Ein Ausgleich zur Inflation - Auch Büroangestellte erhalten Sonderzahlung
Wer auf dem Dach arbeitet, dem winkt jetzt eine „dickere Lohntüte“: Dachdecker im Landkreis Rosenheim bekommen in diesem und im kommenden Jahr eine Inflationsausgleichs-Prämie von insgesamt 950 Euro. „Wichtig ist: Jeder Dachdecker und jede Büroangestellte – alle bekommen diese Sonderzahlung“, sagt Harald Wulf. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit profitieren davon im Landkreis Rosenheim rund 210 Beschäftigte in Dachdecker-Betrieben.
In diesem Jahr stehe, so die IG BAU, jedem Beschäftigten der erste Teil der Prämie zu – nämlich 475 Euro und zwar ab sofort.„Deshalb jetzt zügig beim Chef auf der Matte stehen und das Geld einfordern“, so der Tipp von Harald Wulf.
Die zweite 475-Euro-Prämie werde spätestens mit dem Februar-Lohn im nächsten Jahr fällig. Auch Azubis profitierten: „166,25 Euro erhalten sie als Extra-Geld“, so die IG BAU Oberbayern.
Die Bau-Gewerkschaft habe die Inflationsausgleichs-Prämie durchgesetzt.Ziel sei es gewesen, die Härte der Krise abzufedern. „Vor allem die Inflation reißt ein Loch in die Lohntüten. Das wird mit dieser ‚Krisen-Prämie‘ jetzt ein Stück weit gestopft“, sagt Wulf.
Wichtig sei, dass die Prämie jetzt jeder Dachdeckerbetrieb im Landkreis Rosenheim zahlen müsse.Die IG BAU habe sich nämlich auf Bundesebene für einen generellen Anspruch aller Branchen-Beschäftigten auf die Prämie stark gemacht und erreicht, dass für die Sonderzahlung die sogenannte Allgemeinverbindlichkeit gilt. „Damit müssen auch die Chefs, die sonst gern einen weiten Bogen um den fairen Tariflohn machen, die Inflationsausgleichsprämie zahlen“, erklärt Wulf.
Hier sei der IG BAU zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) als Arbeitgeberverband „durch die jetzt für alle Betriebe geltende ‚Krisen-Prämie‘ ein Stück Lohntüten-Gerechtigkeit gelungen“, so Wulf.Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberbayern drückt dabei aber auch aufs Tempo: „Nicht lange zögern und den Chef am besten sofort ansprechen. Sonst verfällt der Anspruch nämlich: Wer bis Mitte August die Prämie nicht einfordert, kann leer ausgehen.“
Mehr Infos zur Inflationsausgleichs-Prämie bei der IG BAU Oberbayern: 089 – 54 41 05 – 0 oder muenchen@igbau.de.
Als Beispiel: Die IG Metall setzte für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Entgelte von 8,5% plus 3000 € Netto Einmalzahlung als Inflationsausgleich durch.
Post und öffentlicher Dienst bekamen ebenfalls eine satte Erhöhung der Gehälter.
Die Ergebnisse sämtlicher Tarif-Runden kann jeder recherchieren. Warum die Beschäftigten in der Baubranche sich jedes Mal so billig abspeisen lassen ist mir ein Rätsel.
Zumal die Gehälter auf dem Bau grundsätzlich nicht die höchsten sind und ich verstehe jeden, der sich nach der Arbeit und am Wochenende etwas hinzuverdient, teils auch muss.
Wobei der Fachkräftemangel auch in der Baubranche spürbar ist und die dort Beschäftigen eigentlich eine wunderbare Verhandlungsbasis für bessere Löhne und damit einhergehend eine bessere Rente hätten.
Die 950 € Einmalzahlung sind besser als nichts, aber im Vergleich zu anderen Bereichen fast schon eine Frechheit.
Ein Tropfen auf den heißen Stein, bedenkt man die Verteuerung im allgemeinen.
Zum Erfolg der IG Metall in der Elektroindustrie kann ich dir sagen, dass zwischen 2021 und Juni 2023 exakt 0% Tariferhöhung gab. Die von dir beschriebene aktuelle Erhöhung läuft über 2 Jahre.
Da die Unternehmer bekanntlich noch keine Gelddruckmaschine besitzen, werden die Lohnerhöhungen naturgemäß auf die Preise umgelegt, was wieder höhere Steuern und Abgaben verursacht.
Man muss nicht studiert haben, um zu erkennen, dass sich damit die Waren und Lohnleistungen extrem verteuern werden und die Kaufkraft damit stark schwindet!
Profiteur ist letztendlich der Staat, bei dem die Steuereinnahmen sprudeln und damit sinnvolle oder sinnlose Projekte finanzieren.
An Schuldentilgung denkt sowieso niemand. Die überlassen wir unseren Kindern und Enkeln!
Wenn alles teurer wird, muss auch der Staat mehr zahlen und braucht mehr Steuern….
Man müsste nicht unbedingt studiert haben um zu verstehen, was „Prozent“ bedeutet, denn in Prozent werden Steuern erhoben.
Und man müsste auch nicht studieren, um zu verstehen, dass unser Wirtschaftssystem auf einer Inflation aufbaut und das was Sie sich herbeiwünschen (Stagflation oder Deflation) Gift für die Wirtschaft ist.