es handelt sich um eine verfahrensfreie Aufstellung nach Artikel 57 Absatz 1 Nummer 5c. Masten, die aus Gründen des Brauchtums errichtet werden, brauchen keine Genehmigung“, so die Stadtbaumeisterin. Sie könne sich nicht erinnern, dass schon einmal ein Bauantrag bei der Stadt für einen Hungerbaum eingegangen sei.
Auch die untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Rosenheim bestätigt auf Nachfrage der Wasserburger Stimme, dass es sich um eine verfahrensfreie Aufstellung von Hungerbäumen handelt. „Eine Höhenbegrenzung ist nicht festgelegt“. Mit einer Vertäfelung und den Regularien bestückt, wird der Hungerbaum, der überwiegend aus alten Stämmen oder sogar Bäumen mit Geäst besteht, mit viel Geselligkeit aufgestellt. Damit beginnt der Countdown für das Paar. Jedes Jahr wird ein Hungerbaum-Fest anberaumt, es sei denn, die Entscheidung steht und es wird geheiratet. Was dann für viele Familien bedeutet, dass der Hungerbaum weg kommt – und ein Hochzeitsbaum aufgestellt wird. Natürlich wieder mit viel Trara und guter Laune. Schickt uns Eure schönsten Fotos vom Hungerbaum aus der Region. Wir freuen uns über zahlreiche Einsendungen per Mail an info@wasserburger-stimme.de
Hungerbäume haben keine lange Tradition. Es gibt sie erst seit ein paar Jahren. Es ist eine Seuche und für viele Paare auch schlicht eine Zumutung.
(…) Eine Seuche? Für viele Paare eine Zumutung? Schließen Sie bitte nicht immer von Ihnen selbst auf andere. Danke.
Ein Hungerbaum ist kein Brauch sondern ein Schmarrn.
Lieber Grantler Manfred, erst informieren, dann schimpfen!
1. Die Tradition gibt es belegtermaßen seit mindestens 1900. Auch hier im Umkreis war das bereits früher Tradition, ist jedoch eingeschlafen und wird seit ca 2010 wiederbelebt.
2. Eine Zumutung für die Paare? Warum? Ich kenne kein Paar das gezwungen wurde ein Fest zu machen! Ein einfaches Nein genügt.
Also wo das mit dem seit Anfang des 19. Jahrhunderts herkommt würde mich interessieren, denn der ursprüngliche Herkunftsort des Hungerbaums und das Alter des Brauchs ist Geschichtsforschern nicht bekannt. Er verbreitet sich erst seit Anfang des 21. Jahrhunderts auch in Teilen Bayerns, wo diese „Tradition“ bisher nicht üblich war, so im Chiemgau seit etwa 2010. Er variiert auch in den verschiedenen Regionen. Mancherorts wird der Hungerbaum mit Gerümpel behängt.
Also wenn du schon dreist kopierst und es als dein Wissen verkaufst, dann könntst schon mal unten auf die Links schauen und einen Artikel finden, der dir sagt „Er ist ein altbayerischer Brauch, der noch auf die Zeit zurückgeht, in der Hochzeiten von Eltern arrangiert wurden.“ So steht es auf einer offiziellen Seite des „Chiemsee-Alpenland Tourismus“.
Leider darf man hier laut AGB´s keine links verwenden auch nicht zu Wikipedia oder sonstigen Wissensdatenbanken, von daher bleibt einem keine Alternative als Textbausteine in den Kommentar einzubauen lieber Schlaubi.
Man könnt’s ja erwähnen ;) Aber klar, verkauf es nur als dein Wissen. Kommt besser.
Immer gegen alles sein. Ich kenn den Brauch auch aus Erzählungen von meinem Vater …
Und solange es kein Obbrandlerbam ist geht es ja noch … auch das wurde früher praktiziert.
mir wärs zu blöd, so ein greisliges Teil in meinen Garten aufzubauen, das ist kein Brauch, sondern Schwachsinn und abstoßend.
Sieht eher nach Abfallentsorgung aus als nach Brauchtum…
Ich finds tolerierbar, ich selbst könnt ästhetischeres im Garten haben, doch man kann’s ja mal stehen lassen.
Und wenn die Freunde gut sind, will man eh nichts mehr.
Für meine Begriffe einfach nur scheußlich. und der Sinn erschließt sich mir eh nicht.
Der Sinn scheint zu sein, Paare, die nicht heiraten wollen, an den Pranger zu stellen. Soziale Kontrolle von übervorgestern.
Also i find de „Hungabam“a total greislig. Wenn des a Brauch sei soid, dann wois is a ned. Meine Eltern kennan den „Brauch“ von früher her ned….
