Wieder wird gestern Nachmittag eine Seniorin in Rosenheim Opfer von Betrügern
Goldschmuck im Wert von vermutlich über 50.000 Euro hat eine Seniorin aus Rosenheim am gestrigen Mittwoch an einen unbekannten Geldabholer übergeben. Das meldet das Polizeipräsidium am heutigen Donnerstag-Vormittag.
Ein falscher Staatsanwalt hatte die Frau zuvor angerufen und ihr erzählt, die Enkelin habe einen schweren Unfall verursacht und benötige eine hohe Summe, um eine Haft abzuwenden.
Die Polizei warnt die Bevölkerung erneut dringend vor der Betrugsmasche.
Die Frau aus Rosenheim übergab gestern gegen 16.30 Uhr an ihrer Haustüre in der Innenstadt an einen unbekannten Mann, der mutmaßlich als Geldabholer für die Betrüger fungierte, Goldschmuck im Wert von mindestens 50.000 Euro und mehrere Hundert Euro Bargeld.
Der Abholer verschwand im Anschuss mit der Beute.
Zuvor hatten Betrüger die Frau am Telefon stundenlang in Gespräche verwickelt und ihr erzählt, die Enkelin habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Kleinkind ums Leben gekommen sei. Um eine Haft der Enkelin abzuwenden, müsse eine hohe Kaution hinterlegt werden.
Bei etlichen weiteren Fällen, bei denen ebenfalls Rosenheimer Bürgerinnen und Bürger von den Betrügern angerufen worden waren, reagierten die potentiellen Opfer richtig und beendeten das Telefonat.
Seit langem sind die Maschen der Betrüger hinlänglich bekannt, aber dennoch werden immer noch vor allem Seniorinnen und Senioren Opfer und verlieren teils horrende Geldsummen.
Die Polizei warnt deshalb weiterhin eindringlich und gibt Verhaltenstipps:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen, z. B. zu einem Einbruch in der Nähe oder einer Kaution, die unbedingt zu bezahlen ist!
- Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen! Legen Sie einfach auf!
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über ihr Hab und Gut, Ihr Bargeld und Ihre Wertgegenstände! Legen Sie einfach auf!
- Lassen Sie niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo Sie Geld oder Schmuck aufbewahren!
- Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Drücken Sie KEINE Wahlwiederholung. Legen Sie auf und wählen Sie dann den Notruf 110!
- Erstatten Sie immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei Ihrer Polizeiinspektion!
- Insbesondere die Jüngeren werden ausdrücklich gebeten: sprechen Sie offen über die perfiden Maschen der Telefonbetrüger und sensibilisieren Sie so Ihre nahestehenden Verwandten und Bekannten, die Opfer solcher hinterhältigen Anrufe werden könnten!