Die so behutsamen Helfer in Extrem-Situationen: BRK-Kriseninterventions-Team im Kreisverband Rosenheim zieht Bilanz
Auch 2022 war wieder ein außergewöhnliches Jahr. Zwei Helfer wurden zum Beispiel in ein Expertenteam des BRK-Landesverbandes berufen – zur psychosozialen Betreuung von Rotkreuzhelfern im Ukraine-Einsatz. Die bayerischen Rotkreuzhelfer waren für das Internationale Rote Kreuz hier teilweise bis zur Frontlinie im Einsatz.
Bei der Jahresabschlussfeier des BRK-Kriseninterventionsdienstes (KID) im Kreisverband Rosenheim hat der Fachdienstleiter Horst Henke jetzt vor versammelter Mannschaft Bilanz gezogen.
Ein Höhepunkt war: Es hat sich im vergangenen Jahr die Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung (ARGE PSNV) mit den zuständigen Behörden und Hilfsorganisationen für die Stadt und den Landkreis Rosenheim und auch den Landkreis Miesbach gegründet. Die Aufgabe ist hier die Vernetzung, der Austausch und die Planung von Maßnahmen bei großen Schadenslagen.
Der BRK-Einsatzstab für Corona konnte im Frühjahr aufgelöst werden. Allerdings war es einigen Helfern des KID auf Grund gesetzlicher Vorgaben wegen mangelnder Impfung nicht erlaubt gewesen, am Einsatzgeschehen im Jahr 2022 teil zu nehmen …
Den Dienst in Stadt und Landkreis Rosenheim teilte sich das BRK nicht nur mit der Notfallseelsorge, sondern zusätzlich seit Februar mit der neu gegründeten Gruppe der Johanniter.
Das Kriseninterventionsteam wurde 2022 bei den Evakuierungen der Weltkriegsbomben, bei einem Brand in Brannenburg, bei mehreren Schienenunfällen und bei der Beerdigung der ermordeten Studentin in Aschau eingesetzt. Es wurden insgesamt über 291 Betroffene, Zeugen, Ersthelfer, Angehörige und Hinterbliebene nach 50 belastenden Ereignissen wie Tod im häuslichen Bereich, Reanimation, Brand, Unfällen oder Suizid betreut.
Ebenso wurden 17 Einsatzkräfte – vom Mitarbeiter über Helfer verschiedener Hilfsorganisationen bis zum Notarzt – nach fünf belastenden Ereignissen von den Einsatznachsorgeteams betreut.
Für die Betreuungen wurden insgesamt 379 Einsatzstunden geleistet.
Die zwei Ausbilder konnten dieses Jahr 122 Personen in der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) aus- und weiterbilden.
2022 wurden über 5100 Stunden von den 21 Helfern in Stadt und Landkreis Rosenheim geleistet, davon waren 989 Stunden für Aus- und Fortbildung.