Nach Lkw-Unfall Ölsperre errichtet - Einsatzkräfte: Ausbreitung des Ölteppichs verhindern als oberstes Ziel - UPDATES
Wie das Landratsamt Rosenheim am heutigen Dienstag-Mittag meldet, wurde jetzt bei Bernau am Chiemsee eine Ölsperre eingezogen. Die Maßnahme sei notwendig, weil nach dem schweren Lkw-Unfall gestern Nachmittag zwischen Frasdorf und Bernau (wir berichteten) Öl ausgelaufen sei.
Die Einsatzkräfte schätzen, dass hier bis zu 1.000 Liter Diesel sowie etwa 50 Liter AdBlue, Motoren- und Hydrauliköl austraten.
Über ein Betonrohr gelangte das Öl über den Moosbach und die Bernauer Ache in den Irschener Winkel – einem der bedeutendsten Brut-, Rast- und Mausergebieten für Vögel am Chiemsee.
Trotz der gestrigen widrigen Wetter-Bedingungen und trotz der eintretenden Dunkelheit gelang es den Feuerwehren Bernau, Übersee und Tacherting, der Wasserwacht Bernau und der Kreisbrandinspektion Traunstein bis in die Nacht hinein eine 200 Meter lange Ölsperre einzuziehen.
Die Fließrichtung der Bernauer Ache und der am Chiemsee herrschende Wind sorge bisher dafür, dass der Ölfilm im Bereich des Irschener Winkels bleibe, heißt es aktuell aus dem Landratsamt. Mit der Ölsperre der TAL solle erreicht werden, dass sich das nicht verändere.
UPDATE 14 Uhr:
Verlegung der Ölsperre hat begonnen
Am Irschener Winkel in Bernau hat am Mittag die Verlegung der Ölsperre begonnen. Aktuell befinden sich etwa 150 Meter im Wasser. Um die Sperre in der gesamten Bucht zu verlegen, sind rund 400 Meter notwendig. Die Einsatzkräfte gehen derzeit davon aus, dass die Verlegung bis 15 Uhr abgeschlossen sein werde.
Auch die etwa 200 Meter lange Ölsperre, die gestern Abend von den Feuerwehren Bernau, Übersee und Tacherting, der Wasserwacht Bernau und der Kreisbrandinspektion Traunstein verlegt wurde, bleibe ebenfalls im Wasser.
Die Ölsperre, die gestern verlegt wurde, sauge Öl wie einen Schwamm auf.
Die sogenannte TAL-Ölsperre, die aktuell ins Wasser eingelassen wird, gehe 15 bis 20 Zentimeter in die Tiefe und verhindere noch effizienter die Ausbreitung des Ölteppichs – auch für den Fall, dass sich der Wind ändern werde.
UPDATE 14.40 Uhr:
Bei Hubschrauber-Überflug keine Ölflecken im Chiemsee entdeckt
Die Verlegung der TAL-Ölsperre gehe zügig voran, heißt es aus dem Landratsamt.
Aktuell befinden sich bereits rund 300 Meter im Wasser. Weitere etwa 100 Meter müssen noch verlegt werden, um die Bucht abzudichten. Die Arbeiten sollen gegen 15 Uhr beendet sein.
Am Nachmittag hat ein Polizeihubschrauber den Bereich um die Bucht und den angrenzenden Bereich des Chiemsee überflogen. Bei dem Überflug konnten keine Ölflecken im Wasser entdeckt werden, so die Behörde.
Aktuell sei auch ein Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Rosenheim vor Ort, um mögliche Auswirkungen des eingespülten Öls und der Kraftstoffe beurteilen zu können.
Im Irschener Winkel sind rund 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei, Wasserrettung, der Autobahnmeisterei und dem Wasserwirtschaftsamt vor Ort.