Familien aus dem Altlandkreis sorgen sich um Angehörige in den Erdbeben-Gebieten - Hilfsaktionen vorbereitet
Die Meldung über das Erdbeben verbreitete sich schnell. In der Türkei und Syrien wurden Schäden und viele Tote und Verletzte gemeldet.
Etliche Familien verloren ihr Zuhause. Kühle Temperaturen, Häuser und Wohnungen zerstört oder gar eingestürzt, Betroffene schliefen in ihren Autos oder in schnell arrangierten Lagern. Decken wurden organisiert, doch die Angst vor weiteren Nachbeben und die Trauer über den Verlust von Familienmitgliedern wiegt schwer.
Auch im Altlandkreis und der Stadt Wasserburg selbst sind Familien betroffen, trauern um Verwandte und Bekannte und sind traurig, wenn sie die Bilder der Zerstörung in ihrer einstigen Heimat sehen.
So ergeht es auch der Familie von Mustafa Büyükatilla, Inhaber von Mustis Mittelmeer-Spezialitäten in der Wasserburger Altstadt.
Er und seine Familie blicken schockiert in die betroffenen Gebiete und haben kurz Kontakt in die Region, aus der die fest eingesessenen Wasserburger stammen: „Es ist alles sehr traurig, die Menschen dort sind so verzweifelt und haben Angst“, beschreibt Mustis Tochter gegenüber der Wasserburger Stimme.
Mittlerweile haben sie Kontakt finden können zum Bekanntenkreis, allerdings sei die Verbindung schlecht gewesen und die Infrastruktur solle für wichtige Telefonate frei gehalten werden, so Familie Büyükatilla weiter.
Mit Decken ausgestattet schlafen viele in ihren Autos, heißt es. Doch die Nacht sei kalt, Winterwetter mache es schwer, gut durchzuhalten.
Besonders schmerzhaft sei es, aus der Ferne nur bedingt helfen zu können und weiter zu bangen, ob alle in Sicherheit kommen konnten.
So ergeht es auch weiteren Familien in Wasserburg und dem Umland. Verletzte, heimatlos gewordene Familienmitglieder und sogar Vermisste sind zu beklagen. Leider sind einige Flughäfen von der Zerstörung betroffen und nur bedingt nutzbar.
Das unfassbare Leid dort beschäftigt viele hier in der Region. Deshalb werden Hilfs- und Spendenaktionen organisiert, um gezielt zu unterstützen. So informiert Familie Büyükatilla über eine Spendenaktion, bei der Decken, Konserven, Jacken und weitere wärmende Kleidung direkt in die Gebiete gefahren werden. Ein Laster startete bereits am Dienstagmorgen, ein weiterer am Mittwochvormittag.
Aufruf: Bis zum heutigen Dienstagabend, 22 Uhr, nimmt der türkische Laden ÖZAN in der Rosenheimer Lessingstraße noch Sachspenden an, um diese am Mittwoch mit in die Türkei zu nehmen.
Wir berichten weiter.
Wieso fahren so wenige Lkw um zu helfen. Die Menschen dort brauchen Unterstützung. Bei anderen Katastrophen in anderen Ländern gab es doch auch weitaus mehr aktive Hilfe aus dem Umkreis. Bitte stellt eure Lkw zur Verfügung. Bitte fasst euch ein Herz dort hinzufahren. Die Leute sind bereit zu spenden, nur muss es auch dort ankommen wo es benötigt wird!
Es gibt so viele Türken in Wasserburg und im gesamten Landkreis Rosenheim und gefühlt wird nichts auf die Beine gestellt. Bei der Katastrophe z.B. in Kroatien ging alles sehr schnell.
Bis auf einen Spendenaufruf von einem Laden in Rosenheim habe ich sonst noch nichts gesehen. Wo sind jetzt alle Türken um zu helfen und zu organisieren?
Leider tun sich Deutsche schwer Kontakt in die Region aufzunehmen, es liegt an euch.
Also auf geht’s!!!!!!
Erst einmal ist das Leid und der Schmerz sehr groß, und diese Aussage, dass es an den Türken selber läge, ist total falsch. Es wird Hilfe von jedem benötigt sowie in jeder anderen Katastrophe bisher – jeder hilft jedem, und abgesehen davon ist es vielleicht auch im Bericht herauszulesen, dass die Verbindung nicht gerade optimal herzustellen ist da die Mobilfunknetze FREI für diejenigen sein müssen, die noch die Möglichkeit haben zu schreiben/ anrufen oder den Standort mitzuteilen wo sie unter den Trümmern liegen.
