Einblick in die Arbeit der Ehrenamtlichen des BRK-Dienstes am kommenden Samstag in Rosenheim
Keine leichte Aufgabe, aber wichtiger denn je. Ehrenamtliche Mitglieder der BRK-Krisenintervention sind am kommenden Samstag, 10. Dezember, im Servicezentrum des BRK Rosenheim in der Münchener Str. 16 in Rosenheim anzutreffen. Sie stellen sich den Fragen der Besucher und geben Auskunft über ihren Dienst, der mit vielen Herausforderungen bestückt ist.
In Fachkreisen häufig PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung) genannt, kümmern sich die Ehrenamtlichen um Betroffene und Einsatzkräfte, die ein schlimmes Erlebnis oder einen belastenden Einsatz miterleben mussten.
Ein Beispiel zeigt, die unerlässliche Arbeit des Kriseninterventionsteams aus Sicht eines Teammitglieds:
An einem Wochentag im Herbst wurde ich schon in der Früh von der Rettungsleitstelle alarmiert. „Es geht nach Rosenheim, schwerer Unfall mit LKW, mitten in der Stadt. Eine Person sehr schwer verletzt. Der LKW-Fahrer ist zu betreuen.“ Ich machte mich sofort auf den Weg. Es war schon sehr kühl und windig, deshalb habe ich mich etwas wärmer angezogen. Die Anfahrt dauerte etwas länger, weil sich der Verkehr überall staute. In der Nähe der Einsatzstelle war ein Parkplatz, wo ich meinen Privat-PKW abstellen konnte. An der Einsatzstelle waren viele Einsatzkräfte. Polizei, Feuerwehr und Gutachter waren vor Ort. Ein Mann, der Fahrer des LKW, stand allein und verzweifelt bei seinem Fahrzeug. „Ich habe niemanden gesehen. Ich weiß nicht wo die Person hergekommen ist. Ich habe nur gemerkt, dass ich über etwas gefahren bin.“ Auf der Straße kann ich beobachten wie Vorbeifahrende uns mit dem Handy filmen. Die Presse ist da und macht Fotos. Leider können wir den LKW-Fahrer nicht vor den Gaffern und den Fotos in seiner verzweifelten Lage schützen, weil wir kein Einsatzfahrzeug haben, das hier Schutz und Wärme bringen könnte. Die Verzweiflung einen Menschen überfahren zu haben ist groß. „Gott sei Dank nicht gestorben, aber sehr schwer verletzt. Wie geht es der Person. Kann ich mein Bedauern aussprechen? Wie mache ich das?“ Viele Fragen gehen durch den Kopf. Ebenso die Bilder der Person unter dem Fahrzeug. „Feuerwehr und Rettungsdienst waren sehr schnell da und haben geholfen.“
Die Polizei erklärt, dass der LKW beschlagnahmt und abgeschleppt wird. Der Sachverständige muss ein Gutachten erstellen. Der Chef wird verständigt. Er macht sich auf den Weg, um den Fahrer abzuholen. Drei Stunden nach dem Unfall kann der Fahrer mit seinem Chef den Unfallort verlassen. „Danke, das Reden und Erklären hat mir sehr geholfen. Hoffentlich kann der Person im Krankenhaus gut geholfen werden und es ist nicht so schlimm!“ verabschiedet er sich.
Mehr Erfahrungen aus diesem spannenden und wichtigen Einsatzbereich können alle Interessierte am Samstag zwischen 10 Uhr und 16 Uhr im BRK-Servicezentrum in Rosenheim erfahren.
Foto: Ein Mitglied des PSNV-Teams kümmert sich um eine Einsatzkraft nach einem belastenden Einsatz (Szene gestellt)
HS
Hinterlassen Sie einen Kommentar