Später Ausgleich hält Löwen im Schneckenrennen
Landesliga Südost ist, wenn die Top-Fünf der Liga am vorletzten Spieltag allesamt nicht gewinnen. Mit den Spitzenteams der Liga hatte der TSV 1880 Wasserburg in dieser Spielzeit nicht viel zu tun, doch in den letzten Wochen haben sich die Löwen still und heimlich vorgearbeitet.
Da die Konkurrenz Federn ließ, hätten sich die Innstädter mit einem Sieg gegen Eggenfelden in eine noch bessere Position für den letzten Spieltag bringen können, doch durch einen ganz späten Freistoßtreffer in der 94. Minute zum 2:2 wahrte Leon Simeth immerhin die Chance, dass es bei drei Punkten Rückstand auf Platz eins kommenden Samstag in Brunnthal noch um etwas geht.
Nach dem Schlusspfiff machten sich bei den Löwen gemischte Gefühle breit. Einerseits wussten alle Beteiligten, dass gegen den niederbayerischen Abstiegskandidaten mehr als ein Unentschieden möglich gewesen wäre. Andererseits war jedem klar, dass das Spiel nicht besonders gut war und mehr als ein Punkt nicht verdient gewesen wäre. Bei der Einordnung des Freitagabends hilft der Blick in den Rückspiegel: „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Vor zwei Wochen waren wir noch voll im Abstiegskampf,“ so Trainer Florian Heller. Seit zehn Spielen sind die Löwen nun ungeschlagen und spielen eine famose Rückrunde. Nachdem die Innstädter zuletzt alle Abstiegsduelle gewonnen hatten, wirkte sich auf die Spieler erstmals eine andere Art von Druck aus: Plötzlich hatten die Löwen etwas zu verlieren. Entsprechend schleppend starteten sie in die Partie. Der Ball wurde zu langsam bewegt, sodass es Eggenfelden, das in der ersten Halbzeit nur passiv am Spiel teilnahm, ein Leichtes war, Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten. Entsprechend passierte bis zur 39. Minute wenig bis gar nichts, ehe Leon Simeth einen Freistoß aus 18 Metern zum 1:0 ins Torwarteck setzte.
Nach dem Seitenwechsel trat Eggenfelden viel mutiger auf und kämpfte ums Überleben. Die kräftigen Niederbayern drückten Wasserburg tief in die eigene Hälfte und gewannen zunehmend die Oberhand. Die Löwen konnten sich kaum noch befreien und auch ein gehaltener Foulelfmeter von Alexander Boschner brachte keinen Umschwung (54.). Sepp-Renee Kollie hatte im Strafraum seinen Gegenspieler gelegt, doch Daniel Ungur scheiterte am Wasserburger Schlussmann. Ungur war es aber, der nach einer Stunde seinen Fehlschuss reparierte und nach einem Gestocher trocken aus zehn Metern zum 1:1 einschoss. Wasserburg verteidigte schlampig und zu vielen Spielern unterliefen Querschläger am laufenden Band, die an längst vergessen zu scheinende Zeiten erinnerten. Daher war die Führung für die Gäste nur eine Frage der Zeit.
In der 81. Minute war es dann so weit: Daniel Kononenko verlor Nicolas Barth im Strafraum aus den Augen und der agile Flügelspieler schoss zum 2:1 ein. Angetrieben von ihren zahlreich mitgereisten Fans hoffte Eggenfelden nun auf den Befreiungsschlag im Abstiegskampf, doch ganz spät in der Nachspielzeit zirkelte Leon Simeth einen zweiten Freistoß in die Maschen und zugleich ganz tief in das Eggenfeldener Fußballherz (94.).
Wasserburg: Boschner, Kollie, Lucas Knauer, Rauscher, Kononenko, Ferreira Goncalves, Simeth, Moritz Knauer (ab 80. Müller), Neumeier (ab 67. Kerschbaum), Stillfried, Barthuber (ab 80. Wagner)
Tore: 1:0 Leon Simeth (39.), 1:1 Daniel Ungur (60.), 1:2 Nicolas Barth (81.), 2:2 Leon Simeth (94.)
Schiedsrichter: Fridolin Hiefner (TSV Finning)
Zuschauer: 383
jah
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