Die Türken selber haben sehr viel bisher versucht und bitten lediglich um WEITERE Unterstützung der Mitmenschen.
Es sind einige Aktionen gestartet von Spenden bis Unterkunftsanbietungen, und das was möglich ist wird gemacht.
Einige Städte sind abgeschottet wie Antakya und Iskenderun, die keine Möglichkeit haben Hilfe zu bekommen oder sich Grundnahrungsmittel wie Brot/Wasser zu bekommen.
Sie sind abgeschottet durch Bruch, Schnee und Zerstörung.
Also: wenn es die Türken selber schaffen würden, dann wäre doch dieser Artikel gar nicht entstanden – somit weiß man nun dass JEDE Hilfe benötigt wird, da es von Stunde zur Stunde noch kritischer wird.
Es ist nicht die Zeit um zu streiten oder irgendwelche Vorwürfe an die türkischen Mitmenschen zu werfen. Das LEID und der SCHMERZ überwiegt alles andere momentan.
Bitte fasst euch ein Herz und helft wenn Ihr könnt
Liebe Meryem,
da gebe ich Ihnen vollkommen recht, jetzt ist dringend Hilfe von allen Ländern nötig!! Ich werde das Ganze auch gerne mit einer Spende unterstützen.
Was mich aber wirklich immer wieder ärgert ist, dass Deutschland, wie bei der Überflutung im Ahrtal auf keine internationale Hilfe bauen konnte. Auch hier haben viele Menschen ihr Leben sowie Hab und Gut verloren. Es wäre vielleicht mal ein gegenseitiges Geben und Nehmen angebracht.
Ihre Behauptung ist falsch!
Im Ahrtahl waren auch viele ausländische Helfer im Einsatz und es kamen Geld- und Sachspenden ausländischer Organisationen/Vereine direkt nach Deutschland.
Dies war damals in den Medien eindrucksvoll zu sehen und ist heute noch nachzulesen.
@Helfer:
Ja, de hiasigen Feuerwehren hatten einen großartigen Konvoi für Kroatien initiiert, auch ausgehend von einem FFW-Mitglied mit Angehörigen in der Region.
(…) Sollen die Menschen mit Privatautos starten? Kaum Transportvolumen/Geräte etc.. Derzeit über 6.000 Tote und Verschüttete, viele Kinder! Da frag ich nicht nach Religion und Regime!
Auch hier sollten steuerfinanzierte FFW-Konvois starten, das ist ein Gebot der Menschlichkeit. Ich würde einen Spendeneintrag leisten.
Wer genau fragt hier gerade nach Religion und Regime? Ich denke keiner außer Sie.
Die Hilfe für z.B. Kroatien wurde von Kroaten, die hier leben ins Leben gerufen.
Es liegt nunmal an den Türken, die hier leben, etwas zu initiieren, denn diese können am besten durch ihre Kontakte dorthin etwas organisieren. Es redet auch keiner von Privatautos, auch LKW können organisiert werden bzw. wurden für Kroatien auch organisiert. Da hat es nunmal ein Kroate in die Hand genommen. (…)
Habe diese Meldung, dass bei Özan in Rosenheim, Sachspenden bis 22 Uhr angenommen werden, erst um 17.30 Uhr gelesen. In einer Stunde hatte ich fünf Steppdecken und warme Kleidung zusammengepackt. Mein Mann ist dann losgefahren, und vor Ort war niemand da. Noch jemand wollte was abgeben, und leider mussten wir alle unsere Sachen wieder mit nach Hause nehmen. Wenn so ein großer Aufruf gemacht wird, gehe ich davon aus, dass ich vor Ort jemand antreffe.
Wenn wer weiß, wo ich sonst noch meine Sachen hinbringen kann, dann bitte schreibt einen Kommentar. Komme aus Wasserburg.
Aktuell 7000 Tote. Nach Schätzungen des türkischen Katastrophenschutz/Katastrophendienst noch ca. 200.000 (!!!) Menschen unter Trümmern verschüttet bzw begraben. Bei Schnee, Eis und Minustemperaturen.
Und hier wird in Richtung der türkischen Community argumentiert, sie tue zu wenig!?!
Spenden, helfen, wie und was auch immer.
Wer meint dies sei nicht sein Ding, sollte dann zumindest schweigen.