Gefahrenquellen und schöne Situationen auf dem Hof mit kleinen Kindern beachten - Tipps und Austausch

Ein schönes Beisammensein mit interessantem Themenschwerpunkt fand anlässlich des Aktionstags der jungen Bäuerinnen und Landfrauen im Gasthaus Kriechbaumer in Mietraching statt. Zu den Themen „Kindersicherheit auf dem Bauernhof“ und „Handlettering“ fanden sich insgesamt knapp 100 Teilnehmerinnen ein.

Sehr lebhaft ging es direkt am Morgen beim reichhaltigen und abwechslungsreichen Frühstücksbuffet zu, denn die jungen Bäuerinnen und Landfrauen nutzen den Vormittag sehr gerne auch zum Austausch.

Kreisbäuerin Katharina Kern begrüßte nach zwei Jahren Pausen auch ihre stellvertretende Kreisbäuerin Maria Fischbacher und den Referenten Peter Kratzer von der SVLFG, der einen Vortrag zum Thema „Kinder sicher und gesund auf dem Bauernhof“ hielt. Kindersicherheit ist auf dem Hof ein ganz wichtiges Anliegen der SVLFG, die grundsätzlich bemüht ist, die Gesundheit zu erhalten und die Gefahren zu vermeiden.

In erster Linie geht es um die Prävention, denn das Ausschalten der Gefahrenquellen ist unentbehrlich und trotzdem muss die Arbeit auf dem Hof effizient gestaltet werden“.

Der Bauernhof vereint Lebenswelt, Abenteuerspielplatz und Arbeitswelt. Einerseits kann sich ein Kind auf dem Hof frei entwickeln, hat aber auch mehr Möglichkeiten, sich zu verletzen. Bayern hat die höchste Unfalldichte in der Land- und Forstwirtschaft, weil hier mehr Tierhaltung viel Wald und Mischbetriebe sind. Außerdem gibt es mehr Familienbetriebe, bei denen die Familienmitglieder anpacken und damit sind die Senioren einem höheren Risiko ausgesetzt. Insgesamt ist aber die Unfallentwicklung leicht rückläufig, evtl. wegen Änderungen der Betriebsstruktur und ggf. Aufgabe der Landwirtschaft.

Kratzer stellte die verschiedenen Unfallschwerpunkte für Kinder vor. Die häufigste Ursache: Mitfahren und Überfahren bei Traktoren und Schleppern. Er geht detailliert auf diese Gefahrenpunkte ein und verdeutlicht sie an Hand von Beispielen. Dabei gibt er einen ganz wichtigen Tipp: Reden Sie mit den Kindern, erklären Sie die Gefahren und zwar nicht nur den eigenen Kindern, sondern auch Kindern, die zu Besuch auf dem Hof sind. Kinder können ganz viel verstehen und je nach Alter ein gutes Bewusstsein entwickeln“.

Weiter empfiehlt er die Anwendung technische Neuerungen, etwa Rückfahrtkameras mit Personenerkennung.

Beachtenswert ist, dass Kinder nicht überfordert werden durch bestimmte Aufgaben und Verantwortung sowie auch in der häuslichen Umgebung, zum Beispiel der Werkstatt, bei technischen Anlagen und Reinigungsmitteln und Chemikalien geschützt werden. Ganz entscheidend sind dafür auch das gute Beispiel von Erwachsenen.
Kratzer geht es darum, eine Aufmerksamkeit zu erzeugen und ein Bewusstsein zu wecken. Ihm sei bewusst, dass häufig im täglichen Umgang in der eigenen Umgebung eine gewisse Betriebsblindheit entsteht und durch den Vortrag soll wieder der Blick ein wenig geschärft werden.

Bei den Fragen ging es in erster Linie auch um Fragen zu Kindern, die beim Urlaub auf dem Bauernhof da sind oder im Rahmen des Schulfachs Alltagskompetenzen.

Nähere Informationen sind auch auf der Homepage der SVLFG zum Thema Kindersicherheit zu finden.

Kreisbäuerin Katharina Kern bedankte sich sehr herzlich bei Peter Kratzer für den aufrüttelnden Vortrag und konnte aus ihrer eigenen Erfahrung ergänzen, wie groß die Gefahren für Kinder auf einem Hof sind.

Am Nachmittag war Kreativität gefragt: Beim Einstieg in das Handlettering mit Simone Saugspier wurden die Stifte ausgepackt und Papier bereitgelegt. Mit einer ausgetüftelten Technik machte die Kommunikationsdesignerin möglich, dass auch die Teilnehmerinnen ganz hinten im Saal sehen konnten, was sie auf ihr Papier brachte.

Saugspier erläuterte die verschiedenen Formen, Buchstaben zu gestalten und lud zum Mitmachen ein: Großbuchstaben, Leinbuchstaben, schmale Schriftführung, breite Schriftführung, fett, mit Mustern und Effekten.

Mit sehr viel Begeisterung folgten die Damen und brachten ihre eigenen Entwürfe aufs Papier. Sie lernten, wie man Buchstaben an der Schriftlinie „tanzen“ lassen kann, wie man mit Schatten und Schlagschatten arbeiten kann und so ganz unterschiedliche Wirkungen erzielen kann.

Durch den Brush-Pen, der allen Teilnehmerinnen bei der Veranstaltung überlassen wurde, ließen sich noch einmal besondere Ergebnisse auf dem Papier erzielen.

Die Referentin brachte den „Schreiberinnen“ auch die Fachbegriffe bei: Versalien für Großbuchstaben, Minuskeln für Kleinbuchstaben, „Bouncen“, Serifen und andere mehr.

Die 85 Teilnehmerinnen am Nachmittag waren ganz vertieft und probierten fleißig, auch das ganze Alphabet wurde kunstvoll aufs Papier gebracht. Abschließend erfolgte noch ein „Ausflug“ in die Planung eines Bildchens, um einen netten Schriftzug entstehen zu lassen.

Ganz begeistert bedankte sich die stellvertretende Kreisbäuerin Maria Fischbacher bei der Referentin für die gelungenen Nachmittag und die Möglichkeit, sich selbst auf dem Papier auszuprobieren. Sie ist sich sicher, dass die erlernten Techniken immer wieder Anwendung finden können und dass jede Teilnehmerin für sich etwas mitgenommen hat.

Neben dem neu erlernten Wissen genossen es die jungen Bäuerinnen, einen gemeinsamen Tag mit gutem Frühstück und Kuchen zu verbringen.
Weitere Informationen unter
www.svlfg.de