Pläne starten: In drei Jahren gibt es den Rechtsanspruch für Grundschüler
Ministerialrätin Alexandra Brumann vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus (links) sowie Regierungsdirektorin Nora van de Sand vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales erläuterten die Hintergründe zu dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab 2026. Da solle dieser nach und nach eingeführt werden.
Was das für die Kommunen, die Schulen, die Träger der freien Jugendhilfe und der Betreuungseinrichtungen in unserer Region bedeutet und welche Fragen im Raum stehen, wurde jetzt bei einem Fachtag von Stadt und Landkreis Rosenheim, des Staatlichen Schulamts Rosenheim sowie der „(Digitalen) Bildungsregion“ im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim erörtert.
Über 250 Vertreterinnen und Vertreter, die aktive Gestalter der Umsetzung des Rechtsanspruchs sind, informierten sich über dessen Hintergründe und Bedeutung und tauschten sich über die Möglichkeiten aus, diesen Anspruch bestmöglich in ihrer Kommune oder ihrer Schule umzusetzen.
Landrat Otto Lederer zeigte sich erfreut über das große Interesse der Kommunen, Schulen und Betreuungseinrichtungen aus Stadt und Landkreis Rosenheim beim Fachtag „Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab 2026“.
Die Umsetzung des Rechtsanspruchs in den Kommunen muss jeweils von der Stadtverwaltung und der Verwaltung des Landkreises Rosenheim sichergestellt werden.
Aus diesem Grund möchten die Verantwortlichen alle Beteiligten möglichst frühzeitig informieren und beteiligen, um eine bedarfsgerechte Betreuung vor Ort zu schaffen – so Impulse für die weitere Arbeit der Kommunen und Akteure vor Ort zu geben und Planungsstrukturen zu entwickeln.
Ministerialrätin Alexandra Brumann und Regierungsdirektorin Nora van de Sand gaben in ihren Vorträgen einen Einblick, welche Angebote für Kinder möglich sind und vor allem, welche finanzielle Unterstützung die Kommunen vom Freistaat Bayern erwarten dürfen.
In sechs Dialogforen und bei einem „Markt der Möglichkeiten“ mit regionalen und überregionalen Anbietern tauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachtags Ideen, Impulse und Konzepte aus, wie die ganztägige Bildung und Betreuung für Grundschulkinder gelingen kann.
Im Zentrum stehen die Kinder und damit die Frage, wie „Schule ein Lebensort werden kann“ – so wie Alexandra Brumann betont – sicherlich nicht bei acht Stunden im Klassenzimmer.
Landrat Otto Lederer betonte die Relevanz der Bundesentscheidung für die Region: „Wir leben in einer Zuzugsregion, nicht jeder hat das soziale Umfeld, die eine Betreuung sichert. Die Möglichkeit der Ganztagsbetreuung steigert die Attraktivität unserer Kommunen, da sie so noch familienfreundlicher wahrgenommen werden.“
Fotos: Landratsamt Rosenheim
Die Planungsgruppe des Fachtags (von links):
Frank Leistner, Leiter Schul- und Sportamt Stadt Rosenheim – Sabine Hilger, Leiterin Amt für frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung Stadt Rosenheim – Katrin Röber, Bildungskoordinatorin Landkreis Rosenheim – Wolfgang Baumann, Schulrat Staatliches Schulamt Rosenheim – Romy Huber, Gruppenleiterin Kindertagesbetreuung Kreisjugendamt Rosenheim – und Sabine Stelzmann, Leiterin Kreisjugendamt Rosenheim.
Über die weiter massiv steigenden Ausgaben vieler Kommunen für die Ganztagsbetreuung liest man leider nichts.
Kein Thema, Geld ist da….. die Eltern sind dafür beide ganztägig in der Arbeit.
Ja Politikerinnen machens vor. Stillen im Homeoffice. Mama schaut angestrengt ins Laptop und diskutiert mit ernster Stimme. Dabei hätte die Natur die Milchquelle doch genauso ausgelegt, dass das Baby den liebevollen vertrauensvollen Blick der Mutter sehen kann. Denn genau diese Distanz ist die ideale Distanz für das Babyauge.
