„Schlag ins Gesicht" - Oberbürgermeister Andreas März nimmt zur Schließung Stellung
Ebenso überrascht wie verärgert reagierte Oberbürgermeister Andreas März auf die Entscheidung von Galeria-Karstadt-Kaufhof, den Rosenheimer Traditionsstandort des Kaufhauses zu schließen. „Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und die Perspektiven des Standorts rechtfertigen diese Entscheidung nicht. Rosenheim mit seiner weit überdurchschnittlichen Zentralität und seiner überdurchschnittlichen Kaufkraft hätte selbstverständlich eine weitere Chance verdient gehabt. Zudem hat die städtische Verwaltung die milliardenschweren Bundeshilfen für den Gesamtkonzern im Hinblick auf den Rosenheimer Standort regelmäßig mit spezifischen örtlichen Erleichterungen flankiert. Die Entscheidung der Essener Konzernzentrale ist vor diesem Hintergrund ein Schlag ins Gesicht und nicht nachvollziehbar“, machte der Oberbürgermeister seinem Unmut Luft.
„Meine Gedanken sind heute bei den betroffenen Beschäftigten der Rosenheimer Filiale. Sie haben bis zum Schluss engagiert für ihren Standort gearbeitet und stehen nun vor einer ungewissen Zukunft. Ich bin jedoch überzeugt, dass unser heimischer Arbeitsmarkt aufnahmefähig genug ist, um den Beschäftigten neue zukunftsfähige Arbeitsplätze zu bieten“, so März.
„Natürlich weiß auch die Stadt, was jetzt bauplanungs- und bauordnungsrechtlich zu tun ist. Ich werde schnellstens die betroffenen Eigentümer der Immobilie einladen, um mögliche Optionen für künftige Nutzungen zu sondieren. Die Stadt hat vorausschauend gemeinsam mit der CIMA-Handelsberatung schon vor Jahren Planungsalternativen entwickelt, die aber bis jetzt logischerweise tief in den Schubladen vergraben waren. Jetzt holen wir sie hervor“, wies März den Weg für die nähere Zukunft. „Der Handelsstandort Rosenheim ist jedenfalls stark genug, um auch einen solchen Tiefschlag zu bewältigen“, ist Oberbürgermeister März überzeugt.
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria-Karstadt-Kaufhof will nach Angaben des Betriebsrats 52 der noch verbliebenen 129 Kaufhäuser schließen – darunter Rosenheim. Das teilte die Arbeitnehmervertretung heute mit.
Man braucht doch keinen Karstadt mehr, wenn es schnelles Internet gibt.
Tja, das ist eben eine logische Konsequenz. Alles muss mit möglichst geringem Zeitaufwand und billiger ablaufen. Internet sei Dank. Personalkosten müssen auf ein Minimum reduziert werden, und bald werden auch andere Produktionsstätten schließen, und die Arbeit übernehmen dann in zentralen Konzernen von Menschen geschaffene und programmierte Roboter. Das ist die Welt und Zukunft, die sich doch so viele wünschen. Bitteschön, Wunsch erfüllt. Also jetzt schon Augen auf bei der Berufswahl. Einige Zweige werden nämlich in Bälde nicht mehr gebraucht.
Wie Recht du hast.
Nach der jüngsten Berichterstattung stellt sich nur folgende Frage:
– wie lange lassen sich die Bundesregierung und die
Deutsche Justiz von René Benko noch auf der Nase
rumtanzen …?
(…)
– Ich war heute beim Einkaufen in Rosenheim bei Galeria-
Karstadt-Kaufhof, gegen 13:30 Uhr.
Die Verkäuferin sagte mir dann sie schließen um 14:00 Uhr, ich solle noch schauen dass ich alles habe und dann bezahlen.
Sie ahnte schon was kommt …
(…)
Einfach nur schade! Wie gern bin ich da durchgeschlendert, ein großer Verlust für Rosenheim. Ich hoffe, dass all die Angestellten wenigstens eine gute Abfindung bekommen. Kauft weiter alle über Internet ein, dann wird es bald keine Läden mehr geben. Wahrscheinlich wird vieles reduziert, da sind dann bestimmt wieder alle da.
Servus,
Der Investor glaubt doch selbst nicht an Karstadt. Würde er daran glauben, würde er selbst Geld zuschießen um die Firma zu sanieren. Tut er aber nicht. Dafür bettelt er alle paar Jahre nach Stastsgeld.
