Vorfreude auf die Biennale bei der gestrigen Eröffnung
Was ist Heimat? Diese Frage beschäftigt immer wieder viele Menschen. Vor zwei Jahren wurde auch deshalb die „Biennale Bavaria“ ins Leben gerufen. Nunmehr findet diese Biennale als „Internationales Festival des Neuen Heimatfilms“ zum zweiten Mal statt, und zwar in Altötting, Burghausen, Mühldorf am Inn und Wasserburg am Inn. In Wasserburg wurde das Festival jetzt im Rahmen eines Bürgermeister-Empfangs eröffnet.
Der ehemalige Mühldorfer Bürgermeister und ehemalige Landtagsabgeordnete Günther Knoblauch ist Vorsitzender des Vereins „Internationales Festival des Neuen Heimatfilms“ und hat am Dienstagabend gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Wasserburg, Michael Kölbl, dem Zweiten Bürgermeister Werner Gartner und der Dritten Bürgermeisterin und Kulturreferentin, Edith Stürmlinger, das Festival auch für Wasserburg eröffnet.
Neben öffentlichen Filmvorführungen rund um das Thema „Neuer Heimatfilm“ gibt es zahlreiche Schulvorstellungen und ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem Thema. Vor dem Kino „Utopia“ in der Herrengasse wurde ein Festivalzelt aufgestellt, in dem auch die Eröffnung stattfand.
Das „Trio tonale“ begeisterte die Anwesenden mit gelungener Jazz-Musik, bevor Bürgermeister Kölbl das Wort ergriff. Auch er war begeistert von der Musik des „Trio tonale“. Diese Gruppe „gehört zu Wasserburg“, stellte er fest. Er zeigte sich zufrieden, dass auch der Stadtrat recht zahlreich vertreten war („Ich glaube, wir wären sogar beschlussfähig“). Er bedankte sich bei Günther Knoblauch, dessen Unermüdlichkeit wohl auch den Erfolg dieser Biennale begründet haben dürfte.
Was ist Heimat? Über diese Frage wird wohl auch noch viel gesprochen werden müssen, denn gerade in den bewegten Zeiten der Gegenwart wird die Heimatfrage immer wieder virulent. Günther Knoblauch fügte dem Bonmot des bayerischen Selbstverständnisses „Mir san mir“ das Nachdenkliche „Aber was wärn wir ohne die andern?“ hinzu und hinterließ damit auch bei den Anwesenden dieser Eröffnung ein wenig Nachdenklichkeit. Knoblauch zitierte auch Otfried Fischer, der einmal sagte: „Heimat ist dort, wo mir die Todesanzeigen etwas sagen.“ Damit wurde klar, dass an diesem Abend der Blickwinkel mehrfach ausgerichtet wurde. Zum einen wird Heimat als das empfunden, wo wir herkommen und zum anderen als das, wo wir hinwollen.
Im Rahmen der „Biennale Bavaria“ wird es noch einige Filmvorführungen auch in Wasserburg geben, die sehenswert sind und die die man sich eigentlich nicht entgehen lassen sollte, wie sich die Eröffnungsgäste einig waren. Für Freitag, 28. April, ist eine „Highlight-Veranstaltung“ im Programm, die um 18 Uhr im Festzelt vor dem Utopia beginnen wird und dann um 20.30 Uhr mit mehreren Kurzfilmen im Utopia enden soll. Am Dienstag, 2. Mai, findet um 18.30 Uhr im Rathaussaal eine Podiumsdiskussion statt mit dem Thema „Gemeinsam Heimat: Die Jungen sind schneller, die Alten kennen die Abkürzung – Perspektiven für Jung und Alt“.
Das Fazit der Teilnehmenden an der Eröffnung: Mit dieser Biennale ist den Verantwortlichen auch in Wasserburg ein buntes Programm gelungen, das die Diskussion um die Bedeutung von „Heimat“ beleben dürfte, und das ist sicher für viele von Bedeutung, sowohl für jene, die Heimat gefunden haben, als auch für jene, die Heimat verloren haben und nunmehr eine suchen. Dies dürfte dann eine Aufgabe sein, die uns alle angeht.
Das Programm der „Biennale Bavaria“ an den verschiedenen Spielorten kann man im Internet nachlesen unter https://www.biennale-bavaria.de/.
Peter Rink
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