Thema Lichtemission erneut Thema im Soyener Gemeinderat
Macht eine bedarfsorientierte Lichtintensität im Ort Sinn? Sollen alle Straßenlaternen auf LED umgerüstet werden? Das Thema Lichtemission war, wie bereits im Oktober 2021 (wir berichteten), großes Thema im Soyener Gemeinderat.
Vorausgegangen war der Antrag eines Soyener Bürgers, der die Anpassung der Straßenbeleuchtung im Bereich der Seestraße sowie eine Diskussion der Grundsatzfrage Straßenbeleuchtung im Gemeinderat beantragte. Der Bürger bat zum einen um einen niedrigere Laternenhöhe mit weniger Leuchtmodulen sowie um effektivere Abschirmung in Richtung der Wohnhäuser.
Eine bedarfsorientierte Lichtintensität treffe aus Sicht des Bürgers den ganzen Ort. So könne durch automatisches Dimmen, Abschalten mit Bewegungsmeldern oder durch Zeitschaltuhren die Lichtverschmutzung deutlich reduziert werden. Bei den LED-Leuchten wäre ein warmweißes Licht wünschenswert.
Bürgermeister Thomas Weber erläuterte, dass sich sowohl die Verwaltung, als auch Planer und die Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung Soyen – Dorfmitte bereits mit der Beleuchtungssituation in diesem Bereich befasst haben. Die beschlossenen Maßnahmen zur Gestaltung der Dorfmitte umfassen auch die Straßenbeleuchtung im Bereich Seestraße, die Beleuchtung werde entsprechend den Planungen angepasst werden.
„Soweit es technisch umsetzbar ist, wurde bereits in den Nachtstunden die Leuchtkraft der vorhandenen Straßenlaternen um 50 Prozent reduziert“, so Weber. Eine vollständige Abschaltung während der Nachtstunden sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Derzeit seien von den 170 im Gemeindegebiet befindlichen Straßenlaternen 100 auf LED umgerüstet. Jede Leuchte, die im Gemeindegebiet kaputt gehe, werde durch LED ersetzt. Gedimmt werden können nur die LED-Leuchten.
Gemeinderatsmitglied Christine Böhm sprach sich für eine nochmalige Reduzierung beispielsweise am Pfarrzentrum aus. Ebenso sei es ihrer Meinung nach vertretbar, die Straßenbeleuchtung in Mühlthal ab 23 Uhr abzuschalten. Bürgermeister Thomas Weber verwies auf die Verantwortung der Gemeinde. Ohne Straßenbeleuchtung sei eine Gefahr für Autofahrer erst sehr spät erkennbar.
Peter Thaller warf die Frage auf, ob es Sinn machen würde, die 70 noch nicht auf LED umgerüsteten Laternen bis zu einem bestimmten Termin auszutauschen. Dem schloss sich Afra Zantner an.
Hans Hinterberger und Bürgermeister Thomas Weber äußerten sich dazu skeptisch. Ohne Notwendigkeit einfach auszutauschen, sei nicht sehr ökologisch.
„Es ist eine Überlegung wert, dass man schaut, welche Straßenlaternen ab Mitternacht abgeschaltet werden können“, so Martin Krieg. Andere Kommunen würden das auch so handhaben. Bürgermeister Thomas Weber verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass auf Nachfrage bei anderen Gemeinden, eine totale Abschaltung doch nicht gemacht wurde. Bei einer Komplettabschaltung sei es für Rettungsdienst und Feuerwehr im Gefahrenfall viel schwieriger, etwas zu finden. Die Gemeinde stehe hier in der Verantwortung.
Für Peter Müller wären Fernbedienungen zum manuellen Einschalten für die Feuerwehr eine Option. Dr. Hans Hinterberger verstand nicht, „warum jetzt plötzlich alles abgeschaltet werden muss“.
Mit 12:1 Stimmen beschloss der Gemeinderat, dass der Austausch der Straßenlaternenköpfe und somit die Umsetzung von wärmerem Licht mit circa 3.000 K, wie bereits in der Sitzung im Oktober 2021 beschlossen, sowie die Reduzierung der Leuchtkraft von 50 Prozent in den Nachtstunden forciert werden solle.
Eine vollständige Abschaltung der Straßenbeleuchtung in den Nachtstunden solle aus Sicherheitsgründen nicht pauschal vorgenommen werden.
TANJA GEIDOBLER
Hinterlassen Sie einen Kommentar