Eishockey-Bayernliga: EHC Waldkraiburg unterliegt den Sharks in Kempten erst in der Schlussphase - Letzte Auswärts-Partie der Hauptrunde
Umzingelt beim Kampf um die Scheibe: EHC-Stürmer Erik Hefke (Foto gelbes Dress). Zum letzten Auswärtsspiel der Hauptrunde in der Eishockey-Bayernliga reiste der EHC Waldkraiburg ins Allgäu zum ESC Kempten und die Voraussetzungen für die Industriestädter waren alles andere als rosig.
Zur allgemein eher mäßig laufenden Saison gesellten sich nun noch einige Ausfälle hinzu. So war Philipp Lode nach seiner Verletzung gegen Peißenberg weiterhin nicht spielfähig. Patrick Zimmermann, Kevin Yeingst, Lars Bernhardt und Rudi Schmidt sind krank gemeldet. Unglücklicherweise traf es zudem auch den in den letzten Spielen wiedererstarkten Christian Neuert, der sich die Partie ebenfalls vom Krankenbett aus ansehen musste
Und Tim Ludwig wiederum lief für die 1b des EHC Waldkraiburg auf, wo er drei Tore zum 7:2 Sieg beisteuerte.
Waldkraiburg ging demnach eher zurückhaltend in die Partie. Darauf bedacht, sich selbst nicht zu verletzen und möglichst von der Strafbank fernzubleiben, überließ man eher Kempten das Spiel und verlagerte sich auf die Verteidigung. So kamen von den Sharks einige Schüsse auf das Tor von Christoph Lode, der als Backup heute den jungen Tobias Sickinger dabei hatte.
Zwingendes war hier jedoch nicht dabei. In der neunten Minute dann einer der Waldkraiburger Konter von denen man im Ansatz immer wieder welche sah. Zuerst setzte sich Anthony Dillmann an der Bande gut gegen Kemptens Wayne Lucas durch und brachte den Puck zu Leon Judt, einen Querpass später stand Florian Brenninger am Pfosten bereit und netzte zum 0:1 ins leere Tor ein. Wieder war es ein eher einfacherer Spielzug, der die Löwen in Führung brachte. Diese Führung sollten sie auch das gesamte Drittel über behalten. Zwar kam von Kempten noch der ein oder andere Torschuss, gerade der wiedergekehrte Lars Grözinger stellte Christoph Lode einige Male auf die Probe doch dieser hielt den Kasten sauber.
Der zweite Durchgang begann nach knapp drei Minuten mit einer Strafe für die Gäste. Max Cejka musste in die „Kühlbox“ für Beinstellen und nur 25 Sekunden später erzielte Kempten den Ausgleich. Nach einem Torschuss der Sharks den Christoph Lode nur zur Seite abwehren konnte, flog der Puck genau auf den Schläger von Kröber, der keine Probleme mehr hatte den Puck im langen Eck zu platzieren. Die Partie gestaltete sich im zweiten Durchgang insgesamt ausgeglichener. Zwar verlagerten sich die Löwen weiterhin darauf hinten sicher zu stehen und Kempten ging mit einem leichten Chancenplus zur zweiten Pause in die Kabine, gänzlich ohne Stiche waren die Löwen allerdings nicht. Dennoch und trotz Möglichkeiten gingen beide Teams mit einem 1:1 in die Kabinen.
Zum dritten Drittel kam Kempten etwas stärker aus der Kabine und setzte die Löwen einige Minuten lang unter Druck. Eine der besseren Möglichkeiten von Kemptens Michel Maaßen, der einen halben Meter vor dem Tor frei zum Abschluss kam, entschärfte Lode jedoch durch richtiges Stellungsspiel. Auch die Löwen kamen im weiteren Verlauf ihrerseits zu ihren Möglichkeiten.
Kurz bevor die Kemptener ihre Schlussoffensive starteten, war es beispielsweise der junge Dillmann der aussichtsreich von Thomas Rott bedient wurde, doch dieser eine Moment den er zu lange zögerte gab dem Sharks-Verteidiger die nötige Zeit seinen Schläger in den Schuss zu halten. Die darauffolgende Situation fand wieder vor dem Tor der Löwen statt. Nach einem schönen Pass aus der Ecke von Kemptens Gosselin, konnte der heranstürmende Rau frei vor dem Tor abziehen und den in Kempten vielumjubelten zweiten Treffer erzielen.
Rund drei Minuten im Anschluss erhielt der EHC Waldkraiburg eine Strafe, bei der sich selbst das Schiedsrichtergespann zuerst nicht sicher war.
Dennoch, Felix Lode musste vom Eis und Kempten nutzte die Situation, um durch Zimmer an den dritten Treffer zu kommen. Nur rund eine Minute im Anschluss kommt Kempten, nach einem Pass von hinter der Torlinie durch Landerer an seinen vierten Treffer gegen Löwen, die nun offensiver standen, um am Stand möglicherweise noch etwas zu drehen.
So endet das sehr gute Spiel beider Mannschaften – mit Löwen-Fans, die an einem Sonntag die weite Fahrt nach Kempten auf sich genommen hatten, um ihr Team nach einer Niederlage zu feiern – und mit einem Kemptner Team, das sich, wie Ulm eine Woche zuvor, nach einem Sieg über die Löwen über die Teilnahme an der Aufstiegsrunde freuen darf.
Interessante Randnotiz: Auf der Pressekonferenz sagte Markus Berwanger, dass er hoffe, Kempten nächste Saison wiederzusehen. Ob dies nun bereits etwas über seinen Verbleib beim EHC Waldkraiburg für die nächste Saison verrät – oder ob es nur den Wunsch ausdrückt, mit seinem Team den Klassenerhalt zu schaffen, können auch wir an dieser Stelle nicht beurteilen …
aha
Foto: Paolo del Grosso
Spielstatistik
ESC Kempten : EHC Waldkraiburg 4:1 (0:1/1:0/3:0)
EHC Waldkraiburg
Tor: Sickinger Tobias (#32); Lode Christoph (#40);
Verteidigung: Lode Felix (#10); Schmidt Daniel (#17); Rott Thomas (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan (#90); Seifert Philipp (#96);
Sturm: Brenninger Florian (#22); Dillmann Anthony (#26); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74);
Tore: 0:1 (9.) Brenninger (Judt, Dillmann); 1:1 (24.) Kröber (Schäffler, Zimmer – 5-4ÜZ); 2:1 (53.) Rau (Gosselin); 3:1 (56.) Zimmer (Schirrmacher, Kröber – 5-4ÜZ); 4:1 (57.) Landerer (Martynek);
Zuschauer: 502;
Strafen: Kempten: 2; Waldkraiburg: 6
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