Bayernweit neue Technik im Einsatz – Für mehr Sicherheit im Schwerverkehr

Im Mai werde die Bayerische Polizei landesweit verstärkt Lkw und Busse kontrollieren, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann jetzt ankündigte. Es gehe um mehr Sicherheit im Schwerverkehr. Eingebettet in den Kontrollmonat sei eine so genannte Schwerverkehrskontrollaktion des europäischen Verkehrspolizei-Netzwerks „ROADPOL“ vom 8. bis zum 14. Mai.  

„Uns geht es um deutlich mehr Sicherheit im Schwerverkehr“, erklärte Herrmann. „Trotz hoher Unfallgefahren halten sich zu viele nicht an die Verkehrsregeln oder sind mit defekten Fahrzeugen unterwegs.“

Laut Herrmann setzt die bayerische Polizei auf modernste Technik, beispielsweise spezielle Geräte zur Auswertung der Lenk- und Ruhezeiten, digitale Abstandsmessgeräte oder mobile Lkw-Waagen. Außerdem werde ein Spezial-Kontrollfahrzeug der oberfränkischen Polizei im Einsatz sein, Kostenpunkt rund 330.000 Euro. Die Besonderheit: „Die Technik erlaubt eine Kontrolle während der Fahrt. Lkw-Fahrer müssen währenddessen nicht anhalten und können ihre Fahrt zunächst fortsetzen“, so Herrmann. Dazu komme eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Kontrollexperten wie dem Bundesamt für Güterverkehr, dem Zoll sowie den zuständigen Veterinär- und Gewerbeaufsichtsämtern.

URSACHEN: FAHRER-FEHLER UND TECHNISCHE MÄNGEL

Wie wichtig konsequente Lkw-Kontrollen sind, zeigt nach Herrmanns Worten die Unfallstatistik. Zwar sei die Zahl der Lkw-Unfälle mit Verletzten 2022 geringfügig um 0,9 Prozent auf 3.015 zurückgegangen. Allerdings seien dabei mit 107 mehr Personen getötet worden als 2021 (103). Verletzt wurden laut Statistik 3.974 Menschen (2021: 4.025). „Mehr als ein Fünftel der auf Bayerns Straßen getöteten Personen kamen bei Lkw-Unfällen ums Leben“, verdeutlichte der Innenminister (2022: insgesamt 519 Verkehrstote). Mehr als die Hälfte der tödlichen Lkw-Unfälle sei vom Lkw-Fahrer selbst verursacht worden. Ursachen seien neben Fehlern beim Abbiegen und fehlendem Sicherheitsabstand unter anderem nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Übermüdung, Ablenkung oder erhebliche technische Mängel gewesen.

BUSUNFÄLLE NACH CORONA WIEDER DEUTLICH GESTIEGEN

Die Zahl der Busunfälle mit Verletzten in Bayern sei 2022 um 17,4 Prozent auf 823 gestiegen. Dabei seien wie im Vorjahr 2021 acht Personen getötet worden. Verletzt wurden 1.290 Menschen (2021: 989). Der Anstieg der Busunfallzahlen im vergangenen Jahr sei auch auf die wieder vermehrten Busreisen durch Auslaufen der Corona-Beschränkungen zurückzuführen. Ursachen für Bus-Unfälle seien unter anderem Fehler beim Abbiegen und Wenden sowie fehlender Sicherheitsabstand.