Und wenn sich das Baby schon nicht beschwert, warum sollte man dann bei Ganztags-Kita, Ganztags-Kindergarten und Ganztagsschule etwas ändern?
Und obendrein, drei mal im Jahr Urlaub fahren, macht es gewiss wieder wett. So viel „Liebe“ kriegt kein Kind, dessen Eltern nicht Vollzeit arbeiten. Ostern und Pfingsten mit dem Auto, in den Sommerferien mit dem Flugzeug und im Herbst halt nur noch ein kleines Wellnesswochenende, aber lieber ohne Kinder.
Die Kids stellt man tagsüber unter und schafft sich einen Hund an. Der muss zur Ausbildung geschult werden, hat ein Nachbar gemeint!
Und wenn man nicht mehr weiter weiß, so bildet man den üblichen Arbeitskreis, hat die Nachbarin ergänzt.
Nachdenkenswert, warum sich an dieser Stelle bislang nur Männer aufregen.
Sehr geehrte Sonnia,
ich lese Ihre Kommentare schon sehr lange. Tut mir leid, wenn ich das jetzt so sage, aber sie klingen sehr oft von oben herab.
Dann äußere ich mich nun mal als Frau und Mutter dazu.
Ich finde, dass Babys und Kindern heutzutage sehr viel abverlangt wird. Es gibt bestimmt Familien, in denen das Geld nicht reicht und beide Elternteile arbeiten müssen (das sollte so nicht sein!). Und es gibt auch Kinder, für die es traurigerweise besser ist, wenn sie in der Ganztagsbetreuung sind.
Aber ich beobachte auch in meinem Umfeld, dass viele Mütter arbeiten wollen. Und das geht nun mal auf Kosten der Kinder. Ja, ich weiß, jetzt kommt bestimmt „Wo bleibt die Gleichberechtigung?!!! Warum muss die Frau zuhause bei ihren Kindern bleiben?!!!“
Vielleicht verstehe ich es einfach nicht. Was ist so schlimm daran, sich um seine Kinder zu kümmern, ihnen zu ermöglichen, das so wichtige Urvertrauen zu bekommen, sie zu erziehen, sie aufwachsen zu sehen, zu erleben, wie wunderbar sie sich entwickeln, ihnen Werte zu vermitteln usw.? Ich bin seit 7 Jahren zuhause bei meinen Kindern. Wir sind in der glücklichen Lage, dass ein Gehalt reicht. Ja, es ist auch anstrengend, aber ich bereue es nicht, wenn ich sehe, wie sich meine Kinder entwickeln.
Es ist jedem seine eigene Entscheidung, aber wie mein Mann immer sagt „Männer/ Väter dürfen in diesem Punkt nichts sagen.“
Oft, wenn ich gefragt werde, ob oder wann ich wieder arbeite, fühle ich mich kurz verunsichert, so als müsste ich mich rechtfertigen, aber Nein, ich habe im Moment eine wunderbare Aufgabe: dafür sorgen, dass meine Kinder glücklich sind, sie bei all ihren Erlebnissen und Sorgen zu begleiten.
Ich verurteile niemanden, nur, ich verstehe es nicht immer. Und ich sage hiermit nicht, dass alle Frauen, die arbeiten, schlechte Mütter sind! Das war jetzt meine Geschichte und Meinung.
Danke!
Danke, @Johanna, Sie haben das getan, was ich mir wünsche: Nachgedacht!
Auch ich hielt es für richtig, für mein Kind in den ersten 12 Jahren voll da zu sein und mit dieser Entscheidung mein Kind glücklich zu sehen.
Mir stoßen diejenigen auf, die Frauen „zurück an den Herd“ bringen und damit abhängig machen wollen. Und deren gibt es leider immer noch viele.
Ich habe das in vielen Beziehungen dadurch entstehende Machtgefälle Gott sei Dank persönlich nicht erlebt, jedoch in meinem Beruf.
Dass Sie meine Aussagen „oft als von oben herab“ empfinden, tut mir leid.
Speziell jetzt in Ihrem Fall. Das ist nicht mein Anliegen.
@ Sonnia: Vielleicht haben die männlichen Kommentatoren auch vorher nachgedacht. Schon mal einen Gedanken daran verschwendet? Vielleicht meint Johanna genau diese Art zu kommentieren.
