Ein für diese Jahreszeit ungewöhnlich großes Stellenangebot: Der Arbeitsmarkt-Bericht für den November im Landkreis
Monat für Monat das gleiche Bild: Fachkräfte werden dringend gesucht! Dabei liegt im Landkreis Rosenheim die Arbeitslosenquote aktuell bei 2,4 Prozent – genauso wie im Oktober (November 2021: 2,1 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 3.501. Hier sind 1.864 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 105 mehr als im Vormonat.
Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1.637 arbeitslose SGB II-Kunden*innen registriert, 102 weniger als im Oktober.
Insgesamt betreut das Jobcenter 3.448 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.747 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Der Arbeitsmarkt profitiere von den milden Temperaturen: „Die Zahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, ist im November erfreulicherweise weiter leicht um 30 auf 7.700 im ganzen Agenturbezirk zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote beträgt auch hier wie im Vormonat 2,5 Prozent“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Und weiter: „Die stabile Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist dadurch begünstigt worden, dass in den witterungsabhängigen Berufsgruppen aufgrund der anhaltend milden Temperaturen überwiegend weitergearbeitet werden konnte.“
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen sei in den Bereichen Bau- und Baunebengewerbe (+7), Gartenbau/Floristik (+14) sowie Hotellerie/Tourismus (+56) mit der daran angrenzen-den Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (+34) bis zum Stichtag am 14. November nur moderat angestiegen.
Weil in zahlreichen Wirtschaftsbereichen neue Arbeitsverträge abgeschlossen worden sind, ist die Arbeitslosigkeit insgesamt leicht zurückgegangen.
Die Zahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, war zuletzt um 750 höher als vor einem Jahr. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind und die über einen Arbeitsmarktzugang verfügen, seit Juni Leistungen aus der Grundsicherung beantragen können und dann durch die Jobcenter betreut werden.
Dort sind aktuell 910 Kundinnen und Kunden mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr, während bei der Agentur für Arbeit im Jahresvergleich 160 Menschen weniger arbeitslos gemeldet sind.
„Erfreulich ist auch, dass die Zahl der Menschen, die länger als zwölf Monate arbeitslos gemeldet und deshalb von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, bei der Arbeitsagentur (-90) und bei den Jobcentern (-250) geringer ist als vor einem Jahr“, sagt Schankweiler.
„Bewerberinnen und Bewerber profitieren von dem für diese Jahreszeit hohen Stellenangebot von 5.760.“
Die Angebote richten sich überwiegend an die Anforderungsniveaus „Fachkraft“ und „Spezialist/Experte“, aber auch im Helferbereich sind in vielen Wirtschaftsbereichen Stellen ausgeschrieben.
Ein besonderes Augenmerk legt der Agenturleiter in diesem Monat auf die Situation von Personen mit Einschränkungen. „Diese Bewerberinnen und Bewerber sind ganz oft be-sondere Menschen mit einem hohen Potenzial und einer guten Ausbildung. Wir würden uns sehr freuen, wenn noch mehr Betriebe ihnen eine Chance geben würden, denn beide Seiten können von deren Arbeit und von deren Persönlichkeit profitieren“, sagt Schankweiler.
Die Agentur für Arbeit bietet vielseitige Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten bei der Ausbildung und bei der Beschäftigung an. Die Übernahme der Kosten während der Probe-beschäftigung ist ebenso möglich wie ein Eingliederungszuschuss bei der Aufnahme der Ausbildung oder der Arbeit oder ein Zuschuss zur Aus- und Weiterbildung. Und auch eine Unterstützung bei der behindertengerechten Ausstattung von Arbeitsplätzen ist möglich.
In der laufenden Woche wirbt die Bundesagentur für Arbeit in der „Woche der Menschen mit Behinderung“ darum, die Stärken dieser Menschen besonders in den Fokus zu neh-men.
Aktuell sind im Agenturbezirk Rosenheim 620 Menschen arbeitslos gemeldet, die eine Schwerbehinderung haben. Das sind erfreulicherweise 15 Betroffene weniger als vor einem Jahr, aber noch viel zu Viele. Dabei ist die Arbeitslosigkeit bei den Menschen mit Schwerbehinderung im Vergleich zu vor zwei Jahren weniger zurückgegangen als die Ar-beitslosigkeit insgesamt.
Dieser Vergleich zeigt, dass diese Personengruppe nicht in glei-chem Maße von der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitiert wie andere. Betroffene ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen berät die Agentur für Arbeit sehr gerne.
Abschließend wirft der Geschäftsführer des operativen Bereichs, Michael Vontra, einen Blick auf den Ausbildungsmarkt:
Er wendet sich an die jungen Menschen, die ihren beruflichen Weg noch suchen, und sagt:
„Rufen Sie am besten gleich unter der 08031 / 202-222 bei unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern an oder schicken Sie diesen eine Mail an Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de.
Die Kolleginnen und Kollegen unterstützen gerne bei der beruflichen Orientierung, bei der Stellensuche und bei den Bewerbungen.
Bei vielen Berufen ist ein Start in die Ausbildung noch bis zum Jahresende möglich. Und wenn Sie noch nicht genau wissen, welcher Berufsweg der Richtige für Sie ist, können die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen helfen.
Sie werden in dem Kurs bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen unterstützt und machen Praktika, in denen Sie verschiedene Berufe ausprobieren können. Vielleicht lernen Sie so gleich Ihren späteren Ausbildungsbetrieb kennen.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie Ihren beruflichen Weg finden!“
Auch die Jugendlichen, die die Schule im Sommer 2023 abschließen, können sich gerne schon bei der Agentur für Arbeit melden. Es sind schon viele attraktive Ausbildungsplätze mit Starttermin im kommenden September gemeldet und wer sich zuerst bewirbt, hat die größte Auswahl!
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
➢ Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Vormonat: 4,1; November 2021: 3,6 Prozent). Derzeit sind 1.455 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 48 auf 587. Für 868 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, Eine*n mehr als im Oktober, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.031 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.590 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
➢ Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 1,9 Prozent (Vormonat: 2,0; November 2021: 1,9 Prozent). Das entspricht 1.381 beschäftigungslosen Bürgern*innen. Davon sind 747 Männer und Frauen, 5 mehr als vor einem Monat, bei den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 634 Betroffene, 47 weniger als im Oktober, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.145 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.670 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
➢ Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.365 Bürger*innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,4 Prozent (Vormonat: 2,3; November 2021: 2,1 Prozent) entspricht. Davon sind 752 arbeitslose Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen gemeldet, 77 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II – Empfänger*innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 613 arbeitslose Menschen gemeldet, 22 weniger als im Oktober. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.236 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 993 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
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