Waldkraiburg holt drei endswichtige Punkte im harten Kampf gegen den Abstieg aus der Bayernliga

Ein Eishockey-Leckerbissen war es ja nicht gerade, was die rund 30 mitgereisten Löwen-Fans jetzt im offenen Eisstadion in Pegnitz erlebten. Aber am Ende war die Freude dann umso größer …

Die Pegnitzer „Ice Dogs“ begrüßten den EHC Waldkraiburg in der Partie der Bayernliga-Abstiegsrunde und erfuhren am eigenen Leib, wie sehr angeschlagene Löwen noch kämpfen. Doch geht es wahrlich auch nicht ums Schönspielen in dieser Situation – vielmehr darum, dass am Ende des Spiels die drei Punkte im Bus neben verschwitzter Ausrüstung und erleichterten Spielern mit den Weg in die Industriestadt antreten. Und genau das taten sie.

Von Beginn an wollten Markus Berwangers Löwen die Richtung vorgeben, in die es an diesem Abend gehen sollte. So zog bereits in der ersten Minute erst Florian Brenninger von der blauen Linie in die Richtung von Pegnitz‘ Kilian Schauer ab und Leon Judt versuchte die nach rechts abgewehrte Scheibe noch im Kasten unterzubringen.

Die Ice Dogs glänzten allenfalls mit einigen Entlastungsangriffen, ohne jedoch zwingend zu werden. In der dritten Minute musste sich Philipp Seifert wegen Hakens auf die Strafbank setzen. Zwar spielte der EHC Waldkraiburg diese Unterzahl sicher, doch etwa 12 Sekunden vor Ablauf, so genau lässt sich das bei Pegnitz‘ kaputter Anzeigetafel nicht sagen, fand der Pegnitzer Navarra im Nachschuss eine Lücke zwischen Goalie Yeingsts Bein und dem Torpfosten zum überraschenden 1:0 für die Hausherren.

Die Löwen waren dennoch weiter spielbestimmend, ohne jedoch zu glänzen. In der achten Minute traf Florian Brenninger von weit draußen nur das Torgestänge und auch andere Spieler wie Neuert, Popelka und Jan Loboda erhielten ihre Möglichkeiten, doch gingen beide Teams mit diesem 1:0 in die erste Pause.

Die Löwen starteten das zweite Drittel in Unterzahl. Mit Ablauf der Zeit im ersten Durchgang erhielt Christian Neuert noch eine Strafe und saß die ersten beiden Minuten auf der Bank. Von dort sah er ganze zwei Tore. Das erste Tor fiel für die Löwen nach nur 42 gespielten Sekunden durch Leon Judt, der aus spitzem Winkel einen Nachschuss von Florian Brenninger, mit einem Gewaltschuss in die Maschen jagte. Zuvor war bereits Michal Popelka erfolgreich an des Gegners blauen Linie.

Hier luchste er dem Pegnitzer Verteidiger den Puck ab und begab sich in aussichtsreiche Position, aus der er aber leider vergab. Zwei Sekunden vor Ablauf dieser Strafe schlug es aber erneut im Tor der Löwen ein. Elias Maschke durfte sich, auf Zuspiel von Trautmann und Meier in die Torschützenliste eintragen.

In diesem Drittel fanden die Pegnitzer nach den torreichen zwei Anfangsminuten allgemein besser ins Spiel und die Partie gestaltete sich insgesamt ausgeglichener. In der 30. Spielminute folgte dann einer der einstmals berüchtigten Doppelschläge des EHC Waldkraiburg. Im Vier-gegen-Vier erzielte erst Florian Brenninger nach einem Nachschuss, der von Christian Neuert ausging von links den 2:2 Ausgleich.

Nur elf Sekunden nach Wiederanpfiff gingen die Löwen durch Christian Neuert auf Vorlage von Michal Popelka sogar in Führung. Gerne würden wir an dieser Stelle eine detaillierte Beschreibung des Tores liefern, jedoch notierte sich der Autor dieser Zeilen zum Zeitpunkt des Tores noch den Hergang des vorangegangenen Treffers. Mit dem Zwischenstand von 3:3 verabschiedeten sich die Mannschaften in den letzten Durchgang.

Hier drückte Pegnitz, trotz dezimierten Kaders, ordentlich auf das Gaspedal, ohne jedoch im Abschluss allzu zwingend zu werden. Roman Navarra, mit Abstand der beste Akteur im Pegnitzer Trikot, konnte sich in der 45. Minute noch eine große Möglichkeit erspielen, die von Torhüter Kevin Yeingst jedoch entschärft werden konnte. Nach Möglichkeiten von Maierhofer, Popelka oder auch Leon Decker, der seine gute Form von Beginn der Saison schon lange einbüßte, schlug es erneut zugunsten der Löwen im Pegnitzer Tor ein.

Michal Popelka durfte sich als Torschütze feiern lassen, nachdem er zuvor bereits als Passgeber für Neuert auf den Plan trat.

Pegnitz kämpfte nun verbissen darum, den Anschluss wieder zu finden und das Spiel auszugleichen. Die größte Möglichkeit war dabei eine Dreifachchance durch Mark Meier welche durch Kevin Yeingst, auch unter Zuhilfenahme eines Hechtsprungs vor seinem Kasten, ebenso oft zunichte gemacht wurde.

Rund drei Minuten vor Ende des Spiels nahm Pegnitz noch den Torhüter vom Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers. Zwar konnte Pegnitz‘ Stürmer Stefan Hagen in bester Türhüter-Manier noch eine Möglichkeit der Löwen auf der Linie vereiteln, der 5:3 Entscheidung durch Michal Popelka hatte er jedoch nichts mehr entgegenzusetzen.        

aha

Foto: Paolo del Grosso

Spielstatistik:

EV Pegnitz – EHC Waldkraiburg 3:5 (1:0/2:3/0:2)

EHC Waldkraiburg

Tor: Lode Christoph (#40); [X]Yeingst Kevin (#80);

Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Lode Felix (#10); Rott Thomas (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan (#90); Seifert Philipp (#96);

Sturm: Neuert Christian (#13); Brenninger Florian (#22); Ludwig Tim (#23); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);

Tore: 1:0 (5.) Navarra (Breyer, Holomek – 5-4 ÜZ); 1:1 (21.) Judt (Brenninger, Bernhardt – 4-5 UZ); 2:1 (22.) Maschke (Trautmann, Meier); 2:2 (30.) Brenninger (Neuert – 4-4); 2:3 (30.) Neuert (Popelka); 3:3 (33.) Maschke (Meier); 3:4 (49.) Popelka; 3:5 (60.) Popelka (Neuert, Yeingst – ENG);

Zuschauer: 207;

Strafen: EHC Waldkraiburg 8, EV Pegnitz 4