Für 2022 verzeichnet IHK mehr als 1.000 neue Ausbildungsverträge in Stadt und Landkreis Rosenheim
Im vergangenen Jahr haben sich wieder viele junge Frauen und Männer für eine Ausbildung in Stadt und Landkreis Rosenheim entschieden. Für 2022 verzeichnete die IHK für München und Oberbayern für die Region mehr als 1.000 neue Ausbildungsverträge in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen. Im Landkreis waren es 731 neue Verträge, das entspricht einem Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Stadt Rosenheim wurden im vergangenen Jahr 349 Neuverträge geschlossen (minus 2,5 Prozent gegenüber 2021).
„Wieder haben sich viele Jugendliche für eine Ausbildung bei uns in der Region entschieden – das ist eine gute Nachricht. Leider sind trotzdem viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben, denn auch hier schlägt langfristig die Demografie in Form einer sinkenden Zahl von Schülerinnen und Schülern spürbar zu“, sagt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim (Foto). „Die Herausforderung, die Lehrstellen besetzen zu können, wird leider zunehmen.“
Der Grund sei aber nicht die mangelnde Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen, betont der Rosenheimer Unternehmer. „Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außerordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Immerhin ist sie die beste Investition gegen den Arbeitskräftemangel und in die Zukunft des Unternehmens“, erklärtBensegger. Seit Jahren nehmen in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK- Bereich. „Um diesen Anteil zu halten, müssen wir die Vorzüge der Ausbildung immer wieder bei Eltern, Schülern und Lehrern platzieren und gemeinsam mit der Politik sowie unseren Partnern in der Region für die Berufsausbildung werben“, so der Ausschussvorsitzende.
Mit 69 neuen Ausbildungsverträgen war der Beruf der Industriekaufleute der beliebteste Ausbildungsberuf im Landkreis Rosenheim, in der Stadt Rosenheim führten mit 56 neuen Verträgen die Bankkaufleute die Liste an. Insgesamt gibt es in Oberbayern mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.
Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis bei 519 und in der Stadt bei 247, im Vorjahr waren es noch 528 im Landkreis und 251 in der Stadt. 2020 hatte es noch 537 aktive IHK-Ausbildungsbetriebe im Landkreis und 258 in der Stadt gegeben. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen zählen. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden, fallen damit aus der Statistik.
Laut Daten der Arbeitsagentur waren 2022 im Landkreis Rosenheim 360 und in der Stadt Rosenheim rund 90 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Die Angabe bezieht sich auf den ganzen Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.
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