Allen Tendenzen zum Trotz erfreuliche Nachricht des Bayerischen Fußball-Verbandes heute: Online-Kurse für Schiri-Neulinge mit neuem Teilnehmer-Höchstwert
Immer weniger Schiedsrichter sind bundesweit aktiv. Umso erfreulicher ist jetzt die Tatsache, dass der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bei seinen Online-Kursen für Neulinge heuer einen neuen Höchstwert verzeichnen kann: Insgesamt 532 Frauen, Männer und Jugendliche im Alter zwischen elf und 67 Jahren aus allen Bezirken im Freistaat haben jetzt ihre Ausbildung zum Referee begonnen.
Die seit 2020 gestarteten, digitalen Schulungen sind besonders beliebt, in bis dato fünf Kursen wurden insgesamt über 2000 Sportlerinnen und Sportler zu Unparteiischen ausgebildet – auch TeilnehmerInnen aus dem benachbarten Ausland sind mit dabei.
Die Zahlen sind alarmierend: Seit dem WM-Sommermärchen 2006 hat sich die Zahl aktiver SchiedsrichterInnen in Deutschland von knapp 80.000 auf 44.000 verringert. Also halbiert …
Auch in Bayern sank die Zahl der Unparteiischen seit der Jahrtausendwende um nahezu 30 Prozent. Während es im Jahr 2000 noch 13.379 aktive Schiedsrichter gab, stehen heute nur noch 9700 Unparteiische regelmäßig auf dem Platz und übernehmen Verantwortung.
Auf dem 26. Ordentlichen Verbandstag in Bad Gögging hatte der Bayerische Fußball-Verband im Sommer 2022 deshalb den Initiativantrag „Ohne Schiri geht es nicht“ auf den Weg gebracht, um dem zunehmenden SchiedsrichterInnen-Mangel im Jugend- und im niederklassigen Amateurbereich entschieden entgegenzutreten und das Schiedsrichter*innen-Wesen bis zum Spieljahr 2023/2024 wieder merklich attraktiver zu gestalten.
Ein erfolgreicher Baustein, der sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut, ist dabei die Möglichkeit, den kompletten theoretischen Teil der offiziellen Ausbildung kostenfrei per Online-Schulung zu absolvieren.
Im jetzt begonnenen Neulings-Kurs machen von diesem Angebot 532 (498 Männer, 34 Frauen) in Bayern Gebrauch – und damit noch einmal deutlich mehr als vor einem Jahr im Januar 2022 mit damals 445 TeilnehmerInnen.
Im Durchschnitt sind die jetzigen Teilnehmer 27,3 Jahre alt.
„Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass die theoretische Online-Ausbildung sehr gut funktioniert und wir es so auch schaffen, neue Zielgruppen zu erschließen, da sich das Ausbildungskonzept gut dem agilen, digitalen Zeitgeist vieler Menschen anpasst. Dass wir die Teilnehmer*innen-Zahlen jetzt sogar noch einmal steigern konnten und die 500er-Marke geknackt haben, ist großartig und bestärkt uns darin, dass Online-Angebote ein wichtiges Element in unserem Ausbildungskonzept sind und auch künftig eine große Rolle spielen müssen. Aber die Wahrheit liegt auf dem Platz – auch das muss uns bewusst sein. Deshalb spielt vor allem auch die Integration der ausgebildeten Unparteiischen in unsere Schiedsrichtergruppen, wo sie auch ihre Praxis-Ausbildung absolvieren, und die enge Begleitung der Neulinge bei ihren ersten Spielleitungen eine zentrale Rolle“, erklärt Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer.
Der Initiativantrag „Ohne Schiri geht es nicht“, der einstimmig die Zustimmung der Delegierten fand, sieht neben der Online-Ausbildung auch eine Anpassung der Spesenordnung für Schiedsrichter sowie der Finanzordnung vor, damit Referees zukünftig höhere Aufwandsentschädigungen erhalten und so auch die finanziellen Rahmenbedingungen für den Dienste an der Pfeife angepasst werden.
Auch der zeitliche Aufwand für die Vorbereitung und Durchführung einer Spielleitung soll überdacht und modifiziert werden. Darüber hinaus sieht der Antrag auch eine Neuregelung der Ausfallgebühren für Vereine vor, die keine Schiedsrichter stellen oder die Soll-Zahlen nicht erreichen.
Die Zahlen zum aktuellen Schiedsrichter-Online-Lehrgang
Teilnehmer gesamt: 532
Männer/Buben: 498
Frauen/Mädchen: 34
Jüngste*r Teilnehmer*in: 11 Jahre
Älteste*r Teilnehmer*in: 67 Jahre
Altersdurchschnitt: 27,3 Jahre
Teilnehmer pro Bezirke (*)
Bezirk Oberbayern: 154
Bezirk Niederbayern: 52
Bezirk Schwaben: 70
Bezirk Oberpfalz: 44
Bezirk Mittelfranken: 90
Bezirk Oberfranken: 54
Bezirk Unterfranken: 60
(*) die acht weiteren Teilnehmer kommen aus Nachbar-Verbänden in der Schweiz und in Österreich
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