Eine Frau alarmierte am Bahnhof in Rosenheim die Polizei - Diese stoppte den Zug in Grafing - Großaufgebot an Einsatzkräften
Am Bahnhof in Grafing ist es am gestrigen Mittwoch zu einem größeren Polizei-Einsatz gekommen, wie diese erst am heutigen Nachmittag meldet.
Vor Ort waren jeweils mehrere Streifen der Bundespolizei aus München und Rosenheim sowie der Landespolizei aus Ebersberg. Der Grund für das Großaufgebot an Sicherheitskräften war ein angetrunkener Mann, der in einem Regionalzug offenkundig mit einer Schusswaffe (Foto Originalbild der Polizei) hantierte.
Am frühen Nachmittag kam eine Frau, als sie am Rosenheimer Bahnhof aus einem Regionalzug ausgestiegen war, auf Beamte der Bundespolizei zu. Sie teilte mit, dass sie während der Fahrt zwischen Prien und Rosenheim einen Mann im Abteil mit einer Pistole in der Hand gesehen hätte.
Da der Zug zu diesem Zeitpunkt den Bahnhof bereits wieder in Richtung München verlassen hatte, alarmierte die verständigte Leitstelle der Rosenheimer Bundespolizei sogleich die Streifen der eigenen Dienststelle sowie die Münchner und Ebersberger Nachbar-Dienststellen.
Außerdem wurde über die Betriebsleitung der Bahn veranlasst, dass der betreffende Regionalzug am Bahnhof in Grafing gestoppt wird und vorerst nicht weiterfährt.
Die in Grafing eingetroffenen Einsatzkräfte von Landes- und Bundespolizei suchten die Zugabteile eiligst nach dem Mann mit der Pistole ab.
Nach kurzer Zeit konnten sie mit Hilfe der Personen-Beschreibung der Zeugin den Gesuchten identifizieren.
In seinem Rucksack führte er tatsächlich eine Pistole mit. Der alkoholisierte 40-Jährige wurde in Gewahrsam genommen. Ein bei ihm durchgeführter Alkoholtest ergab wenig später einen Wert von über zwei Promille.
Bei seiner Waffe handelte es sich um eine Schreckschusspistole.
Mit einer Verspätung von einer knappen Stunde konnte der angehaltene Zug weiterfahren.
Der vorläufig festgenommene Mann aus Polen wurde nach Rosenheim zur Bundespolizei mitgenommen. Da er nicht über den erforderlichen „kleinen Waffenschein“ verfügt, wurde er wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz angezeigt. Ersten Ermittlungen zufolge gehört die Schreckschusspistole einer anderen Person, die ihm die Waffe angeblich überlassen haben soll.
Auch diese Person wird sich auf ein Verfahren einstellen müssen.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der im Landkreis Traunstein gemeldete polnische Staatsangehörige aus dem Polizeigewahrsam entlassen.