Zusammenstöße durch Vollbremsungen und Ausweichmanöver verhindert – Führerscheinentzug für Täter – Zeugen gesucht
Die Polizei Rosenheim sucht Zeugen, in diesem Fall vor allem Betroffene: Der Traktorfahrer und alle Autofahrer, die gestern Nachmittag auf der Bundesstraße von Miesbach in Richtung Irschenberg von einem Autofahrer in einer schwarzen Mercedes-S-Klasse in Not gebracht wurden, werden von der Polizei gebeten sich zu melden. Der 33-jährige Fahrer hatte dem Überholverbot und den Kurven getrotzt, sodass die anderen Verkehrsteilnehmer Zusammenstöße laut Polizei nur durch Vollbremsungen und Ausweichmanöver verhindern konnten.
Der Traktor sorgte gegen 15.25 Uhr für dichtes Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße, da wegen des kurvigen Streckenverlaufs überholen verboten ist. Die Beschilderung und die durchgezogene Linie weisen in diesem Bereich auch darauf hin, so die Polizei. Der Mercedes-Fahrer habe das aber beharrlich missachtet und habe trotz des Gegenverkehrs mehrere Fahrzeuge überholt, bis eine Streife der Grenzpolizeiinspektion Raubling eingegriffen und den Pkw-Fahrer gestoppt hat.
Der Fahrer räumte die Tat schlussendlich ein, nachdem er sie Polizeiangaben zufolge anfänglich leugnen wollte. Gegen ihn wird ein Strafverfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung eingeleitet. Der 33-Jährige muss neben einer Geldstrafe mit einem Entzug seiner Fahrerlaubnis rechnen. Zur Sicherstellung des Strafverfahrens musste er, wie die Polizei gestern am späten Abend weiter informierte, einen dreistelligen Geldbetrag vor Ort hinterlegen. Die weiteren Ermittlungen führt die Verkehrspolizeiinspektion Raubling in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft München II.
Nun sucht die Polizei dringend Zeugen. Ein Unfall habe letztlich nur durch das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer verhindert werden können. Wer gefährdet wurde oder den Vorfall beobachten konnte, soll sich mit der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim unter der Telefonnummer 08035 / 9068-0 oder mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung setzen. Insbesondere sucht die Polizei den Traktorfahrer, der ebenfalls ein wichtiger Zeuge sei.
Quelle:
Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim
In der StVO §5 Absatz 6 steht: (…) Wer ein langsameres Fahrzeug führt, muss die Geschwindigkeit an geeigneter Stelle ermäßigen, notfalls warten, wenn nur so mehreren unmittelbar folgenden Fahrzeugen das Überholen möglich ist. (…) Wenn der Traktorfahrer das nicht tut, rechtfertigt das zwar keine waghalsigen Überholmanöver. Bestimmt hätte es aber die Situation entzerrt.
Kennst du die Strecke? Hier ist das Anhalten mit einem Bulldog mit Anhänger eher nicht möglich.
Alle anderen sind hinterher gefahren, nur der Benzfahrer hatte anscheinend keine Zeit oder wollte nicht, dass sein PS-Bolide so langsam fahren muss.
Freitag 15.25, dichtes Verkehrsaufkommen, Urlaubszeit, Urlaubsregion.
Überholen lassen ist Gesetz, Anstand und Rücksicht aber wohl Fremdwörter.
Die Polizei sollte vom Zeugen (Bauer) gleich mal die Handynutzungszeiten auswerten.
Danke für diesen Kommentar, ich dachte schon, ich bin der Einzige, der das Verhalten vieler (zu vieler) Bulldogfahrer nicht versteht. Ich bin Pendler und sehe es beinahe täglich, dass einer in der Kolonne die Nerven verliert. Kein Wunder, wenn der Bauer von Ebersberg bis Wasserburg durchfährt und an der Schranke in Forsting so knapp hinfährt, dass auch gewiss alle dahinter bleiben müssen.
Der Weg von und nach München ist eh schon lang und man würde lieber die Freizeit mit der Familie verbringen als hinter den Volksernährern. Mir reicht’s echt mit diesen Leuten.
Martin hat vollkommen Recht.
Ich erlebe es regelmäßig, dass diese Treckerpiloten tiefenentspannt kilometerlange Kolonnen hinter sich herziehen. Wer beruflich unterwegs ist und Termine wahrnehmen muss, dem kann da schon mal der Kragen platzen.
Ja, leider stimmt das von den Vorschreibern. Ich war als Jugendlicher selbst viel mit dem Traktor auf dem elterlichen Hof unterwegs.
Damals war klar, wenn man auf Bundes- und Staatsstraßen unterwegs war, dass man – wo möglich – rausfährt oder den Seitenstreifen benutzt, dass die PKW-Kolonne hinter einem kleiner wird.
Heute sind die Bulldogs und nachgezogenen Maschinen wahre Monster geworden …!
Und auch die Generationen, die jetzt fahren, sind zum Teil äußerst rücksichtslos …!
Durch ihre schiere Größe meinen da einige Jungbauern, sie können 1 1/2 Straßenbreiten beanspruchen und die übrigen 99% sollen sich den Rest teilen …!
Wenn man die Fahrer der Riesentraktoren kennt und sie darauf anspricht bei Fehlverhalten, dann ist es mir wie folgt ergangen …
Was ich überhaupt will und wer ich meine, dass ich bin …
Es hat sicher etwas damit zu tun, wie das in der Ausbildung und in den Fahrschulen an die Fahrer und Auszubildenden kommuniziert wird.
Auf alle Fälle ist hier noch „viel Luft nach oben“, hier mehr Rücksichtnahme zu lehren!!
Selbstverständlich ist das Verhalten des Mercedesfahrers nicht i.O., jedoch muss die Ursache auch berücksichtigt werden.
Das extrem schlechte Image der Landwirtschaft heute hat viele kleine Ursachen, dies ist eine davon …
Vielen Dank für eure Zustimmung!