Polizei macht 36-Jährigen dingfest - Alkoholisiert geflüchtet - UPDATE: Haftbefehl erlassen
Gegen 10.15 Uhr wurde am gestrigen Sonntag durch einen aufmerksamen Bürger der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd eine verdächtige, vermeintlich betrunkene, männliche Person mitgeteilt. Diese war dabei, in Bad Aibling in einen Pkw einzusteigen und davonzufahren. Die Örtlichkeit, an der sich die Person zuletzt aufgehalten hatte, wurde umgehend durch mehrere Streifen angefahren.
Der verdächtige Pkw konnte schließlich durch eine Streife der Polizeiinspektion Bad Aibling auf der Staatsstraße 2078 bei Bruckmühl gesichtet werden. Es entwickelte sich eine filmreife, halbstündige Verfolgungsfahrt durch Heufeld, Heufeldmühle, Götting und Westerham (Bad Aibling), an der sich schließlich zahlreiche Streifenfahrzeuge der Polizeiinspektionen Bad Aibling, Rosenheim und Holzkirchen, der Grenzpolizeiinspektion Raubling sowie der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim beteiligten.
Im Verlauf der Verfolgungsfahrt missachtete der flüchtige Fahrzeugführer die Anhaltesignale der verfolgenden Polizeifahrzeuge, flüchtete mit bis zu 100 Stundenkilometern innerorts, gefährdete Radfahrer und Fußgänger und beschädigte diverse Verkehrseinrichtungen und private Einrichtungen wie Gartenzäune und Garagen. Schließlich konnte der Pkw in Westerham (bei Bad Aibling) durch Polizeikräfte gestellt werden. Der Pkw-Fahrer versuchte noch, sich der Festnahme durch Flucht mit einem frisch entwendeten Fahrrad zu entziehen, konnte aber schließlich durch eine Streife der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim gesichert werden.
Dem erheblich alkoholisierten und unter Drogeneinfluss stehenden 36-jährigen Fahrzeugführer wurde vor Ort die vorläufige Festnahme erklärt. Er musste auf der Polizeiinspektion Bad Aibling eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Aufgrund der schwerwiegenden im Raum stehenden Delikte wie Gefährdung des Straßenverkehrs, Verbotenes Kraftfahrzeugrennen, Fahren ohne Fahrerlaubnis, unbefugten Gebrauchs eines Kraftwagens und unerlaubtem Entfernen vom Unfallort wird der Mann ohne festen Wohnsitz am Montag dem Haftrichter vorgeführt.
Zeugen der Verfolgungsfahrt, Geschädigte der diversen Unfälle und insbesondere ein männlicher Fahrradfahrer, der durch den nun Beschuldigten konkret gefährdet wurde, werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Bad Aibling unter Telefon 08061/9073-0 in Verbindung zu setzen.
UPDATE: Der Tatverdächtige wurde am Vormittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rosenheim dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Rosenheim vorgeführt. Dieser erließ gegen den 36-jährigen Fahrzeugführer Haftbefehl wegen Fluchtgefahr. Im Anschluss an die Eröffnung des Haftbefehls wurde er in ein Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Ein alkoholisierter und unter Drogen stehender Mensch ist nicht mehr zu rationalen Handlungen fähig. Dass der angesichts einer verfolgenden Polizeistreife durchdreht und die Flucht ergreift, ist nachvollziehbar.
Nicht nachvollziehbar ist, dass solche Hetzjagden nach US-Vorbild auch bei uns möglich sind, denn das hätte auch tödlich ausgehen können. Ist das den in Aussicht stehenden Ermittlungserfolg wert? Hätte die Polizei den Fahrer unbehelligt nach Hause fahren lassen und dort aufgesucht, hätten sich wohl die meisten der vorgeworfenen Straftaten vermeiden lassen.
@DetahRace
Absolut richtig deine Darstellung….
Habe manchmal den Eindruck, bei manchen Delikten möchte die Polizei Ihr „Können“ der Öffentlichkeit präsentieren…
Ich habe mehr als 4 Jahre in den USA gearbeitet, und muss sagen, die Polizei ist dort drüben oft Täter statt Beschützer….
@Stefan Rengart,
ich war auch längere Zeit in der USA, aber eins kann ich dir sagen, der Typ fährt drüben 10 Jahre lang gar nix mehr, weder Bus noch Sonstwas. Was ist deiner Meinung besser? Finde deinen Fehler.
Den Mann ohne festen Wohnsitz zuhause festnehmen. Finde den Fehler. Ja genau lassen wir doch alle erstmal heimfahren und ihren Rausch ausschlafen sonst kann man ja ned mal gscheid reden mit denen.
Was hätte denn die Polizei stattdessen machen sollen? Den wohnsitzlosen Mann weiter so erheblich betrunken fahren lassen? Warten, bis er jemanden an-/um-/totfährt? Oder glauben Sie etwa, jemand, der so außer Rand und Band gerät, fährt gemütlich bis zur nächsten Parkbank, schläft seinen Rausch aus und gibt am nächsten Tag voller Reue seinen Führerschein ab (sofern er denn einen hat)?
@JohB und Einemutti,
Ihr beide habt wohl noch nie was von Deeskalation gehört…, findet eueren Fehler..
Wenn ich lese eine „Filmreife Verfolgungsjagd und mit 100 KMh durch geschlossene Ortschaft…“ dann möchte ich euere beiden Kommentare lesen, wenn dabei ein Kind überfahren worden wäre…! >> Findet EUEREN Fehler <<
@Stefan Renghart, glauben Sie denn, es gäbe positives Beifallklatschen, wenn die Polizei den erheblich Betrunkenen einfach hätten fahren lassen und dieser in diesem Zustand einen Menschen überfahren hätte?
Lieber überfährt er von der Polizei gejagt einen Radfahrer?