„Der Körper ist einfach keine Maschine“ - Biathletin aus Albaching gibt Update
Die Fans von Franziska Preuß, „ihrer Franzi“ freuten sich am Wochenende über den Besuch der erfahrenen Biathletin im Altlandkreis Wasserburg. Sie kam gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und der Familie, um beim Tag der offenen Tür bei Huber & Sohn auf Fragen des heimischen Fanclubs zu antworten. Der Fanclub feiert heuer das 10-jährige Bestehen, Franzi Preuß geht in ihre elfte Saison.
Franzi, welche Erfolge waren Deine persönlichen Highlights?
Franziska Preuß: Für mich war der erste Weltcup-Sieg daheim in Ruhpolding im Stadion im Massenstart ganz besonders. Das war ein cooler Moment, als ich realisiert habe, dass man diesen Schritt endlich geschafft hat. Und natürlich jeder Podiums-Platz war ein Erfolg, an den ich gerne zurück denke. Denn sowas ist nie selbstverständlich, dass man das schafft. Vor zwei Jahren bei Olympia die Staffel-Medaille freut mich auch sehr. Dass wir das als Team geknackt haben, obwohl es manchmal gefuxt hat die Jahre zuvor. Ein ganz besonderer Moment.
Im Januar hast Du nach vielen Erkrankungen und bestimmt nach reiflicher Überlegung entschieden gehabt, die Saison abzubrechen. Darum jetzt die Frage: Wie geht es Dir aktuell?
Franziska Preuß: Gerade geht es mir sehr gut. Ich bin sehr zufrieden, wie mein Training gerade läuft. Natürlich merkt man in der ein oder anderen Einheit die lange Pause, speziell, wenn es an die Intensitäten geht. Manches ist doch zäher, als es einem lieb ist. Aber ich merke, der Körper reagiert positiv drauf und ich regeneriere wieder normal. Der Körper fühlt sich wieder normaler an, als letztes Jahr.
Du hattest im Januar auf Instagram geschrieben, dass Du die Zeit nutzen möchtest, und nach Gründen und Ursachen forschen willst, weshalb momentan so viele Entzündungen auftreten. Hast Du etwas herausfinden können, damit in der Zukunft das vielleicht weniger wird?
Franziska Preuß: Ich bin dann ja von Pontius zu Pilatus gerannt, hab alles durchscannen lassen im Körper, was irgendwie anfällig ist. Leider hat man nicht „diesen einen Grund“ herausfinden können, warum es viele Entzündungen gab. Ich denke, da kommt einfach viel zu viel zusammen. Es hat ja auch alles schon vor Olympia angefangen diese Misere. Der Körper ist einfach keine Maschine. Man kann eine Zeit lang Harakiri betreiben – aber die Rechnung bekommt man einfach doppelt und dreifach wieder zurück. So war das in meinem Fall auch auf dem Weg nach Peking. Da ist einfach wahnsinnig viel zusammengekommen an Stress und auch mental. Ab da hab ich gemerkt, dass es den Körper richtig runtergetaucht hat. Ich konnte mich nicht erholen davon und im Nachhinein muss ich echt sagen, es war das Richtige, eine Pause zu machen. Man ist auch ein Stück weit stolz auf sich selber, trotz allem Ehrgeiz und den eigenen Ansprüchen als Sportler, den Körper über den Erfolg zu stellen. Es war die einzige Lösung, einen Break zu machen. Jetzt hab ich wieder Energie.
Wie hast Du die letzten Monate verbracht?
Franziska Preuß: Mitte Januar habe ich ja die Entscheidung des Abbruchs getroffen, dann stand die Ärzterally an. Schnell hab ich gemerkt: Ich muss hier raus, ich bin nur noch angesprochen worden, wie es mir geht und – ja es ist nett gemeint – aber, ich konnte dadurch auch den Haken nicht setzen. Ich bin dann alleine nach Thailand geflogen für einige Zeit und hab zwei Wochen die Seele baumeln lassen. Das war eine tolle Erfahrung, ich hab gemerkt, ich kann trotzdem glücklich sein. Und bin seither viel erholter und in mich geruhter. Daheim angekommen, gab es viel in unserem neuen Haus in Ruhpolding zu tun. Wir haben uns dort Stück für Stück eingerichtet und das hat mich zusätzlich noch abgelenkt und es hat viel Spaß gemacht. Ab Mitte April hab ich dann Schritt für Schritt mit dem Training wieder angefangen. War mega-hart, es ist erschreckend, wie schnell der Körper doch auch abbaut. Aber: Da muss man dann durch und es hat auch sofort wieder Spaß gemacht.
Was sind Deine Ziele für die neue Saison?
Franziska Preuß: Der erste Stepp ist, dass ich mich wieder für den Weltcup qualifizieren muss. Ich muss mir im November meinen Startplatz wieder erlaufen. Da gehe ich jetzt zuversichtlich ran. Aber es ist natürlich auch ein Schritt, den man eben erst wieder schaffen muss. Für mich eine ganz neue Situation, sich der Qualifikation zu stellen. Dann möchte ich wieder konstante Leistungen bringen. Ich möchte meinen Ansprüchen wieder gerecht werden. Es soll ja wieder viel Spaß machen das Ganze.
Was fasziniert Dich so an dem Leistungssport Biathlon, dass Du immer wieder sagst, JA, ich pack wieder an?
Franziska Preuß: Ja, ich hab natürlich auch immer mal wieder Momente, wo ich mir denk, jetzt lasst mich alle in Ruh, ich kann jetzt nicht mehr. Aber das fühlt sich dann auch gleich immer auch nicht gut an, wenn man die Entscheidung des Aufhörens treffen würde. Denn: Man merkt ja selber dann auch, man hat noch nicht alles ausschöpfen können und DIESES GEFÜHL IST GLEICHZEITIG MOTIVATION, dass man dann wieder nach vorne schauen kann. Und das auch abhaken kann. Ich mach diesen Sport einfach gern. Es ist eins der schönsten Gefühle, wenn man über die Ziellinie fährt und mit sich zufrieden ist. Auch der Trainingsalltag ist anstrengend aber auch einfach wunderschön. Man kann für sich viel bewirken und übernimmt Verantwortung. Das alles reizt mich.
Hat man zwischen Pontius und Pilatus evtl. auch einen Impfschaden in Betracht gezogen
oder ausgeschlossen?
Franzi Preuß hatte ja auch vor Corona/Impfung immer wieder gesundheitliche Probleme.
Also nicht gleich wieder die Nummer…
Mag sein, aber da steht: „Der Körper fühlt sich wieder normaler an, als letztes Jahr.“ Und „momentan so viele Entzündungen auftreten.“
Also „letztes Jahr“ und „momentan“ heißt nicht „vor Corona/Impfung immer wieder“. Vielleicht einfach erst den Artikel lesen und dann kommentieren.