„Familiäre Betreuung fördern - Kitas entlasten“: Altweck-Glöbl referierte in Eiselfing
Die stellvertretende bayerische ÖDP-Vorsitzende – Martha Altweck-Glöbl – referierte jetzt in Eiselfing über die Personalnot in den Kitas und über die Landtagspetition „Familiäre Betreuung fördern – Kitas entlasten“.
Bei dieser Petition gehe es um das Wohl der Kinder unter drei Jahren, erklärte die Sozialpädagogin und ehemalige Ausbilderin von Erzieherinnen. Entwicklungs-psychologisch seien Kleinkinder vor allem auf verlässliche Bindungspersonen angewiesen. Da diese wichtige Bindungs- und Betreuungsarbeit natürlicherweise vom Elternhaus geleistet werde, könnten Kitas diese nur bedingt ersetzen.
„Erst ab etwa drei Jahren kann ein Kind mit vielen Personen und unterschiedlichen Regeln zurechtkommen. Der erhöhte Stresspegel von Krippenkindern konnte sogar gemessen werden“, gab die Referentin zu bedenken. Es bedeute auch, dass Wickelkinder bis zu drei Jahren besonders viel Aufmerksamkeit benötigen würden.
Das Foto zeigt in Eiselfing von links Anna Maria Kirsch, die ÖDP-Direktkandidatin RO-West, die Referentin Martha Altweck-Glöbl sowie Christine Mehlo-Plath, die ÖDP-Direktkandidatin RO-West und den Wasserburger ÖDP-Stadtrat Christian Flemisch.
Der Personalmangel in den Kitas verschärfe sich noch zusätzlich seit der Zeit, als allen Eltern das Recht auf Betreuung ab dem ersten Lebensjahr des Kindes eingeräumt worden sei – ganz im Sinne des Arbeitsmarktes, so die Referentin.
Insgesamt würden in Bayern 60.000 Plätze fehlen, der Großteil seien Krippenplätze für unter Dreijährige.
Diese große Lücke wolle Sozialministerin Scharf jetzt durch Quereinsteiger oder Assistenzkräfte schließen, die jedoch keine vertiefte, pädagogische Ausbildung hätten. Der Personalschlüssel solle sich dabei nicht ändern. Im Gegenteil: In der Großtagespflege würden jetzt sogar 15 statt bisher acht Kinder aufgenommen werden, kritisiert die ÖDP.
Am Ende des Vortrags appelierte Altweck-Glöbl, die Petition zur Stärkung der familiären Kleinkind-Betreuung zu unterschreiben: „So können kleine Gruppen in der Krippe ermöglicht und der Betreuungsschlüssel eingehalten werden.“
Die Unterzeichnung sei auch online über die Homepage der ÖDP Bayern möglich.
In der Petition wird gefordert, dass die familiäre Erziehungsarbeit für Kinder unter drei Jahren durch eine Vergütung honoriert und aufgewertet wird. Im Anschluss an das Elterngeld des Bundes soll das Land Bayern zwei Jahre lang ein monatliches Landeserziehungsgeld zahlen, das den staatlichen und kommunalen Kosten eines Krippenplatzes pro Kind und Monat entspricht.
Dieses erhöhte Landeserziehungsgeld soll den Eltern ohne Zwänge die freie Entscheidung ermöglichen, ob sie ihre unter dreijährigen Kinder selber familiär betreuen, in eine öffentliche Kita oder zur Tagesmutter geben, eine echte Wahlfreiheit eben.
Die Initiatoren der Petition würden davon ausgehen, dass sich viele Eltern dann für die Eigenbetreuung entscheiden würden.
Vor einigen Jahren nannte man das „Herdprämie“.
Ich bin sehr wohl dafür, sich Zeit für seine Kinder zu nehmen.
Hab meine Erste ab vier in den Kindergarten gehen lassen.
Aber meine Sorge ist, dass die, die auf Geld angewiesen sind, ihre Kinder zuhause betreuen, um einen Zuschuss zu bekommen.
Bei immer mehr Integration und bei vernachlässigten Kindern brauchen wir den Kindergarten ganz dringend, um sie zu fördern und die deutsche Sprache zu lernen.
Eigentlich schade, aber ich kann die Petition nicht unterstützen.