Hallo Knallerbse… das denk ich mir auch immer, wenn ich so einen „Baum“ sehe….
Wenn einer meint es kommt aus der Zeit als die Eltern noch die Ehe arrangierten, dann muss er auch wissen,
dass damals kein Paar 7 Jahre zusammen war (Officiel)
…schaugst hoi ned hi, wenns eich ned gfoid, dann habts a nix zum Meckern. Und wenn si des oana in den Garten einidoa mechd, ja mei, d´Gmschäcker san hoid verschieden.
Super Antwort – man wird ja nicht gefragt, ob man den Schrott haben will. Und dann kann man das Zeug entweder entsorgen – auf die Gefahr hin die „Künstler“ zu beleidigen – oder man hat den Scheiß für ewige Zeiten da stehen.
Glaub ned, dass da a Fremder an „Hungabam“ hinstellt und wenn es die Freunde war’n, dann koma ja sagn „kommt’s vorbei und baut’s es wida ab“. Bei am Fremden muss man halt dann nachforschen, selbst Hand anlegen und abbauen, hauptsach da Hungabam ist weg. Wobei da Fremde wohl höchst wahrscheinlich a Alien war 🤯
Wenn unsere Vorfahren auch spaßbremsen gewesen wären, wie ihr hier, dann wären Volksfeste auch keine Tradition bei uns. Nur was die Kirche befiehlt, darf Tradition sein gell?
Grias euch beinander.
Ich und mei Frau haben auch nach 7 Jahren an Hungabam griag.
Sowas griagt ma ned einfach so,
do braucht man schon ein gscheidn Freundeskreis.
Uns hat des total gfeid und wir hams damit sogar in der Stimme geschafft.
Zusammengefasst:
Freunde braucht man.
An Partner
und Grantler deaf ma koana sei.
Und wenn’s koa Tradition ist dann konn’s ja no oane werden.
Der Brauch geht ja noch weiter, es gibt zu dem Hungerbaum auch Regeln, die beim eingraben ausgemacht werden z.b. hegen u. pflegen, außenrum von Unkraut befreien, alljährlich, solange man nicht verheiratet ist, ein Fest´l machen, sollte unter dem Hungerbaum an Waschmaschine stehen …bitte reinschaun ob da a Schnapserl drin ist u. mit dem zukünftigen Brautpar auf die bevorstehenden Hochzeit anstoßen usw. usw.
An olle Preißn und zuazongne:
So laffts hoid einfach bei uns aufm Land. Wem des ned basd, ko si ja wida auf Minga oda sunstwohi schleicha. Furchtbar, über Ois aufreng.
Gibt wirklich gnua Schlimme Themen derzeit auf da Welt aber na, über sowas beschweren.
Man muss nicht jeden alten Schmarrn weiter am Leben erhalten. Hässlich und unästhetisch sind solche Bäume, die auch noch drunter leiden. Das dient nur der Gaudi einiger „Freunde“. Also weg mit diesem Kitsch.
Der jetzige Hungerbaum hat doch mit der ursprünglichen Herkunft gar nichts mehr zu tun, außer greißlich und eine reine Saufveranstalltung ( gibt ja schließlich viel zu wenig!) ist das mit Sicherheit keine „Tradition“!
Laut den Schilderungen meiner Vorfahren (Großeltern, Großtanten, Großonkeln), die von 1897-1911 geboren sind und mir in meiner Kindheit in den 1970-er- und 1980er-Jahren von der Bedeutung eines Hungerbaumaufstellens vermittelten, ist nicht mehr viel gleich.
Die Bedeutung, die der alte Brauch eines Hungerbaumaufstellens früher signalisierte, hat mit der aktuellen ja nichts mehr zu tun.
Die Gesellschaft und der soziale Stand hat sich in den letzten hundert Jahren extrem gewandelt.
Die Jugend sieht den eigentlich traurigen Brauch, der früher als Schande galt und nur in einzelnen Fällen angewandt wurde, aktuell als Jux und Tollerei.
Was sich zeigt mit den vielen Hungerbäumen in Gärten.
Somit hat sie den Hungerbaum in einem neuen Kontext verändert. Dies zeigt sich am Baumbehang und den vielen vielen Regeln, die in der Neuzeit erstellt werden, sowie an den Forderungen.
Früher war es eine heimliche Nacht- und Nebelaktion. Eine Brotzeit oder einen Umtrunk gab es gleich gar nicht.
Ob der Hungerbaum-Brauch noch nötig ist, darüber lässt sich streiten.
Doch die Jugend feiert gern und das verflixte siebte Jahr einer Beziehung wird hierbei mit einbezogen.