Hausbewohner nehmen Feuer-Unglück ganz unterschiedlich wahr - Hilfsbereitschaft groß
„Ich muss doch morgen wieder arbeiten. Ein paar Sachen und den Büroschlüssel brauch ich da schon“, erzählt eine Hausbewohnerin, die im Zuge des Brandes eines Mehrfamilienhauses in der Wasserburger Altstadt von der Feuerwehr evakuiert wurde. Blass sieht sie aus.
Sie war schon wach, als die Feuerwehr bei ihr an die Wohnung klopfte. Vom Brand gemerkt hatte sie anfangs nicht viel: „Erst als geklingelt und fest an meine Wohnungstür geklopft wurde, war mir das Ausmaß schnell bewusst. Ich muss sofort raus hier“.
Eine weitere Bewohnerin erinnert sich daran, dass es oft geknallt habe, vermutlich durch kleine Explosionen wurde es beim Ausbreiten des Feuers laut. „Da habe ich gemerkt, nebenan geht was schlimmes vor“.
Die Wasserburgerin zeigt sich sehr dankbar darüber, dass viele Menschen aus der Altstadt helfen wollen und sich auch angeboten haben, für Besorgungsfahrten parat zu stehen.
„Hier wird jetzt klar, dass in einem Ernstfall schnell zusammen gehalten wird“, ist die Hausbewohnerin gerührt. „Eigentlich geht es mir ja noch gut, die Wohnung oberhalb ist ja bestimmt ganz kaputt. Das ist sehr traurig“, fühlt die Frau mit ihren Nachbarn.
Ein paar Meter vom Feuerwehr-Einsatz entfernt telefoniert ein junger Mann und wirkt aufgeregt. Das Feuer hatte vom betroffenen Gebäude auch auf die Häuser links und rechts des Brandherds übergegriffen. Er weiß gerade noch nicht, wie die Situation drinnen wirklich ist. Das Ausmaß unbekannt, seine Gedanken treiben ihn um. Auch eine Familie mit Kindern wohnte im direkt angrenzenden Gebäude, alle kamen mit dem Schrecken davon. Sein Vater ist vor Ort und beruhigt. Erst einmal sei wichtig, dass keine Personen verletzt wurden. Das THW versucht, die Statik aufrecht zu halten und zu sichern. Durch das Feuer und den notwendigen Einsatz von Löschwasser wurde hier möglicherweise viel zerstört. (Wir berichteten)
Eine Nachbarin von gegenüber kommt herbei geeilt und zeigt sich besorgt. „Geht es allen gut? Kann ich Tee machen für die Helfer hier?“ Ihre Hilfsbereitschaft und die von anderen aus der direkten Umgebung machen Wasserburg zu einer solch großen Gemeinschaft.
Die Feuerwehren aus der Stadt und den umliegenden Kommunen sind in vollem Umfang eingesetzt. Immer wieder wird nachalarmiert. Denn: Es werden Atemschutzträger gebraucht. Nach dem je 15-minütigen Einsatz der Einzelnen Kräfte soll ein Wechsel stattfinden. Mit der Drehleiter wird nach oben gefahren. Das Metalldach muss entfernt werden. Der starke Rauch und das Feuer machen den Atemschutz notwendig.
Gerne greifen die Einsatzkräfte dann während einer kurzen Pause zu einem Getränk. Kaffee und kaltes Wasser stehen hoch im Kurs. Zwischendurch wird von einer Semmel abgebissen. Am Einsatzort ist es ruhig, sehr koordiniert wirkt die Einsatzlage. Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend. Wir berichten ausführlich weiter.
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