Gefälschte Papiere sorgen für Ungereimtheiten
Die Bundespolizei hat am Donnerstag einen aus Ghana stammenden Mann bei Grenzkontrollen auf der A93 festgenommen. Der afrikanische Insasse eines in Italien zugelassenen Reisebusses hatte versucht, die Beamten mit einer komplett gefälschten Urkunde zu täuschen. Dieser Versuch misslang laut einer Information der Bundespolizei.
Auch ein Tunesier, der kurz zuvor mit einem anderen italienischen Reisebus in die Kontrollstelle nahe Kiefersfelden gefahren war, hatte ein vollständig gefälschtes Reisedokument dabei. Der Schwindel flog bei der grenzpolizeilichen Überprüfung seiner im Gepäck mitgeführten Papiere auf. Beide Männer mussten ihre Reise in Richtung München beenden. Sie wurden zunächst zur Dienststelle nach Rosenheim gebracht.
Was war da los?
Der ghanaische Staatsangehörige wies sich mit einer spanischen Aufenthaltserlaubnis aus. Diese entlarvten die Bundespolizisten als Fälschung. Im Rahmen einer ersten Befragung räumte der 28-Jährige ein, sich das Dokument in Barcelona beschafft zu haben. Sein Ziel sei es gewesen, bei einem Bekannten in Nordbayern unterzukommen. Recherchen der Bundespolizei zufolge war ein Asylantrag des Mannes im Jahr 2015 in Deutschland abgelehnt worden. Daraufhin hatte die Ausländerbehörde in Rostock seine Ausreise angeordnet. Offenkundig hielt er sich zwischenzeitlich in Spanien auf.
Er wurde wegen Urkundenfälschung und illegalen Einreiseversuchs angezeigt. Als Sicherheit für das anstehende Strafverfahren musste er 600 Euro hinterlegen. Außerdem hatte er weitere 1.500 Euro abzugeben, die für die aufkommenden Kosten anlässlich seiner Rückführung festgesetzt wurden.
Es ist vorgesehen, den Ghanaer in sein Heimatland, zumindest aber nach Spanien, wo er sich zuletzt aufgehalten hatte, zu bringen. Um seine Zurückweisung sicherzustellen, wurde er auf richterliche Anordnung hin in die Justizvollzugsanstalt Eichstätt eingeliefert.
Der Tunesier ist hingegen zunächst in eine Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge nach München weitergeleitet worden. Zu dem von ihm gestellten Schutzersuchen wird erst noch eine Entscheidung zu treffen sein. Eigenen Angaben zufolge hatte er sich in den letzten Jahren in Italien und Frankreich aufgehalten. Dafür sprechen laut Bundespolizei auch die italienischen und französischen Dokumente, die bei der Durchsuchung seines Reisegepäcks aufgefunden wurden. Bei der Kontrolle im Bus hatte sich der 25-Jährige den Bundespolizisten gegenüber nicht ausweisen können. Unter den aufgefundenen Papieren befand sich eine italienische Identitätskarte, die als Fälschung identifiziert wurde.
Die Bundespolizei hat den Nordafrikaner wegen eines illegalen Einreiseversuchs und des Verschaffens falscher amtlicher Ausweise angezeigt. Er muss mit einem Strafverfahren rechnen.
Fotos: Bundespolizei
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