Stadtkapelle lud wieder zum Jugendkonzert in den historischen Rathaussaal ein
Wieder einmal lud die Stadtkapelle zum Jugendkonzert in den historischen Rathaussaal ein. Seit Jahren lassen sich ganze Familien diesen Auftritt der jungen Nachwuchsmusiker nicht entgehen. Unter den vielen Gästen waren auch Bürgermeister Michael Kölbl und einige Stadträte. Den Kreisjugendring im Landkreis Rosenheim, der das Vereinsprojekt der Bläserklassen finanziell fördert, vertrat Georg Machl, bis vor wenigen Wochen noch langjähriger Erster Vorsitzender der Stadtkapelle.
Für die Bläserschüler ist es häufig der erste Auftritt in der Öffentlichkeit. Monate intensiver Eigenleistung liegen hinter ihnen. Wenn Andere nach den Hausaufgaben für die Schule schon auf der Straße oder im Schwimmbad sind, heißt es für die jungen Instrumentalisten: Üben, üben, üben. Auch wenn der Übungsalltag für die Schüler und die Familien manchmal belastend ist. Ohne es wahrzunehmen, erzieht die Musik dabei den jungen Menschen zur Selbstdisziplin. Wenn es auch nicht immer Spaß macht. Gefördert wird mit der Musik die emotionale und soziale Kompetenz. Alles das ist natürlich den jungen Musikern der Grundschulbläserklassen und der Bläserschule der Stadtkapelle zunächst ziemlich egal. Denn das Lampenfieber vor dem ersten Auftritt im historischen Rathaussaal ist sowieso nicht mehr steigerbar.
Bei den zwei Bläserklassen der Wasserburger Grundschule am Gries war die Freude an der Sache von Anfang an spürbar. Diesen Spaß an dieser Freude konnte man nicht nur sehen. Sowohl Musik spielend und, wenn es gerade passt, auch singend, unterhielten die Kinder der 3. und 4.Klasse der Grundschule musikalisch das Publikum und sich selber. Peter Weber als Pädagoge und Musiklehrer war mitten drin dabei und weiß offensichtlich genau, wie er die musizierende Kinderschar begeistern kann.
Kleine Gruppen als kammermusikalische Grundlagen der Ausbildung
Der Programmteil „Spiel in kleinen Gruppen“ ist in der Bläserausbildung die Grundlage und Voraussetzung für den Einstieg in die Orchesterstrukturen. Manchmal mit der Lehrkraft oder eben in kleinen Ensembles folgten im Programm zunächst die Klarinetten mit dem Lehrer Jonas Sembdner und dann die Querflötistinnen, aufmerksam angeleitet und begleitet von Monika Bendner. Seit Jahrzehnten ein souveräner Ausbilder an der Trompete ist Mathias Engl. Stolz stehen seine zwei Schülerinnen und die drei Schüler mit Filmmusik der neueren Zeit auf der Rathausbühne. Da ist Bühnenpräsenz schon erlebbar, nicht mehr nur hörbar. Ebenso bei den Saxophon spielende Geschwisterpaaren aus der Ausbildungsschule von Nina Engl. Das zusammen musizieren mit einer Trompete als Ergänzung zum Saxophon war dabei ein überraschend feinsinnig passendes Klangbild. Recht überzeugend war auch der Solo-Auftritt mit dem Saxophon, zurückhaltend stimmig begleitet von Anna Weininger am Flügel des Rathaussaales.
Jugendorchester überzeugen mit einer reifen musikalischen Leistung
Eine enorme musikalische Entwicklung zeigte das Anfängerorchester „Bläserjugend“ unter der Leitung von Georg Auer. Alle Register vom Schlagwerk bis zum tiefen Blech sind, mit ganz wenigen Aushilfen aus der Jugendkapelle, gut besetzt. Mit drei kurzen Kompositionen, sicher einstudiert und fein musiziert, überzeugte die Bläserjugend das Publikum.
Die Jugendkapelle der Stadtkapelle unter der musikalischen Leitung von Magdalena Weber (Foto ganz oben) bot zum Abschluss des Konzertabends eine Originalkomposition für symphonisches Blasorchester und Bearbeitungen aus dem Bereich der Filmmusik der jetzigen Zeit. Eigentlich überrascht die hohe musikalische Reife der Stadtkapellenjugend ja nicht mehr. Sie wird erwartet. Nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil einige der Mitwirkenden schon aus dem Erwachsenenorchester einiges an Erfahrungen einbringen können.
Kräftiger und wohlverdienter Beifall gab es am Ende für die recht überzeugenden Auftritte aller jungen Musikerinnen und Musiker. Er galt aber sicher auch den Verantwortlichen der Wasserburger Stadtkapelle für die gesamtkonzeptionell angelegte Bläserausbildung.
BUA
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