Von unserer Partner-Fahrschule Eggerl: Das Verkehrsthema der Woche (210)

Wenn die Führerscheinprüfung schon etwas zurückliegt, stellt sich immer wieder die Frage, wie die eine oder andere Regelung im Straßenverkehr lautet. Deshalb klärt das Team der Fahrschule Eggerl an dieser Stelle wöchentlich über Verkehrsregeln auf. Heute geht es um die herbstliche Amphibienwanderung.

 

Die typische Zeit der Krötenwanderung ist zwischen März und Mai. Doch was viele nicht wissen: auch im Herbst begeben sich die heimischen Amphibien auf Wanderung. Während sie im Frühjahr die Laichplätze aufsuchen, um sich fortzupflanzen, begeben sich Frösche, Salamander, Kröten, Unken und Molche im Herbst auf die Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Vor allem wenn das Wetter feucht ist, sind ab Einbruch der Dämmerung viele Tiere unterwegs.

Auf dem Weg zu ihren Laich- bzw. Winterplätzen müssen die Amphibien einige Hindernisse überwinden, darunter häufig auch Straßen. Diese können für sie leider schnell zur tödlichen Gefahr werden.

Die wichtigste Maßnahme, die Fahrzeugführer zum Schutz der Tiere ergreifen können, ist das Reduzieren der Geschwindigkeit. Viele Amphibien werden nicht durch das Überfahren mit den Reifen getötet, sondern durch die Druckverhältnisse unter dem Fahrzeug. Während sich an der Front von Auto & Co. ein Überdruck aufbaut, herrscht unter dem Fahrzeug ein Unterdruck. Fährt man über die Kröten hinweg, werden diese einem schnellen Wechsel von Über- und Unterdruck ausgesetzt, der häufig zum Tod führt. Selbst bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h werden dadurch die meisten Tieren getötet.

Soweit gefahrlos möglich, sollte die Geschwindigkeit deshalb möglichst stark reduziert werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass für eine hohe Überlebenschance der Amphibien eine Geschwindigkeit von 30 km/h oder weniger nötig ist. Dort wo der Straßenverlauf unübersichtlich ist, muss man selbstverständlich stets darauf achten, sich und andere durch zu starkes Bremsen nicht in Gefahr zu bringen.

Die reduzierte Geschwindigkeit dient auch dem Eigenschutz. Dort wo bereits viele Tiere überfahren wurden, kann die Fahrbahn vor allem bei Regen rutschig werden. Motorradfahrer sind dann besonders gefährdet.

Umweltschützer bemühen sich bereits seit Jahrzehnten, die Wanderung der Amphibien so sicher wie möglich zu gestalten. Beispielsweise stellen sie an besonders frequentierten Wanderwegen der Amphibien entsprechende Zäune und Eimer auf, in denen die Tiere eingefangen werden. In regelmäßigen Abständen tragen sie die Amphibien über die Straße, wo sie ihre Wanderung gefahrlos fortsetzen können.

Fahrzeugführer werden an solchen Stellen mit dem Verkehrszeichen „Amphibienwanderung“ auf die Gefahr aufmerksam gemacht.

Hier gilt besondere Vorsicht. Zum einen muss man damit rechnen, dass sich Personen auf und neben der Straße befinden, die sich um die Rettung der Tiere kümmern. Zum anderen können auch Auto-, LKW- und Motorradfahrer mit ihrem Verhalten hier selbst aktiv zum Schutz der Amphibien beitragen. Beispielsweise können sie den Tieren unter Berücksichtigung des nachfolgenden Verkehrs und des Gegenverkehrs vorsichtig ausweichen.

Unser Tipp: Wenn Sie das Gefahrzeichen „Amphibienwanderung“ sehen oder typische Wanderwege von Kröten kennen, reduzieren Sie ihre Geschwindigkeit an den entsprechenden Stellen möglichst stark. Damit tragen sie aktiv zum Schutz der Tiere bei und bringen auch die Helfer nicht in Gefahr. Selbstverständlich ist dabei eine umfassende Beobachtung des sonstigen Verkehrs unabdingbar.

Darüber hinaus freuen sich die Umweltschutzverbände erfahrungsgemäß stets über Freiwillige, die während der Krötenwanderung mithelfen. Wenden Sie sich dazu am besten direkt an örtliche Initiativen wie etwa den BUND Naturschutz. Wer keine entsprechende Organisation vor Ort kennt, kann sich in der Regel auch bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung informieren.

 

 

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