Bundespolizei nimmt bei Garmisch zwei mutmaßliche Schleuser fest
Die Bundespolizei hat am Dienstag auf der Bundesstraße 2 ein mutmaßliches Schleuser-Duo festgenommen. Offenkundig hatten sie sechs russische Staatsangehörige mit einem Pkw illegal über die Grenze befördert. Drei der russischen Mitfahrer gaben an, vor der drohenden Einziehung zum Militär zu fliehen.
Die Bundespolizisten stoppten zudem auf der Bundesstraße nahe Oberau einen Kleinbus mit insgesamt acht Personen an Board. Der russische Fahrer und sein deutscher Beifahrer konnten sich ordnungsgemäß ausweisen. Beide sind in Deutschland gemeldet und hier wohnhaft. Sie gaben an, die sechs Mitreisenden zufällig in Italien getroffen zu haben.
Gegen einen „kleinen Obolus“ von 20 Euro pro Person hätten sie ihre Zufallsbekanntschaft nach Deutschland mitgenommen. Keiner davon verfügte über die erforderlichen Einreisepapiere.
Deshalb wurden alle acht Personen zur Garmisch-Partenkirchner Dienststelle mitgenommen. Bei einer eingehenden Befragung stellte sich heraus, dass es um weit mehr als den „kleinen Obolus“ ging. Der Schleuserlohn dürfte demnach um ein vielfaches höher gewesen sein. Die Ermittlungen hierzu dauern noch an.
Kein Wunsch zum Militär
Die drei jungen Männer im Alter von 22, 26 und 29 Jahren gaben an, dass sie angesichts der bevorstehenden Einberufung zum russischen Militär die Flucht angetreten hätten.
Die 22-jährige Mutter sucht zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter und ihrem dreijährigen Sohn den bereits in Deutschland untergekommenen Mann, der auch der Vater der Kinder sei. Alle sechs Personen wurden an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet.
Ihre mutmaßlichen Schleuser konnten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Heimreise antreten. Sie werden voraussichtlich schon bald mit einem Strafverfahren wegen Einschleusens von Ausländern rechnen müssen.
Foto: Bundespolizei
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