Ich war seit sicher 15 Jahren nicht mehr im Karstadt.
Meiner Meinung nach ist das Geschäftsmodell überholt.
Wenn ich günstig und bequem will, kaufe ich im Internet, wenn ich Beratung will, gehe ich in ein Fachgeschäft.
So wie die großen Kaufhäuser vor 50 Jahren die kleinen Läden kaputt gemacht haben, macht das Internet jetzt die großen Kaufhäuser kaputt.
Allerdings müssten die Internetgiganten endlich mal richtig besteuert werden.
Grüße Benjamin
Tja, im Fachgeschäft sich beraten lassen – und dann im Internet billiger bestellen.
Sie sind genau der, der Mitschuld hat.
Servus Walter,
damit Sie meine Aussage nicht falsch verstehen:
Entweder ich weiß was ich will und kaufe im Internet, oder gehe zum Fachhändler wegen der Beratung oder um zu probieren und kaufe dann dort auch. Denn es ist für mich ein Mehrwert, der es mir auch wert ist zu bezahlen.
Übrigens, dass ein Kaufhaus attraktiv gestaltet sein kann, sieht man in Wasserburg.
Da geh ich nämlich gerne rein und kaufe auch.
Grüße Benjamin
Ja, das Innkaufhaus in Wasserburg hat im Kleinformat regional das geschafft, was den riesigen Karstadt-Häusern heute längst fehlt (mit rein profitorientierten Investoren im Hintergrund), um gegen den Online-Handel bestehen zu können. Respekt dafür, ein echter Gewinn für Wasserburg!
Ja sicher, Herr OB, finden die Karstadt-Mitarbeiter im florierenden Rosenheim einen neuen Job, vielleicht sogar bei Peek & Cloppenburg?
An den Herrn März: Wie oft soll der Staat – also WIR- dieses Unternehmen noch retten?
Nach dreimal und etlichen Milliarden, die irgendwo verschwunden sind, muss dann auch mal gut sein!
Mir tut es auch für die Mitarbeiter sehr leid, die sich immer sehr engagiert haben – die Fleißigen finden schnell was.
Anmerkung: Warum hat man schon vor Jahren einen Notfallplan entwickelt?
Um diesen jetzt „einfach“ aus der Schublade zu holen …? Da stimmt doch was nicht!
Erst einmal bleibt festzuhalten, dass es die Karstadt/Kaufhof-Niederlassung in Rosenheim noch bis 2024 geben wird.
Dies gibt all denjenigen, die hier vehement den Online-Handel als die Wurzel allen Übels ausmachen, die Chance, die Umsätze in Rosenheim durch die Decke gehen zu lassen.
Und somit dazu beizutragen, dass der Standort vielleicht doch erhalten bleiben kann.
Ja das ist das Problem: Man schlendert gerne durch, weil es gut duftet, wohlig warm ist und es einfach eine angenehme Atomsphäre ist, aber kaufen tut man nicht.
Ich war neulich im Kaufhof München, weil ich mich aufwärmen wollte.
Hab ein bisschen durchgeschaut. Da gibt’s halt so viel, dass man nicht weiß, wo man anfängt.
du gehst echt ins Geschäft, um dich aufzuwärmen? Naja, dein Nick sagt schon alles aus
Mir tut’s auch leid um Karstadt und vor allem um die Mitarbeiter. Aber ich muss schließlich auf mein Geld schauen, insbesondere bei den jetzigen irren Preiserhöhungen (die in manchen Fällen nicht gerechtfertigt sind!), weshalb ich im Internet bestelle, wenn es dort billiger ist und ich nicht rumfahren bzw. stundenlang durch Geschäfte rennen muss.
Einige Wasserburger Unternehmer haben begriffen, was sich im Zeitenwandel bewegt hat:
Man bietet das an, was die haben wollen, die schon alles haben.
Man muss nur einen Eimer ins Schaufenster stellen, der nicht aussieht wie ein simpler Eimer und schon zieht es mich rein und ich kauf mir so ein Teil.
Oder bunte Damen-Gummistiefel für einen dreistelligen Betrag. Zwischen München und Salzburg findet man nur genau einen Laden, der so etwas anbietet.
Den Mainstream bekommt man im Netz.