Nach Doppel-Spieltag gegen Schweinfurt: Fragezeichen hinter dem EHC-Team und seinem Traum vom Verbleib in der Bayernliga

Aus ist er zwar noch nicht, der Traum vom Verbleib in der Eishockey-Bayernliga für den EHC Waldkraiburg. Doch es schaut nicht gut aus. Nach der Niederlage in Schweinfurt, gab’s gestern Abend ein 3:4 im Penaltyschießen dann daheim gegen die Schweinfurter.

Das Glück ist, wie auch in der Hauptrunde, dass die Vereine in direkter Konkurrenz, ebenfalls alles dafür tun, um den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Doch nun muss eine, oder besser mehrere Reaktionen der EHC-Mannschaft kommen. Ein echter Leader muss das Heft des Handelns in der Kabine in die Hand nehmen – eventuell zu viele Spieler im Team, die noch immer glauben, dass sich das alles schon von selbst regeln wird.

Dass sich nämlich nichts von selbst einfach fügt, erfuhren die Löwen berits am Freitag im ersten Drittel gegen die Mighty Dogs. Schweinfurt startete bereits spritziger ins Spiel und ließ die Löwen größtenteils hinterherlaufen. In der sechsten Minute wackelte bereits das Tornetz des Gehäuses von Christoph Lode, doch war es vorerst nur ein von ihm abgelenkter Puck der auf dem Tornetz lag. Zwei Minuten später wackelt das Netz auch auf der anderen Seite.

Verursacher war Waldkraiburgs Leon Decker, welcher, frei vor dem Tor stehend, eine große Lücke, welche Torhüter Roßberg ihm bot, nicht nutzen konnte und stattdessen das Spielgerät links am Tor vorbei ans Außennetz schoss. Nur rund eine Minute später schlug es dann wirklich zum 1:0 ein. Nach einem beeindruckenden Solo von Joey Sides, in welchem er die gesamte Waldkraiburger Abwehr wie Statisten aussehen ließ, vergoldete er diesen Lauf mit dem Treffer zum 1:0. Schweinfurt war nun richtig heiß und angestachelt, die Löwen übten sich weiterhin in Zurückhaltung.

Zwar gab es noch mindestens eine gute Möglichkeit in diesem Durchgang durch Michal Popelka, doch auch diese konnten nicht zum gewünschten Torerfolg führen. Die Mighty Dogs jedoch waren noch nicht fertig in den ersten 20 Minuten. In der 12. Minute nahm Hartl einen Rebound auf der rechten Seite vor dem Tor Christoph Lodes auf und verwandelte diesen über die Schulter des Löwen-Torhüters zum 2:0.

Nur drei Minuten später, die Löwen hatten mit Zimmermann und Loboda gerade zwei Spieler auf der Strafbank, erhöhte Schweinfurts Knaup mit einem satten „Blueliner“ den Spielstand sogar noch auf den 3:0 Pausenstand und ließ die Waldkraiburger Zuseher vor Ort und an den Bildschirmen bereits böse Vorahnungen bekommen.

Nach einer guten Minute im zweiten Durchlauf dieses Spiels verpasst Schweinfurts Sides, völlig freistehend, einen One Timer vor dem Tor von Christoph Lode. Aus dieser verpassten Möglichkeit entwickelte sich jedoch ein Konterangriff durch Popelka, Maierhofer und Christian Neuert.

Bereits hinter dem Tor von Roßberg angekommen, kann Maierhofer den Puck in die Mitte vors Tor zu Popelka spielen, dieser verpasst seine erste Chance, jedoch die zweite nicht mehr und trifft zum 3:1 Anschluss. In der fünften Minute des zweiten Durchgangs befanden sich die Löwen erneut in Unterzahl. Bei einem Save von Christoph Lode verliert dieser seinen Schläger, kann jedoch im Anschluss drei weitere Schüsse der Schweinfurter Angreifer abwehren, bevor die Löwen sich wieder befreien und er an sein Arbeitsgerät gelangen kann.

Allgemein hat sich der Löwen-Schlussmann, wie auch gegen Dorfen, an diesem Abend nicht viel vorzuwerfen. Dennoch sollte er an diesem Abend noch ein viertes Mal hinter sich greifen müssen. Nachdem die Löwen den Puck nicht konsequent genug aus ihrem Drittel spielen konnten, spielte Sides auf Fischer, Fischer auf Hartl du dieser schließt aus dem Bullykreis zum 4:1 ab.

Im finalen Durchgang stimmte bei den Löwen augenscheinlich deutlich mehr. Berichten zufolge verbrachte der Löwen-Trainer Berwanger die zweite Pause nicht in der Kabine bei seinen Schützlingen, ob dies einen Zusammenhang zur Leistungssteigerung hatte, ist nicht bekannt. Vier Minuten nach Wiederanpfiff bedankte sich Popelka bei Maierhofer indem er ihm selbst, nachdem er vorher gut nachgesetzt hatte, ein Tor auflegte.

Letzterer verwandelte aus dem Slot zum 4:2. Nur zwei Minuten später war es erneut Waldkraiburgs 74 die den nächsten Treffer erzielen konnte. Von der blauen Linie, durch das dichte Dickicht an Beinen von Freund und Feind vorbei, ging der Schuss von Maierhofer erneut in das Tor und plötzlich waren die Löwen wieder dran.

Doch trotz einiger guter Möglichkeiten, ebenso wie guten Abwehraktionen von Christoph Lode, vermochten die Löwen es nicht, den vierten Treffer zu erzielen. Erst 30 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahmen die Löwen Christoph Lode vom Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers. Zwar erzielte Jan Loboda von der blauen Linie am Ende noch das Tor, doch nur Zehntelsekunden vor dem Einschlag ertönte bereits die Schlusssirene und der Treffer wurde, zurecht, nicht gegeben.

So verloren die Löwen am Freitag erneut und vermeidbar drei Punkte in einem Spiel, welches sie, der Leistung im letzten Durchgang nach zu urteilen, durchaus gewinnen hätten können. Spielbericht zu gestern folgt.

aha

Foto: Paolo del Grosso

Spielstatistik

ERV Schweinfurt : EHC Waldkraiburg 4:3 (3:0/1:1/0:2)

EHC Waldkraiburg

Tor: [X] Lode Christoph (#40); Yeingst Kevin (#80);

Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Lode Felix (#10); Rott Thomas (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan (#90); Seifert Philipp (#96);

Sturm: Neuert Christian (#13); Ludwig Tim (#23); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);

Tore: 1:0 (9.) Sides (Hood); 2:0 (12.) Hartl (Fischer, Sides); 3:0 (15.) Knaup (Masel – 5-3 ÜZ); 3:1 (22.) Popelka (Maierhofer, Neuert); 4:1 (26.) Asmus (Heckenberger, Melchior); 4:2 (44.) Maierhofer (Neuert, Popelka); 4:3 (46.) Maierhofer (Popelka, Rott);

Zuschauer: 508;

Strafen: EHC Waldkraiburg: 12, ERV Schweinfurt: 2