Aber andererseits der Winter spürbar: Im Landkreis ist die Arbeitslosenquote nun um zehn Prozent höher als im Dezember - Blick auf den ganzen Agenturbezirk
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 2,7 Prozent (Vormonat: 2,4 – Januar 2022: 2,5 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.003. Hier sind 2.347 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 422 mehr als im Vormonat. Das sind zehn Prozent mehr …
Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1.656 arbeitslose SGB II-Kund*innen registriert, 79 mehr als im Dezember. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.644 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.836 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
„Das Winter-Wetter hat sich im Januar auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Beschäftigte aus den sogenannten witterungs-abhängigen Berufen wie dem Hoch-, Tief- und (Innen)Ausbau sowie dem Gartenbau sind in den vergangenen Wochen über die Wintermonate freigestellt worden und haben sich nun bei uns gemeldet.
Die Zahl der Menschen, die im ganzen Agenturbezirk arbeitslos gemeldet sind, ist im Januar um 1.230 auf 9.000 gestiegen. Da in den genannten Berufen mehr Männer als Frauen arbeiten, hat die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 900 Personen zugenommen, während der Wert bei den Frauen moderater um 330 Personen angestiegen ist“, sagt Michael Schankweiler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.
Diese Entwicklung sei üblich für diese Jahreszeit. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit sei zu Jahresbeginn 2023 und im Vorjahr geringer als in den Jahren zuvor.
Die Arbeitslosenquote ist um 0,4 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent geklettert (Januar 2022: 2,7 Prozent; Januar 2021: 3,7 Prozent).
Der Wert liegt damit, wie schon seit Juni 2021, unter dreiProzent, was landläufig der Definition von Vollbeschäftigung entspreche.
Im Januar waren 590 Personen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Dies sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass Menschen, die aus der Ukraine in unsere Region gekommen sind und über einen entsprechenden Arbeitsmarktzugang verfügen, seit Juni Leistungen aus der Grundsicherung beantragen können und dann nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II durch die Jobcenter betreut werden.
Bei den Jobcentern waren im Januar 850 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr, während bei der Agentur für Arbeit, die Personen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) betreut, 260 Personen weniger arbeitslos gemeldet waren als vor einem Jahr.
Schankweiler sagt hierzu: „Die Entwicklung im SGB III-Bereich und die Entwicklung der Arbeitslosigkeit insgesamt werden dadurch begünstigt, dass zahlreiche Betriebe neue Beschäftigte suchen. Das Stellenangebot ist mit 5.310 weiterhin hoch.“
In den Berufshauptgruppen Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau (290), Verkehr / Lo-gistik (außer Fahrzeugführer*in) (350) und Unternehmensführung und -organisation (u.a. Bürotätigkeiten) (240) sind beispielsweise mehr Stellenangebote gemeldet als vor einem Jahr. Dabei sind in allen Wirtschaftssektoren vor allem Fachkräfte gefragt.
Der Agenturleiter erklärt: „Eine gute berufliche Ausbildung lohnt sich. Ich möchte Inte-ressierte einladen, sich über die vielseitigen Weiterbildungs- und Qualifizierungs-möglichkeiten im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes und aufgrund weiterer Regelungen zu informieren. Diese gehen von der Anpassungsqualifizierung bis zum an-erkannten Berufsabschluss – in den Bereichen Büro, Lager oder Maschinenführung.“
BewerberInnen können die Arbeitsvermittler direkt ansprechen oder unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 00 anrufen.
Betriebe, die ihre Mitarbeiter*in-nen qualifizieren möchten, um sich gemeinsam mit ihnen beruflich richtig für die Zukunft aufzustellen, beraten die Weiterbildungsberaterinnen gerne. Deren Kontaktdaten und weitere Informationen stehen unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/arbeits-krafte-finden-und-weiterbilden/weiterbildung-fur-beschaftigte. Wichtig ist in allen Fällen, dass die entsprechenden Fördervoraussetzungen erfüllt sind.
