Landratsamt Traunstein bitte um Rücksicht auf seltene Wiesenbrüter
Das seltene Braunkehlchen, Vogel des Jahres 2023, ist mittlerweile aus seinem Überwinterungsgebiet in Afrika zurückgekehrt und kann nun auch in den heimischen Wiesenbrütergebieten beobachtet werden, meldet das Landratsamt im Nachbarlandkreis Traunstein. Auf den Wiesen herrscht allgemein reges Vogeltreiben. Arten wie der Kiebitz oder der Große Brachvogel sind in den letzten Zügen ihres Brutgeschehens oder haben schon erfolgreich Junge erbrütet. Andere Arten wie das Braunkehlchen beginnen nun erst mit der Brut. „Es ist daher ganz wichtig, dass sich die Besucher weiterhin an das geltende Wegegebot halten und Hunde an der kurzen Leine führen, um die sensiblen Bodenbrüter nicht unnötig zu stören und ihre Brut zu gefährden“, bittet Dirk Alfermann, Gebietsbetreuer Chiemsee.
So sieht es auch die Wiesenbrüterverordnung des Landkreises Traunstein vor.
Im Bergener und Grabenstätter Moos sowie am Lachsgang und in der Schöneggart in Übersee finden Braunkehlchen und Co. noch geeignete Brutgebiete. Die für die Vögel wertvollen extensiven Streuwiesen werden hier von ortsansässigen Landwirten erst spät im Jahr gemäht. Dank dieser Unterstützung, für welche die Landwirte eine Förderung über das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm bekommen, können die Bruthabitate erhalten bleiben.
In den nächsten Wochen werden Mitarbeiter der Naturschutzwacht verstärkt in den Gebieten unterwegs sein, um auf die Einhaltung des Wegegebotes hinzuweisen. Unterstützt werden sie dabei auch dieses Mal wieder von Beamten der Polizei, die zu Pferd die Gebiete kontrollieren.
Foto: Das Braunkehlchen zählt zu den vom Aussterben bedrohten Vogelarten. Im Chiemgau findet es vereinzelt noch geeignete störungsfreie Bruthabitate. © Johannes Almer
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