Wer Trinkwasser nicht einfach wegspült, wird von der Gemeinde Haag gefördert
Wer für den Garten oder als Toilettenspülung Regenwasser statt Trinkwasser nutzt, erhält für den Einbau einer Zisterne eine einmalige pauschale Förderung der Gemeinde Haag.
Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auf Grundlage eines Antrags des Umweltreferenten Hans Urban.
Gerade nach der auch im Gremium besprochenen Erkenntnis, dass es immer schwieriger werde, neue Brunnen für die Trinkwasserversorgung zu finden, müsse man „das Verständnis zur Trinkwassernutzung grundsätzlich ändern“, heißt es im Antrag des Umweltreferenten.
Mit der Förderung wolle er die Attraktivität erhöhen, vermehrt Regenwasser zu nutzen. Die Investition in ein solches System „rechnet sich nicht ansatzweise“, weiß Urban und wolle deshalb unterstützen, „dass Trinkwasser nicht einfach weggespült wird“.
Neben seinem Vorschlag, den Einbau einer Zisterne finanziell mit einem Pauschalbetrag zu unterstützen, regte er auch eine Senkung der Abwassergebühren an. „Das dürfen wir nicht wegen der Gebührengleichbehandlung“, stellte Bürgermeisterin Sissi Schätz klar. Deshalb schlug sie ein zweistufiges System vor: Wer Regenwasser im Haus nutzt, erhalte eine höhere Förderung, als wer nur den Garten damit bewässert.
Eine pauschale Förderung ist in der Gemeinde nichts Neues. Das Förderprogramm zur Regenwassernutzung trat bereits 2018 in Kraft und ist noch bis Ende April diesen Jahres befristet. Dabei werden Zisternen ab drei Kubikmetern zur Gartenbewässerung sowie zur Nutzung als Brauchwasser pauschal mit 250 Euro gefördert. Seither sind 13 Anträge in der Verwaltung eingegangen und bewilligt worden, erklärte die Rathaus-Chefin.
Künftig soll die Investition durch einen höheren Pauschalbetrag mehr Anreize schaffen. Für eine Zisterne mit drei Kubikmetern werden jetzt 500 Euro gefördert. Wer eine Zisterne mit mindestens fünf Kubikmeter Fassungsvolumen baut und das Regenwasser als Brauchwasser im Haus nutzt, erhält sogar 1500 Euro. Beide Beträge fanden einstimmige Zustimmung im Gemeinderat.
Ebenso einig war sich das Gremium darin, prüfen zu lassen, ob die Pauschale für Abwassergebühren bei Zisternennutzung reduziert werden kann. Die Deckelung des Fördertopfes auf 15.000 Euro fand mehrheitliche Zustimmung mit 8:7 Stimmen. Das aufgestockte Förderprogramm zur Regenwassernutzung laufe vorerst bis Ende 2026.
Bravo Haag. Ich nutze Regenwasser bereits seit 30 Jahren problemlos für die Toilettenspülung und wundere mich schon dauernd, warum das nicht besser beworben oder gar gefördert wird. Der Großteil unseres Wasserverbrauchs ist eindeutig die Toilettenspülung.
Ihr geht mit gutem Beispiel voran 👍🏻
Zahlst du denn auch brav die Abwassergebühr? Oder betrügst du die Gemeinde?
Warum immer gleich solche Unterstellungen? Eine Regenwassernutzung ist üblicherweiserweise beim Trinkwasserversorger anzuzeigen – es ist also anzunehmen, dass auch Abwassergebühren bezahlt werden.