Tipp der Agentur:
Die Wiedereinstiegsberaterin und die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bieten für Frauen und Männern, die nach einer Familienpause in den Beruf zurückkehren wollen, nun Aktionen an:
8. Februar, 9 bis 12 Uhr: Telefonaktionstag Wiedereinstiegsberaterin (Tel.08031 / 202-484)
15. Februar, 9 bis 12 Uhr: BIZ-Sprechtag in der Agentur für Arbeit Rosenheim (Raum 263, Wittelsbacherstr. 57, 83022 Rosenheim).
8. März, 9 bis 12 Uhr: Frauen-Info-Messe mit AnsprechpartnerInnen der Agentur für Arbeit und weiterer Einrichtungen sowie Bewerbungsmappen-Check in der Agentur für Arbeit Rosenheim (Raum 263, Wittelsbacherstr. 57, 83022 Rosenheim).
Informationen zu den Veranstaltungen stehen unter https://web.arbeitsagentur.de/por-tal/metasuche/suche/veranstaltungen?plz=83022.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mitarbeiter der Agentur sind unter den Rufnummern 08031 / 202-484 (Wiedereinstiegsberaterin) und 08031 / 202-381 (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt) erreichbar.
Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt
Der Geschäftsführung der Rosenheimer Arbeitsagentur sei die Ausbildung junger Menschen sehr wichtig. Der Geschäftsführer Operativ, Michael Vontra, sagt mit Blick auf das aktuelle Berufsberatungsjahr, das am 1. Oktober 2022 begonnen hat und bis zum 30. September 2023 geht:
„Ich freue mich, dass die Betriebe in unserem Agenturbezirk nach wie vor eine sehr hohe Ausbildungsbereitschaft zeigen, um sich so die Fachkräfte von Morgen zu sichern. Bis Mitte Januar haben sie mit 3.000 mehr zu besetzende Ausbil-dungsstellen gemeldet als vor einem Jahr um diese Zeit.
Die Jugendlichen, die im Herbst 2023 in die Ausbildung starten wollen, können wieder aus einem breiten Angebot auswählen. Beispielsweise sind in den Berufsgruppen Feinwerk- und Werkzeug-technik, Energietechnik, Sanitär- und Heizungsbau, Lagerwirtschaft, Verkauf, Büro und Praxishilfen offene Ausbildungsplatzangebote vorhanden.“
Bis Januar haben sich knapp 1.500 junge Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit Rosenheim gemeldet, die eine Lehrstelle suchen.
Rein rechnerisch kommen damit mehr als zwei Ausbildungsplätze auf einen Bewerber.
Vontra fährt fort: „Wir freuen uns, dass einige der jungen Menschen, die sich bei uns gemeldet haben, bereits eine Lehrstelle gefunden haben. Die Jugendlichen, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen wie es danach für sie weitergeht, möchte ich einladen am besten gleich unter der Rufnum-mer 08031 / 202-222 bei unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern anzurufen oder diese per Mail an
Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de zu kontaktieren.
Die Kolleginnen und Kollegen helfen gerne bei der beruflichen Orientierung, geben Tipps zu Bewerbungen und unterstützen bei der Suche nach dem idealen Ausbildungs-, Studienplatz, der passenden Fach- oder Berufsoberschule oder nach Alternativen wie einem freiwilligen Jahr oder Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes. Melden Sie sich gerne bei uns!“
Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
➢ Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent (Vormonat: 4,1; Januar 2022: 4,3 Prozent). Derzeit sind 1.696 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kund*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 176 auf 789. Für 907 arbeitslose SGB II-Kund*innen, 35 mehr als im Dezember, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.056 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.591 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
➢ Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 2,3 Prozent (Vormonat: 1,9; Januar 2022: 2,3 Prozent). Das entspricht 1.647 beschäftigungslosen Bürger*innen. Davon sind 974 Männer und Frauen, 220 mehr als vor einem Monat, in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 673 Betroffene, 31 mehr als im Dezember, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.229 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.707 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
➢ Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.655 Bürger*innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 3,0 Prozent (Vormonat: 2,5; Januar 2022: 2,7 Prozent) entspricht. Davon sind 1.028 arbeitslose Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen gemeldet, 204 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II – Empfänger*innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 627 Menschen arbeitslos gemeldet, 64 mehr als im Dezember. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.287 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.026 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
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