Vorstand Franz Hartl übergibt an Manuela Keml – Staatsministerin Ulrike Scharf zu Gast

Die Stiftung Attl feiert heuer ihr 150-jähriges Jubiläum. Unter dem Motto „Stiftung im Wandel“ fanden heute die Amtsübergabe im Vorstand sowie eine Podiumsdiskussion statt.

Viele Ehrengäste und Wegbegleiter der Einrichtung kamen, um am Freitag beim Jubiläumsgottesdienst, der von Prälat Hans Lindenberger zelebriert wurde, dabei zu sein.

Das Motto „Der Mensch sollte immer in der Mitte stehen“, begeisterte die Anwesenden und sprach eine wichtige Botschaft an.

Einige Bewohner der Einrichtung gestalteten ein Bild mit allem, was für sie wichtig ist. So stehe der Vogel für Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben und die Sonne für Kraft und Hoffnung. Vorstand Jonas Glonegger zeigte sich gerührt von diesem Bild.

„Auch wenn es mal Tränen gibt, sollte man nie vergessen, dass diese Wasser sind und der Dünger für den Boden, auf dem alles wächst“.

Nach einem kleinen Stehempfang für die Festgäste, ging es für die hundert geladenen Gäste in den ehemaligen Kuhstall der Stiftung. Dort ließ der frühere Vorstand, Alfred Eiblmaier, die vergangenen 150 Jahre Revue passieren. Er berichtete einerseits von dunklen Kapiteln, wie der nationalsozialistischen Vergangenheit und deren Umgang mit behinderten Menschen sowie andererseits über große Freuden wie die Gründung einer Sonderschule für behinderte Kinder.

Der scheidende Vorstand, Franz Hartl, berichtete von der großen Freude und dem Stolz der Bewohner, als ein Bankautomat aufgestellt wurde. Die Corona-Pandemie habe die ganze Stiftung vor eine große Herausforderung gestellt, die, mit der Hilfe aller Mitarbeiter, sehr gut gemeistert wurde.

Die Passion Attls, Menschen, die Hilfe brauchen, zu betreuen, zu begleiten und zu fördern wurde auch im vergangenen Jahr sichtbar, als ukrainische Heimbewohner aufgenommen wurden.

Franz Hartl bedankte sich sowohl beim Stiftungsrat, als auch bei allen Mitarbeitern.

Er freue sich, den Staffelstab nun an seine Nachfolgerin, Manuela Keml zu überreichen. Der Staffelstab stehe sinnbildlich für ein Team.

Die Vorsitzende des Stiftungsrats, Gabriele Stark-Angermeier, bedankte sich bei Franz Hartl für die vergangenen 17 Jahre. Für die Bewohner in Attl gebe es Perspektiven vom Kleinkind bis ins Alter.

„Ich bedanke mich für die große Unterstützung und weiß, dass alle hinter mit stehen“, so die neue Vorständin Manuela Keml. Bei der Übergabe wurden die laufenden und offenen Projekte besprochen, welche sich auf drei Seiten belaufen. „Langweilig wird es uns nicht“, so Keml. Sie freue sich außerdem, dass an der Spitze der Stiftung nun mit einem Mann und einer Frau ein ausgeglichenes Verhältnis herrsche. Sowohl Sie, als auch Vorstand Jonas Glonegger verbinde ein Element – das Herz für die Stiftung Attl und ihre Bewohner. „Ich bin stolz, Attler Vorstand sein zu dürfen“, freute sich Keml.

Für den Ruhestand wünschte sie Franz Hartl vor allem eines – Zeit.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft der Eingliederungshilfe“. Es diskutierten Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Josef Mederer, Präsident des Bezirkstags Oberbayern, Janina Bessenich, Geschäftsführerin Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. sowie Jonas Glonnegger, Vorstand der Stiftung Attl.

„Ich gratuliere ganz herzlich zu diesem stolzen Jubiläum“, so Ulrike Scharf. Man könne sich nur wünschen, dass es viele Einrichtungen gebe, die mit so viel Herzblut geführt werden. Besonders wichtig sei ihr das Thema Barrierefreiheit. „Ich sehe es als Selbstverständlichkeit an, dass Bayern barrierefrei wird“, so die Staatsministerin.

TANJA GEIDOBLER