MdB Ates Gürpinar zur Gewalt gegen die „Letzte Generation" in Rosenheim
Fünf Aktivisten der sogenannten „Letzten Generation“ haben am vergangenen Freitag kurzzeitig die Rosenheimer Rathausstraße blockiert. Dazu erreicht unsere Redaktion am heutigen Dienstag nun folgende Stellungnahme von Ates Gürpinar (Foto), heimischer Bundestagsabgeordneter der Linken.
Die Stau-Bilder seien für die Rosenheimer Innenstadt nichts Neues, denn Stau präge die Straßen Rosenheims vor allem zur Rush Hour an vielen Stellen. Auffallend sei im Umfeld der kurzzeitigen Blockade jedoch die Gewaltbereitschaft gewesen, so das Mitglied des Bundestages, die einzelne Passanten gezeigt hätten – und zwar ausschließlich Männer.
Auf Videos in den sozialen Medien sei zu sehen, wie ein Mann die AktivistInnen brutal an den Haaren gezogen habe, mit seinem Regenschirm zugeschlagen und sogar ein Mitglied der Letzten Generation mit dem Griff seines Schirms am Hals zu Boden gerissen habe.
Ates Gürpinar: „Jeder Stau nervt, aber diese Form der Selbstjustiz ist indiskutabel. Dies nicht nur deswegen, weil der Täter gar kein Autofahrer war und gar nicht von der Blockade betroffen war. Das bestätigten mehrere Passanten, die vor Ort waren. Protest gehört in einer Demokratie dazu, ziviler Ungehorsam, wie ihn die ‚Letzte Generation‘ in Rosenheim begangen hat, ist etwas, womit sich eine Gesellschaft auseinandersetzen muss – aber ganz gewiss nicht mit Selbstjustiz und Gewalt.“
Sabine Rechmann, Rechtsanwältin aus Rosenheim, gab auf Rückfrage ihre Einschätzung so dazu ab:
„Meines Wissens liegt in diesem Fall eine Strafanzeige, erstattet durch Dritte, gegen den Herrn mit Hut und Regenschirm vor. Aufgrund der Brutalität des Angriffs und der öffentlichen Aufmerksamkeit gehe ich davon aus, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Mann ermitteln wird – der Vorwurf der schweren Körperverletzung steht im Raum.“