Er fuhr einfach mit einer fremden Fahrerkarte weiter - Stopp von Polizei
Ein Reisebus wurde am gestrigen Ostersonntag gegen 17 Uhr – auf der Autobahn 93 in Fahrtrichtung Rosenheim – einer Verkehrskontrolle unterzogen – da der junge Fahrer während der Fahrt verbotswidrig ein technisches Gerät benutzt hatte, begründet die Polizei den Stopp am heutigen Ostermontag-Morgen.
Im Zuge dieser Kontrolle wurde unter anderem der digitale Fahrtenschreiber von den Polizisten überprüft. Hierbei stellte sich heraus, dass der 25-jährige Fahrer verbotswidrig eine fremde Fahrerkarte in das Kontrollgerät gesteckt hatte.
Berufskraftfahrer müssen aufgrund ihrer Fahrtzeit nach spätestens viereinhalb Stunden eine Pause von mindestens 45 Minuten zu Erholungszwecken einlegen. Hiermit soll unter anderem vermieden werden, dass Kraftfahrer während der Fahrt einschlafen oder die Reaktionsgeschwindigkeit nicht abbaut und somit Unfälle verhindert werden. Diese Pause wollte sich der 25-.Jährige jedoch sparen und führte den Reisebus per fremdem Namen.
Gegen den 25-Jährigen Fahrer wird nun ein Strafverfahren wegen Fälschung beweis-erheblicher Daten eingeleitet. Die fremde Fahrerkarte wurde sichergestellt, da sich auch der tatsächliche Inhaber gegenüber der Polizei über den Verbleib der Karte rechtfertigen muss.
Da braucht man sich dann nicht wundern, dass es keine Busfahrer mehr gibt.
Ist ein Menschenleben weniger wert als 45 Minuten Pause zu machen???
Was hat das mit dem fehlenden Busfahrer oder Berufskraftfahrer zu tun??? 🤔🤔
Liegt wohl mehr am Unternehmen. Doppelt abrechnen. Alles auf Fahrer schieben.
Ich weiß nicht was das damit zu tun hat, dass es keine Busfahrer bzw. Kraftfahrer mehr gibt? Der Fahrer hatte offenbar ein Handy in Benutzung, was dann zur Kontrolle führte. Dabei kam der Rest ans Licht. Solche schwarzen Schafe, sowohl Fahrer als auch Unternehmer, gehören weg. Aber woher kommt das? Zugzwang zum Geldverdienen im europäischen Vergleich. Dank der Aufhebung des KVO durch Mama Merkel wurde der Untergang westeuropäischer Fuhrunternehmer eingeläutet. Aktuell wie in Darmstadt, wo Fahrer eines polnischen Unternehmens, überwiegend aus Drittstaaten, streiken. Dieses Unternehmen hat aktuell 1.000 LKW am Start. Stellt sich schon die Frage, wie dies innerhalb der EU so einfach möglich ist?? Der KVO muss wieder her, ebenso wie die Grenzen. Dann ist es deutschen Firmen auch wieder möglich, Geld zu verdienen, gute Löhne zu bezahlen und sich gegen die mafiösen Strukturen aus Osteuropa zu wehren, ohne in oder jenseits der gesetzlichen Grauzone zu arbeiten.
Da ist nichts hinzu zu fügen.
Bis zu dieser idiotischen Öffnung gen Osten zugunsten der ehrbaren Speditionen aus unseren europäischen Nachbar- und „Neu-EU-Ländern“ hat der Güterverkehr in Deutschland und im gesamten Bereich der EU mehr oder weniger hervorragend geklappt.
Der Beruf des LKW-Fahrers war recht beliebt, die Fahrer wurden ordentlich bis gut bezahlt und dennoch haben alle Auftraggeber auch diese Zeiten finanziell problemlos überlebt.
Doch nach Aufhebung all dieser Regelungen und einer Öffnung des Frachtmarktes wurde aus einem recht beliebten und gut bezahlten Beruf ein unattraktiver Job, den keiner mehr machen will.
Kein Wunder, wurden doch alle Tarife im Fernverkehr zerstört, von Ostspeditionen unterhöhlt. War ja auch keine Kunst, wenn man weiß, was ein LKW an Unterhalt (Steuer, Versicherung) hier kostet, im Gegensatz zu diesen Ländern. Doch das reichte diesen Profiteuren ja immer noch nicht, denn anstatt dass polnische Unternehmen Polen auf die LKW setzen, die natürlich auch einen anständigen Lohn haben wollen, werden Fahrer aus Ländern noch viel weiter im wilden Osten herbei geholt, die für einen Bruchteil dessen fahren, was die Polen kosten würden, dabei natürlich im Vergleich zu Ihren Lebenshaltungskosten in ihren Ländern noch recht gut verdienen, daher recht zufrieden sind. Wenn sie denn bezahlt werden. Was ja anscheinend wieder ein anderes Thema ist.
