Eishockey-Bayernliga: Riesenfreude auch bei Trainer Berwanger - „Sieg war hoch-hochverdient“, so sein Fazit
Ein Weihnachtsgeschenk für die Fans des EHC Waldkraiburg in der Bayernliga: 5:2 hat das Team gegen den EC Pfaffenhofen gewonnen. Der erste „Dreier“ nach 57 Tagen …
Als Auftakt zum Weihnachtsfest 2022 absolvierten die Waldkraiburger Löwen am Freitagabend die Partie im Kellerduell gegen den EC Pfaffenhofen.
Wie auch in den Spielen zuvor investierten die Löwen lange Zeit sehr viel, ohne sich dafür selbst zu belohnen. Dennoch beschenkten sich die Waldkraiburger Eishockeyspieler letztlich an diesem vorweihnachtlich verregneten Abend mit drei Punkten für das Punktekonto und, was in dieser Situation besonders wichtig wäre, hoffentlich mit einem geplatzten Knoten im Kopf der Spieler.
Foto: Patrick Zimmermann mit dem Treffer zum 3:1
Das Spiel begann denkbar ungünstig für den EHC Waldkraiburg. Bereits nach 19 Spielsekunden konnte Pfaffenhofens Neuzugang Jan Tlacil, gänzlich unbewacht und unbedrängt, einen Rebound vor dem Tor von Christoph Lode in die Führung für Pfaffenhofen umwandeln. Die Löwen indes liefen auch nach diesem frühen Rückschlag gegen Pfaffenhofen an und, um diese Information vorwegzunehmen, drängten die Gäste aus Pfaffenhofen rund 15 Minuten gänzlich in das eigene Spieldrittel.
So ergaben sich auch Chancen wie für Leon Judt, der in der vierten Minute nachdem er die Pfaffenhofener Verteidigung umkurvte allein vor dem Tor lediglich das zweitgrößte Ziel traf: Den Bauch des Pfaffenhofener Keepers Weiner. Seine Teamkollegen Popelka und Hefke taten es ihm gleich, indem sie ihrerseits größte Möglichkeiten auf den Ausgleich oder gar auf die Führung liegen ließen. So verstrich das erste Drittel mit dominanten Löwen, welche den Pfaffenhofener Spielern wenig Luft zum Atmen gaben, jedoch weiterhin mit dieser Blockade kämpften, welche sie bereits seit vielen Wochen hemmt.
Im nächsten Durchgang knüpften die Löwen dort an wo sie im Ersten endeten. Den Gegner hatte man mit Leichtigkeit im Griff, die eigene Unsicherheit jedoch nicht. Viel zu oft zögerten selbst die hartgesottenen Torgaranten im Team vor einem Abschluss, suchten lieber noch einmal den Querpass auf einen vermeintlich besser postierten Mitspieler. So lief auch die Zeit im zweiten Durchgang langsam ab, ohne dass die Löwen Nenn- oder Zählbares zu verbuchen hatten. In der 34. Minute jedoch musste Pfaffenhofens Kareem Hätinen für unnötige Härte vom Eis. Nachdem in den beiden vorherigen Überzahlspielen nichts zusammenlief, ging es nun sehr schnell.
Von hinter dem Tor spielte Christian Neuert den Puck in den Slot, wo bereits der einschussbereite Michael Cejka wartete und mit seinem Tor dafür sorgte, dass Hätinen bereits nach acht Sekunden wieder mitspielen durfte. Rund eine Minute vor Ende des zweiten Spielabschnitts sorgt eine Ungenauigkeit der Löwen dafür, dass Pfaffenhofens Tlacil noch einmal ungehindert zum Schuss kommen darf, Christoph Lodes linker Schoner und eine Blitzreaktion verhindern sein zweites Tor des Abends jedoch und halten den Pausenstand bei einem 1:1.
