Als unvergessliche Konzert-Lesung interpretiert in Edling: Im Advent 2022, in Zeiten eines Krieges in Europa - Von Yume Hanusch, Birgit Saßmannshaus und Michael Atzinger
Musik lässt einen träumen. Vom Winter mit viel Schnee, von einer schönen Weihnachtszeit – und vom Frieden. Mit dem Blick auf dieses Foto und dem Lied ‚So this is Christmas‘ ganz besonders. Im Advent 2022, in Zeiten eines Krieges in Europa.
Hoffnung geben, das tat die Musik jetzt erneut auf sehr berührende Art. Denn die Künstlerinnen Yume Hanusch aus Edling am Klavier und Birgit Saßmannshaus aus Pfaffing am Violoncello hatten nach Edling ins Krippnerhaus eingeladen – mit dem beliebten Radio-Sprecher Michael Atzinger an ihrer Seite.
Fotos: Renate Drax
In der Reihe Klassik im Krippnerhaus des Edlinger Aktionskreises Heimat und Kultur – mit Stefan Dietel und René Hoppenstedt an der Spitze – hatte Dr. Peter Hanusch den voll besetzten Saal herzlichst begrüßt und die musikalisch-literarische Winter-Reise um die Welt angekündigt. Die besonders in dieser jetzigen Vorweihnachtszeit zum Nachdenken anregen wollte …
Mit Texten von Albert Schweitzer, Hilde Domin, Erich Kästner, Rainer Maria Rilke, Alexander Puschkin, Gerhard Eberts oder Walter Lowenfels ist Rundfunk-Sprecher Michael Atzinger genau das allerbest gelungen.
Er gab dem Publikum am Ende das mit auf den Weg in ein neues Jahr – Worte aus einem Brief der Dichterin Hilde Domin an ihren Bruder:
Ich setzte den Fuß in die Luft. Und sie trug.
Übersetzt könnten diese schönen Worte wohl das heißen: Wann habe ich einen Schritt ins Ungewisse getan? Wann bin ich weiter- oder losgegangen, obwohl ich den Weg nicht sehen konnte? Ja, ich sollte es versuchen …
Das Nachdenken gelang auch ihnen an dem Abend in Edling so sehr – das Nachspüren und geradezu erleben, man musste ja nur die Augen schließen: Weil die beiden Musikerinnen Yume Hanusch und Birgit Saßmannshaus ihre Instrumente zum atemberaubenden Klingen brachten. Von temporeich – und dadurch gewaltig klirrende Winterkälte spürend – bis sanft und geradezu still die Hoffnung auf Frieden herbeisehnend.
Die Musikauswahl als Reise über Jahrzehnte hinweg – sie sprach einmal mehr für sich:
Johann Sebastian Bach – „Arioso“ aus der Kantate BWV 156
Ludwig van Beethoven – Variationen über Judas Maccabaeus
Peter Tschaikowsky – Am Kamin (Januar aus Jahreszeiten op 37b)
Astor Piazzolla – Invierno Porteno (Winter aus den jahreszeiten)
ZAZ – „L´oiseau“ (aus dem Film „Belle et Sébastien“, 2013)
Franz Schubert – Impromptu Ges-dur D 899 Nr. 3 und Frühlingstraum (aus Winterreise)
Ernest Bloch – Prayer (aus der Suite “From Jewish Life“, 1925),
Leroy Anderson – Sleigh ride (1948)
und auch ABBA mit ‚Little Things‘ (2021)
oder eben John Lennon und Yoko Ono mit Happy X’mas (1971) !
Ein Abend war es wie ein helles Licht, das als Hoffnung strahlt.
Im Advent 2022, in Zeiten eines Krieges in Europa …
rd
Ein paar weitere Impressionen