Zur Petition des Landesverbandes: Unterschriften werden im Landkreis gesammelt
Wie in ganz Deutschland sind in Bayern – laut einer Studie der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) – etliche Krankenhäusern von einer Schließung, Teilschließung oder Privatisierung bedroht. Schon vor der Corona-Krise mussten die Krankenhäuser in Bayern in deutlich größerem Ausmaß in den Erhalt und Ausbau ihrer Infrastruktur investieren, als sie vom Freistaat erhalten. Bereits 2018 musste mehr als jede zweite Klinik in Bayern (54 Prozent) ein wirtschaftliches Defizit verzeichnen, in den letzten Jahren verschlechterte sich die Situation weiter. Inzwischen rechnen 90 Prozent der Klinken mit einem Defizit in diesem Jahr.
DIE LINKE in Bayern hat deswegen jetzt eine Petition ins Leben gerufen, in der sie darauf hinweist, dass es „gesetzlicher Auftrag jeder Landesregierung ist […] die Krankenhäuser durch die Finanzierung ihrer Investitionen (Neuanschaffungen, Umbauten, Modernisierungen etc.) zu sichern.“Auch im Landkreis Rosenheim werden bis November Unterschriften gesammelt.
Martin Bauhof, Landtagskandidat der LINKEN im Stimmkreis Rosenheim West, erklärt: „Die bayerische Staatsregierung kommt ihrem Auftrag, die Krankenhäuser ausreichend auszustatten, schon seit über 20 Jahren nicht nach. Das führt dazu, dass immer mehr Eigenmittel – Gelder, die eigentlich für die Patientenversorgung da sind – für Reparaturen und Investitionen verwendet werden.“ Sabine Rechmann, Landtagskandidatin der LINKEN im Stimmkreis Rosenheim Ost, ergänzt: „Die fehlenden Finanzmittel führen zu immer mehr Krankenhausschließungen. Dagegen sammeln wir Unterschriften. Alle, die dafür sind, dass Krankenhäuser in Bayern wohnortnah und bedarfsorientiert geplant werden sollen, sind herzlich eingeladen, die Petition zu unterzeichnen.“ Die Petition kann auch online gezeichnet werden:
Das unterschreibe ich!
Ein sehr ehrenwerter Gedanken. Leider wird eine Petition das Problem nicht lösen. Nicht nur aus finanziellen Gründen wird es für die kleinen regionalen Häuser immer schwieriger, die Existenz zu sichern. Hauptproblem ist meines Erachtens, dass die kleinen „Klitschen“ auf dem Land nur sehr schwer qualifizierte Ärzte finden. Für einen umfassend ausgebildeten Facharzt sind sie oft wenig attraktiv für eine erfolgreiche Chefarztkarriere. In der Folge finden sich auch kaum Assistenzärzte, die ihre Facharztweiterbildung dort absolvieren können oder wollen. Fachkräftemangel bei der entscheidenden Berufsgruppe ist die Folge. Am wichtigsten für die Patienten ist doch letztendlich, wer die schon länger fällige oder geplante Operation durchführen wird. Jeder, der dazu in der Lage ist, wird den besten Spezialisten für sich wählen, der ihm von Hausarzt, dem Internet oder Bekannten empfohlen wird. Und diese praktizieren halt in der Regel in entsprechend großen Kliniken.
P.S. Der besseren Lesbarkeit wegen habe ich meinen Text nicht gegendert, sondern das allgemeine Maskulinum gewählt. 😉