ADFC veranstaltet kommenden Samstag zum vierten Mal „Kidical Mass"-Aktion
Der ADFC Wasserburg lädt am kommenden Samstag, 23. September, erneut zur „Kidical Mass“-Fahrraddemo in Wasserburg ein. Es geht darum, ein Zeichen für kinder- und fahrradfreundliche Verkehrswege zu setzen.
Bereits zum vierten Mal beteiligt sich Wasserburg an der „Kidical Mass“-Aktion, die an diesem Wochenende zeitgleich in zahlreichen deutschen und europäischen Städten stattfindet. Die Forderung lautet überall gleich: Sichere Straßen für Kinder – jetzt. So, dass sich alle Kinder und
Jugendlichen sicher und selbstständig mit dem Rad und zu Fuß bewegen können.
In Wasserburg organisiert dieOrtsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) dieAktionsfahrt. Mit bunt geschmückten Fahrrädern startet die Demo um 14.30 Uhr am Bahnhofsplatz vor der Cafésitobar. Nach einer kindgerechten Fahrradrunde durch die Altstadt, die von der Polizei begleitet und abgesichert wird, findet die Veranstaltung einen geselligen Ausklang am Palmanospielplatz.
Willkommen sind alle kleinen und großen Radler, egal ob mit Laufrad, im Anhänger, auf dem eigenen Fahrrad oder mit dem Tretroller. Auch Mitradelnde aus den Nachbargemeinden sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.
Auf der Internetseite www.kinderaufsrad.org kann man sich übrigens anschauen, in welchen anderen Städten und Gemeinden sonst noch Fahrraddemos stattfinden.
Ist ja schön, dass wir wieder was für eine Demo gefunden haben.
Aber nun mal zur Realität: Wo und wie soll auf den engen Wasserburger Staßen denn noch eine Sicherheitszone für Radfahrer geschaffen werden?
Also Aktionismus und das war es.
Fahrradfreundlichkeit bedeutet weit mehr, als nur irgendwelche alibimäßigen Sicherheitsstreifen von den Straßen abzuzwacken, die dann von rücksichtslosen Autofahrern sowieso ignoriert werden.
Tatsache ist, dass auch die verbleibenden Autofahrer profitieren, wenn den Radfahrern in der Stadt mehr Platz zugestanden wird. Studien zeigen, dass in fahrradfreundlichen Städten mehr Menschen aufs Auto verzichten und dadurch weniger Staus entstehen…
völliger utopischer Aktionismus der typisch woken und linksgrünen Gesellschaft – an der Realität vorbei, siehe obiger Kommentar.
Was wollt ihr in Wasserburg noch alles „schaffen“?
Bitte definieren Sie für mich im Zusammenhang mit der im Text angekündigten Fahrraddemo Ihre Kategorisierung einer „typisch woken und linksgrünen Gesellschaft“.
Da hamma ihn wieder, den Kampfbegriff „woke“ aller derjenigen, die jede noch so kleinste Veränderung als existenzielle Bedrohung wahrnehmen. Ist ja auch ganz schlimm, wenn man aufgrund der Veranstaltung, wo Kinder durch die Altstadt radeln, mal vielleicht 15 Minuten an einem Samstag Nachmittag nicht vollkommen störungsfrei in die Stadt rein fahren kann. Vollkommen unnötig das Ganze… wer Ironie findet, darf sie behalten.
Die größte Gefahr für Radler sehe ich mittlerweile in anderen Radlern. Jene welche mit leistungsstarken eBikes ohne Hirn, ohne Rücksicht, ohne Skrupel meist auch ohne Helm und ohne Übung scheinbar auch bar jeder Kenntnis von Verkehrsregeln durch die Gegend brettern. Und dies weit jenseits der 30 km/ h. Wer es nicht glaubt möge sich mal 15 Min. ins Burgereld/ Dr. F. Huber Straße stellen.
Laut den Versicherern:
Der Trend zu Fahrrädern mit Elektromotor lässt sich auch in den Unfallstatistiken ablesen. Während die Zahl der Verunglückten auf normalen Rädern zwischen 2014 und 2021 um 12 Prozent gesunken ist, hat sie sich bei den verunglückten E-Bike-Fahrern fast verachtfacht (von 2.223 im Jahr 2014 auf 17.045 im Jahr 2021).
..und vergessen wir nicht diese wunderbaren E-Roller
Es ist nachvollziehbar, dass die Unfallzahlen steigen je mehr Leute auf einem E-Bike (Pedelec) unterwegs sind. (Von 1990 bis 2014 sind die Zahlen vermutlich um das Hundertfache gestiegen, weil es Anfang der 1990er kaum welche gab). Zudem können mit E-Bikes weitere Strecken zurückgelegt werden als mit normalen Fahrrädern. Dieser Trend ist ja zu befürworten, insbesondere wenn Biker dafür das Auto stehen lassen. Sicher sollte man vorsichtig fahren und Helm tragen, aber auch die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen verbessern. Daher sind doch soche Demos zu begrüßen.
Ich habe mir die Statisik angeschaut. 2014 waren es ca. eine halbe Milonen E-bikes zu gut 2 Millionen im Jahr 2021. Von daher ist die Reale unfallzahl sogar um 33% gesunken zu 12% bei den normalen Radlern. E-bike farhen ist also sicherer als normal radln.
