Verdienstorden für Benediktiner-Mönch und Prior des Klosters Sankt Bonifaz in München
Bernhard Rotter aus Albaching interessierte sich schon früh für das Klosterleben. Jeden Sommer verbrachte er als Heranwachsender eine Woche im Kloster Andechs. Nach seinem Hauptschulabschluss ging er in die Schreinerlehre und legte das Staatsexamen als Krankenpfleger ab. Danach fühlte er sich bereit, ins Kloster einzutreten – das war vor über 30 Jahren. Seither setzt er sich als Frater Emmanuel in Sankt Bonifaz, im Herzen Münchens, für die Ärmsten der Armen ein.
Von Anfang hat sich der Mönch, der mittlerweile Prior seines Klosters ist, um die Obdachlosen gekümmert. In Albaching kannte Emanuel Rotter keine Obdachlosen. In München angekommen, wurde er aber schnell mit der Situation der Obdachlosen konfrontiert. Anfangs verteilte er gemeinsam mit einem Mitbruder Essen, besuchte die Obdachlosen dort, wo sie sich aufhielten: In Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen. Bald kamen die Obdachlosen nach Sankt Bonifaz, es wurden immer mehr.
Aus seiner Arbeit entstand das „Haneberg-Haus“ der Benediktiner. Obdachlose bekommen dort Kleidung, Essen, ärztliche Hilfe, Aufmerksamkeit und einen Ort, an dem sie sich aufhalten können. An der Klosterpforte wird niemand abgewiesen.
Jetzt zeichnet Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier Frater Emanuel unter dem Motto „Mitmenschlichkeit leben – Wege aus der Armut“ mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik aus. Steinmeier würdigt damit das herausragende Engagement des Albachingers für benachteiligte Menschen.
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