... oder gleich 26 Stunden lang: 59-Jähriger hatte gestern und heute anhaltenden Kontakt mit der Bundespolizei
Das erste Mal ist die Bundespolizei am Rosenheimer Bahnhof auf den 59-Jährigen am gestrigen Donnerstag getroffen: Die Beamten stellten seine Personalien fest, nachdem er in einem Regionalzug ohne Fahrkarte kontrolliert worden war.
Etwa 26 Stunden später – am heutigen Freitag dann – wurde der Mann aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Zwischenzeitlich war der gebürtige Koblenzer wegen Leistungserschleichung, Diebstahls und räuberischen Diebstahls angezeigt und gleich zweimal in eine Zelle gesperrt worden.
Ausgangspunkt des anhaltenden Kontakts mit der Bundespolizei war die Feststellung eines Zugbegleiters gestern Morgen auf Höhe von Schechen. Der wohnsitzlose Deutsche hatte für die Fahrt in Richtung Rosenheim kein Ticket.
Für die fällig gewordene Fahrpreisnacherhebung überprüften die verständigten Bundespolizisten kurz nach 6 Uhr die Identität des Mannes. Diese ließ sich mit Hilfe des Polizeicomputers aufgrund von früheren Eintragungen zweifelsfrei belegen. Der „Schwarzfahrer“ erhielt eine Strafanzeige wegen Erschleichens von Leistungen.
Wenige Stunden später wurde die Bundespolizei zum Rosenheimer Bahnhof gerufen, weil sich dort eine offenkundig alkoholisierte Person in einem hilflosen Zustand befände. Die Beamten trafen erneut auf den 59-Jährigen.
Eine Atemalkoholkontrolle ergab einen Wert von über zwei Promille. Der Betrunkene wurde zur Dienststelle gebracht und dort nach einer ärztlichen Untersuchung entsprechend der Vorgabe des Amtsgerichts in Schutzgewahrsam genommen.
Ausgenüchtert konnte er am Nachmittag aus der Dienststelle entlassen werden. Seine Zelle musste einer Sonderreinigung unterzogen werden, da er in diese uriniert hatte.
Nicht einmal eine Stunde nach seiner Entlassung kam es zur nächsten Begegnung der Bundespolizei mit dem Mann.
Diesmal wurde er verdächtigt, einen Diebstahl sowie einen räuberischen Diebstahl begangen zu haben: Ersten Erkenntnissen zufolge hatte er in einem Bahnhofsgeschäft ein alkoholisches Getränk entwendet.
Nachdem ihm eine nacheilende Ladenmitarbeiterin die unbezahlte Flasche abgenommen hatte, riss er ihr diese laut Zeugen unter Anwendung von Gewalt wieder aus der Hand. Unmittelbar darauf trank er die Flasche aus, begab sich in ein weiteres Geschäft in der Bahnhofshalle, holte sich auch dort eine Flasche mit einem alkoholischen Getränk und trank, ohne zu bezahlen.
Die zwischenzeitlich eingetroffenen Bundespolizisten nahmen den Beschuldigten fest und brachten ihn ein weiteres Mal in die Inspektion.
Ein Alkoholtest ergab einen Wert von etwa 1,4 Promille.
Auf richterliche Anordnung hin wurde der 59-Jährige zur Unterbindung weiterer Straftaten bis zum nächsten Morgen in Gewahrsam genommen.
Da er in der Nacht – bei allmählich sinkendem „Alkoholpegel“ – über Schmerzen klagte, wurde er mit dem Rettungswagen in die Rosenheimer Klinik eingeliefert und eingehend untersucht.
Anschließend konnte er wieder in seine Gewahrsamszelle zurückgebracht werden. Ein ergänzend hinzugezogener Arzt hatte seine weiterhin bestehende Gewahrsamsfähigkeit bestätigt.
Am heutigen Freitagmorgen durfte der Mann dann in nüchternem Zustand die Dienststelle der Rosenheimer Bundespolizei wieder verlassen. Neben den Strafanzeigen wird er sich voraussichtlich auch mit den von ihm verursachten Kosten auseinanderzusetzen haben, so die Polizei heute abschließend..
Eventuell hatte der Mann kein Geld, sicher bekommt er auch keine Sozialhilfe, die ganzen Anträge und Nachweise würde er gar nicht besorgen können.