Alle Bestimmungen, die damals getroffen wurden, um eine volle Übernahme des Frachtbereichs damals vereinbart wurden, stehen in den Verträgen, eingehalten wurden sie nicht.
Damit hat man dem deutschen und ich behaupte mal, fast dem gesamten westeuropäische Transportgewerbe den Todesstoß bereits versetzt.
Dazu sollte man eines nicht vergessen. Früher, vor dieser Öffnung und Globalisierung des Frachtmarktes, waren an Sonntagen auf den Rasthöfen entlang der Autobahnen kurz bevor die LKW ab 22 Uhr wieder auf Touren gehen können, keine Großkontrollen wegen Alkohol nötig. Damals, einige Einzelfälle, die es sicher gab, mal ausgenommen, starteten keine Horden besoffener Trucker in die neue Woche, wurden fast schon tagtäglich irgendwo besoffene Trucker von der Straße geholt. Diese „Verbesserungen“ gab es noch kostenlos mit dieser Öffnung dazu.
Auch stieg die Anzahl der schweren LKW-Unfälle, seit die wirklich erfahrenen Fahrer, die ihre schweren Fahrzeuge beherrschten, verdrängt wurden, sichtbar an. Man braucht hier nur die Nachrichten und den Verkehrsfunk zu verfolgen.
Es vergeht keine Woche, wo es nicht irgendwo in der BRD richtig kracht. Ich selbst war von Mitte der 80er-Jahre bis zirka 2006 / 2008 sehr viel bundesweit unterwegs, oft mindestens eine größere Tour pro Woche. In dieser Zeit sah ich 3 oder 4 schwerere LKW-Unfälle.
Ich arbeitete von 09/2019 bis zirka 07/2020 im Autotransfer, war dadurch jede Woche mindestens 2 Tage irgendwo bundesweit unterwegs und es gab keine Woche, wo ich nicht selbst irgendwo an einem sehr schweren LKW-Unfall vorbei musste; bzw eine Autobahn gesperrt war.
Freilich sind das nur zufällige Beobachtungen, dennoch behaupte ich, sagen selbst diese was aus.
Mein Kommentar hätte sich auf den von Hubertus beziehen sollen…
Aktuell sind die Unternehmer aus den EU-Ostländern nicht mehr das größte Problem.
Oft sind es die regionalen Unternehmen, die um jeden Preis die Arbeit machen wollen/müssen. Was absolut nicht zielführend ist. Aber das wird jeder mal kapieren.
Man kann auch als deutsches Unternehmen gute Gehälter und faire Arbeitsbedingungen schaffen!!
Außerdem gibt es ein Karbotagerecht. Die Unternehmen dürfen nicht mehr als drei Karbotage-Aktion haben. Leider wird das nur nicht kontrolliert.
Genauso wenig wie das EU-Gesetz, dass die Fahrer alle 3 Wochen in ihr Heimatland beziehungsweise in das Heimatland des Unternehmens müssen.
Da ist das deutsche Kontrollorgan (Polizei, BAG) gefordert!!
In anderen Ländern wie Belgien oder Frankreich funktionieren die Kontrollen ja auch. Es wurde ja sogar noch leichter gemacht, da die neuesten digitalen Tachographen GPS haben.
Vollkommen richtig. Das wird für den Fahrer, den Unternehmer und den 3. mit der Ersatzkarte richtig eng! Wenn es zum Unfall kommt, ist sowieso alles vorbei, die Karte bzw. das Gerät wird ausgelesen … und schon ist er in einem Strafverfahren drin.
So ein Unsinn (…) vielleicht erst Mal informieren (…)?
Es gibt fast keine Fahrer.
Unter anderem, weil die Regeln den Erwerb eines Führerscheins auf unerschwinglich ansetzen.
Von denen, die es gibt, sind viele nahe oder schon in Rente, Nachwuchs gibt es so gut wie keinen.
Die Fahrer, die es gibt, sollen die Fahrten machen in den meist zuvor vereinbarten Zeiten. Verkehr hält sich aber gerne Mal nicht an Regeln oder Vereinbarungen.
Also fahren die Fahrer gezwungenermaßen oft länger als geplant. Die Regel mit dem Fahrtenschreiber und einer erzwungenen 45-Minuten-Pause nach 4,5 Stunden setzt die Fahrer und die Unternehmen unter ziemlichen Druck. Wer soll denn die Heimfahrt übernehmen, wenn die Lenkzeiten drüber sind? Sollen die Gäste 30 Minuten vor dem Ziel 45 Minuten Pause machen? Wer zahlt das?