Unklar ist ob die Löwen aufgrund des Spielverlaufs in der Kabine einen Schub an Selbstvertrauen erhielten, doch kamen sie aus der zweiten Pause wie die Feuerwehr.
In der zweiten Minute besorgte Leon Decker das 2:1 nach einem Zuspiel von Florian Maierhofer. Diese Situation zeigte auch ganz klar zu was der EHC Waldkraiburg fähig wäre in dieser Saison, denn wenn es einmal schnell geht und die Pässe ankommen, könnte jede Waldkraiburger Sturmreihe auch für Torgefahr sorgen.
Dies zeigte auch die Szene, welche rund eine Minute im Anschluss an diesen Treffer stattfand. Hier kämpfte sich Patrick Zimmermann, nach einem zwar unsauberen Pass von Müller, der dennoch ankam, mit enormer Geschwindigkeit auf der rechten Seite durch. Gegen einen Pfaffenhofener Verteidiger und gegen den Torwart, erzielte er sogleich im kurzen Eck den Treffer zum 3:1. Auch im Anschluss sahen die Fans noch eine weitere Möglichkeit des Gespanns Neuert und Popelka, welche der 30-jährige Regensburger aber nicht im Tor unterbringen konnte. Stattdessen schlug es auf der anderen Seite ein und machte das Spiel noch einmal unnötig spannend.
Nach einem zweifelhaften Klärungsversuch seitens der Löwen, hat der Pfaffenhofener Neubauer vor dem Tor von Lode alle Zeit der Welt und schob das Spielgerät lässig zwischen Schoner und Torpfosten zum 3:2. Mehr als zehn Minuten mussten die Löwen diesen Ritt auf der Rasierklinge absolvieren, bis sie schließlich das vierte Tor schossen, welches wieder ein wenig der inneren Ruhe herstellen konnte. In Überzahl und nach einer Reihe langer, schneller und präziser Pässe, konnte Christian Neuert ins Tor hinter einem verwirrten Torwart Weiner einnetzen. Der finale Treffer des Abends ging dann erneut auf die Kappe von Leon Decker.
Nachdem Pfaffenhofens Trainer Teufel, welcher seine Mannschaft auf der anschließenden Pressekonferenz klar als spielbestimmende Mannschaft sah, seinen Torhüter zugunsten des sechsten Feldspielers zog, konnte Leon Decker aus dem eigenen Spieldrittel seine Treffsicherheit unter Beweis stellen und ins verwaiste Tor der Ice Hogs schlenzen.
Nach langer Zeit der Punkte-Abstinenz konnten sich die Löwen somit wieder einmal die volle Ausbeute an Zählern sichern.
Das hilft zwar nicht sehr viel mit Blick auf die Tabelle, wohl aber der geschundenen Spieler- und auch Fanseele.
aha
Fotos: Paolo del Grosso
Spielstatistik:
EHC Waldkraiburg – EC Pfaffenhofen 5:2 (0:1, 1:0, 4:1).
EHC Waldkraiburg
Tor: Schmidt Rudolf (#31); Lode Christoph (#40);
Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Schmidt Daniel (#17); Müller Tommy (#18); Rott Thomas „C“ (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan „A“ (#90); Seifert Philipp (#96);
Sturm: Lode Philipp (#7); Neuert Christian (#13); Brenninger Florian (#22); Ludwig Tim (#23); Dillmann Anthony (#26); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);
Tore: 0:1 (1.) Tlacil (Felsoci, Neubauer); 1:1 (34.) Cejka (Neuert, Popelka – 5-4 ÜZ); 2:1 (42.) Decker (Loboda, Maierhofer); 3:1 (43.) Zimmermann (Müller, Ludwig); 3:2 (46.) Neubauer (Pfab); 4:2 (57.) Neuert (Popelka, Loboda – 5-4 ÜZ); 5:2 (60.) Decker (Loboda, Lode C.);
Zuschauer: 324
Strafzeiten: Waldkraiburg: 2, Pfaffenhofen: 14
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