Ich fahre beim Zebrastreifen dort immer extrem langsam, weil ich schon ein paar brenzlige Begegnungen mit dem Kamikaze-Radler hatte, der im Dunkeln, schwarz angezogen, ohne Licht in offenbar selbstmörderischer Absicht und halsbrecherischem Tempo ohne zu schauen daherbrettert
Aber zum Thema Radlfreundlichkeit… da wäre es wohl am sinnvollsten, wenn sich Radler und Autofahrer an einen Tisch setzen, mal zusammenschreiben, was in den Augen der Radler nötig wäre, und dann vernünftig diskutieren, was wirklich machbar ist.
Hilfreich wäre es im Vorfeld aber sicher schon mal, wenn sich beide Seiten an die Regeln der Straßenverkehrsordnung und der gegenseitigen Rücksichtnahme halten würden. Bei manchen Radlern hab ich den Eindruck, dass sie das Autofahrerbewusstsein ablegen und es den Autofahrern mal so richtig zeigen wollen
Hab mich schon immer gefragt, warum es beim Pedelec keine Helm- und Versicherungspflicht gibt wie beim Mofa – beide fahren 25 km/h, ich sehe keinen Unterschied!
@CNguyen
Dem kann ich nur beipflichten uns nichts hinzufügen!
Wasserburg hat nicht nur die Altstadt.
Ich bin Autofahrer und steige ehrlich gesagt nur selten aufs Fahrrad. Trotzdem wünsche ich mir, dass mehr für die Radfahrer gemacht wird. Gerne auch mit Einschränkungen für die Autofahrer. Lieber warte ich mal eine Minute – weil z.B. eine Engstelle für Autofahrer durch einen Radweg entstanden ist – als ständig auf der Hut zu sein dass ich plötzlich einen Radler auf der Motorhaube habe. Radfahrer sind einfach die schwächeren Verkehrsteilnehmer, was sich aber manchmal nicht so recht im Verhalten wiederspiegelt. Da kann es dann schon mal schnell brenzlig werden. Und wer weiß, vielleicht werde ich ja selbst noch zum Radler, wenn die Infrastruktur passt. Mein Bewegungsprofil würde es hergeben.
Danke!
Das Nadelöhr und die Hauptgefahrenstelle in Wasserburg für Radfahrer sind die Rote Brücke und das Brucktor. Und da wird man sicher keine alle Seiten zufriedenstellende Lösung finden, oder man muss die typischen denkmalgeschützten Merkmale des Gebäudes und der Brücke gravierend verändern. Der Stadtrat sucht fraktionsübergreifend seit Jahren erfolglos dieses Ei des Kolumbus! Daher halte ich die Fahrraddemo für puren Aktionismus!
Neben dieser einen „Hauptgefahrenstelle“ gibt es aber noch zahlreiche andere Stellen, wo man möglicherweise mit kleinem Aufwand sehr viel verbessern könnte. Dass die schwierige Situation Bruckgasse/Innbrücke immer wieder als Ausrede herangezogen wird, in der angeblich „fahrradfreundlichen Stadt“ flächendeckend gar nichts zu machen, führt bei den Radlern zunehmend zu Unmut. Und genau deswegen ist die Demo absolut richtig.
@Innleitn
Sie können uns gerne eines Besseren belehren, und Ihre Expertiese dem Bauamt zukommen lassen.
Mindestens genauso interessant wie Ihre verkehrsplanerische Expertise, dass in der ganzen (!) Stadt gar kein Raum für Verbesserungen ist.
Wenn man die immer größer werdenden Autos entfernt, dann entsteht genug Raum für Verbesserungen. Warum wird der motorisierte Individualverkehr immer als unveränderliche Gegebenheit hingenommen?
ich finde die Radwege in Wasserburg ausreichend, Engstellen gibt es überall, ich bin im Brucktor noch nie von einem Auto überholt worden.
„Ausreichend“ ist die Schulnote 4, gerade mal eins über „mangelhaft“. Durchaus eine realistische Einschätzung, zumal die Stadt beim Fahrradklimatest des ADFC ähnlich abgeschnitten hat. Bestätigt aber auch, dass es noch viel Luft nach oben gibt.
@Innleitn
aber zwei über ungenügend, und wie du richtig erkannt hast, ist ausreichend absolut ok, dass Luft nach oben möglich ist, klaro.
Eine autofreie Innenstadt würde Wasserburg glaube ich sehr gut tun. Gibt zahlreiche Beispiele wo ein Fokus auf Fußgänger/Fahrradfahrer das Klima in der Stadt verbessert. Aber wenn man sich manche Kommentare hier so durchliest sind ja sogar Fahrrardwege (oder allein der Gedanke daran) schon zu viel verlangt…
Echt krass. Am Zebrastreifen langsam fahren müssen. Was für eine Zumutung!
Nur weil Nicht-Autofahrern am Zebrastreifen das Überqueren der Straße erlaubt ist, muss ich als Autofahrer doch wohl nicht aufmerksam und mit angepasster Geschwindigkeit fahren.