Atemschutzgeräteträger-Bedarf wurde ausgeweitet - Zusammenarbeit über Stadtgrenze hinaus gelobt
Übungen sind das eine, reale Einsätze dann die wichtigste Aufgabe, die für Floriansjünger zu schaffen sind. Die Feuerwehr Wasserburg zieht daher Bilanz nach dem gemeinschaftlichen Großeinsatz am Donnerstag, der in Summe fast 200 Einsatzkräfte zusammen trieb.
Der Rückblick der Wasserburger Wehr
So erlebten und protokollierten die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen den lange dauernden Löscheinsatz: Um 5.20 Uhr an Frohnleichnam wurden die Feuerwehren aus Wasserburg und Attel-Reitmehring mit dem Alarmstichwort ‚B3 Person‘ (Zimmerbrand mit Personen in Gefahr) in den Weberzipfel alarmiert.
Innerhalb kürzester Zeit – auch bedingt durch die Nähe zum Wasserburger Feuerwehrgerätehaus – war das erste Löschfahrzeug besetzt mit einer Löschgruppe am Einsatzort. Dort drang bereits dichter Rauch aus den Fenstern im zweiten Obergeschoss. Glücklicherweise konnten alle Bewohner das Gebäude noch vor Eintreffen der ersten Einsatzkräfte selbstständig verlassen. Mit zwei Trupps unter Atemschutz wurde sofort ein Innenangriff mit zwei C-Rohren vorgenommen. Trotz extremer Hitze konnte die in Vollbrand stehende Wohnung rasch gelöscht werden.
Durch die akkurate Lageerkundung des ersten Gruppenführers wurde jedoch erkannt, dass die auf der Gebäuderückseite befindlichen Holzanbauten ebenfalls in Brand standen und die Flammen auch das Dach erreicht hatten. Daher entschloss sich der zwischenzeitlich eingetroffene Einsatzleiter, erster Kommandant Timo Paul, die Alarmstufe auf ‚B4 Brand Gebäude ausgedehnt‘ zu erhöhen. Dadurch stand eine weitere Drehleiter aus Rott zur Verfügung. Über die Wasserburger Drehleiter wurde zeitgleich ein erster Löschversuch auf dem Dach versucht.
Es zeichnete sich aber schnell ab, dass ohne Öffnung der Dachhaut ein Löscherfolg nicht möglich ist. Da dies einen massiven Einsatz an Atemschutzgeräteträgern erforderlich macht, wurde frühzeitig auch der Gerätewagen Atemschutz aus Rosenheim angefordert, genauso die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung mit einem Einsatzleitfahrzeug aus Stephanskirchen.
Im Laufe des Vormittags wurden immer wieder Feuerwehren aus dem Altlandkreis nachalarmiert um genügend Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben. Leider konnte aufgrund der baulichen Gegebenheiten an der Gebäuderückseite die Drehleiter aus Rott nicht optimal positioniert werden.
Das THW aus Rosenheim und Bad Aibling wurde daher auch alarmiert und mit dem Aufbau eines Gerüstes auf der Rückseite beauftragt. Gegen Mittag war die Dachhaut geöffnet und das Feuer konnte komplett gelöscht werden. Da sich der Brand bereits unter die Metalldächer der angrenzenden Gebäude ausgedehnt hat, wurden auch Diese geöffnet und der Brand gelöscht.
Von den in den Spitzenzeiten anwesenden 200 Einsatzkräften konnten nun die ersten Einheiten aus dem Einsatz entlassen und zur Verpflegung zum Feuerwehrgerätehaus in Wasserburg geschickt werden. Hier hatte das BRK Wasserburg eine warme Mahlzeit zubereitet. Die betroffenen Bewohner wurden ebenfalls im Feuerwehrhaus versorgt und betreut. Dazu stand das Kriseninterventionsteam bereit. In den Nachmittags- und Abendstunden waren noch Nachlöscharbeiten und umfangreiche Reinigungsarbeiten an der Ausrüstung zu verrichten.
Auch blieb über Nacht eine Brandwache vor Ort, die neben weiteren Nachlöscharbeiten auch eine Ölspur im
Stadtgebiet zu beseitigen hatte.
Hier hat alles toll funktioniert
Die Feuerwehr Wasserburg möchte sich bei allen anwesenden Hilfskräften für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken. Genauso bei Bürgermeister Kölbl, dem Bauhof, den Stadtwerken, dem Klärwerk und der Stadt Wasserburg für die gestiftete Brotzeit. „Eine solch außerordentliche Einsatzlage braucht eine gezielte Koordination und Kommunikation. Das hat perfekt funktioniert“ so der Pressesprecher der Wasserburger Feuerwehr Hilmar Zinke.
Ein Dank gehe auch an die Anwohner, die die Einsatzkräfte mit Kaffee, Tee und Brezn versorgten, heißt es von der Feuerwehr weiter. (wir berichteten)
Den betroffenen Brandleidern wünsche die Feuerwehr Wasserburg viel Kraft. „Alle Betroffenen dürfen versichert sein, dass wir zu jedem Zeitpunkt unser Bestes gegeben haben um den Brand zu löschen und den Schaden so gering als möglich zu halten“ so Zinke abschließend.
Fotos vom Einsatztag: Georg Barth
Ich habe es Live verfolgt und es war auch mal interessant zu sehen wie auf die, sich in kürzester Zeit dauernd ändernde Situation gemeinsam reagiert wird. Es wurde nie ‚laut und hektisch‘ sondern kontrolliert und strategisch vorgegangen…. was ich als Laie beobachten konnte. Vielen Dank an alle Helfer!!!
Danke an alle Helfer im Vorder- und Hintergrund!
Will mir gar nicht ausmalen, wie es jetzt ohne Euch da aussehen würde …❤️
Es war schon beeindruckend, wie koordiniert die vielen zusammen gezogenen Wehren vorgingen.
Hektik = Fremdwort.
Einzig einige Unvernünftige meinten, die Sperren umfahren zu können.
Sie bringen sich und die Retter in unnötige Gefahren. Man versteht es nicht!!
Ich kam auch (als Fußgänger) vorbei und kann nur zustimmen… die FeuerwehrlerInnen haben bewundernswert strukturiert zusammengearbeitet und waren trotz dieser Stresssitustion noch freundlich. Danke!
Ich habe gehört, dass eine Frau mit Sohn und Katze betroffen ist, falls was für benötigt wird für die Familie und für die Katze.. bitte einfach
bei mir melden…
Bericht gelesen und Erinnerungen kommen hoch ,Feuer !
Den Geschädigten alles Gute , man schafft es ,das Weiterkommen, Kopf hoch