Bei vielen Kindern ist eine Ganztagesbetreuung tatsächlich von Vorteil.
Z.B. die Kinder mit Migrationshintergrund. Wenn zuhause nur ausländisch gesprochen wird, ist es besser, sie verbringen so viel Zeit wie möglich mit deutschen Kindern, damit sie schnell Deutsch sprechen lernen.
(…)
Bei vielen Familien ist es aber auch einfach aus finanziellen Gründen notwendig, dass beide Elternteile arbeiten.
Zumindest, damit sie sich die notwendigsten Dinge wie Wohnung, Essen, Kleidung … leisten können. Da gibt es auch sehr viele, obwohl man das nicht so wahrnimmt.
Wo ich kein Verständnis aufbringen kann, ist, wenn Frauen arbeiten, damit der Wohlstand erhalten bleibt!
Damit meine ich: Zweimal im Jahr in Urlaub fahren wollen, bei Haus- oder Wohnungsgestaltung immer nur das teuerste kaufen, Fahrräder für 4000 € kaufen und das beste Auto natürlich …
Das ist eine traurige Entwicklung, denn an das erhoffte Gefühl der Zufriedenheit gelangt man so auch nicht.
Die Frage, wieso viele Frauen arbeiten wollen, obwohl es nicht immer notwendig ist, hat sicherlich noch viele andere Gründe und ich will auch keinen verurteilen.
Aber ich wünschte mir, die Menschen würden sich wieder mehr Gedanken darüber machen.
„Hinter was laufe ich Tag für Tag hinterher, wie in einem Hamsterrad, das sich nicht aufhört zu drehen. Kann ich vielleicht was verändern? Und worauf kommt es eigentlich im Leben an?“
Vielleicht wäre es ganz hilfreich, wenn sich einige damit beschäftigen, weshalb der Rechtsanspruch auf den Ganztag überhaupt beschlossen wurde.
In erster Linie geht es um Chancengleichheit und Kinderrechte, weil heute immer noch hauptsächlich der familiäre Hintergrund über den Bildungserfolg entscheidet.
Das hat übrigens nicht mit Migrationshintergrund zu tun, sondern mehr mit dem Bildungsstand der Eltern.
Besonders in Bayern ist das Schulsystem undurchlässig, d.h. die Wahrscheinlichkeit, einen höheren Bildungsabschluss zu erlangen, ist bei Nicht-Akademiker-Kindern immer noch sehr viel geringer.
Die Ganztagesbetreuung ist übrigens freiwillig und kann in Anspruch genommen werden.
Darum geht es auch, den Familien Flexibilität zu ermöglichen, Kinder in ihrem Lernen zu unterstützen und nicht darum, Lebensentwürfe anderer anzugreifen.
Ich finde es wichtig, dass jede Familie sich so organisiert, wie es für beide Eltern passt, jedoch muss es wenigstens die Möglichkeit geben, sich entscheiden zu können.
Bisher gab es zwischen Kita und Grundschule oft eine Betreuungslücke, da die Mittagsbetreuungen nur bis 14 Uhr offen hatten und es zusätzlich noch schwierig war einen Platz zu bekommen.
Wofür ich kein Verständnis habe, ist, die Berufstätigkeit der Frau als Hobby abzutun.
Es gibt durchaus Frauen, die gerne arbeiten und eine gute Ausbildung/Studium haben und mir stellt sich die Frage, weshalb 2023 noch so ungleich geurteilt wird und das Rollenbild von 1970 vertreten wird?
Es können auch beide 25 Stunden arbeiten und sich Haushalt und Kinderbetreuung aufteilen.
Das führt aus meiner Sicht zu mehr Zufriedenheit, da viel mehr Anerkennung für die Bereiche geschaffen werden kann.
Ich stimme Aurelius ganz zu, dass natürlich der Konsum, was man denkt zu brauchen und sich kaufen zu müssen und die damit verbundene Arbeitsbelastung zusätzlich Stress auslöst.
Ich glaube, die Kinder freuen sich mehr über ungeteilte Aufmerksamkeit als einen neuen SUV.